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Gemüse anbauen im Gewächshaus – das ganze Jahr bepflanzen

Die Bedeutung gesunder Ernährung ist unbestritten. Viele Menschen möchten ihr Gemüse deshalb selbst anbauen. Im eigenen Gewächshaus (es bietet viele Vorteile) können Salate, Tomaten, Kräuter und viele weitere Gemüsesorten früher gesät und länger geerntet werden. Wir listen auf, wann welche Pflanze im Gewächshaus gesät, gepflanzt und geerntet werden kann.

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Ökologisch angebautes Obst und Gemüse

Häufig wird behauptet, dass Bio-Lebensmittel gesünder sind. Von Experten wurde bestätigt, dass biologisch erzeugtes Gemüse gegenüber konventionell angebauten Lebensmitteln ökologische und gesundheitliche Vorteile besitzt. Vor allem für Kinder stellt mit Pestiziden belastetes Obst und Gemüse eine Gefahr dar. Anhand wissenschaftlicher Studien wurde festgestellt, dass Bio-Obst und -Gemüse für die Gesundheit und Entwicklung tatsächlich vorteilhafter ist als konventionelle Lebensmittel. Gemüse anbauen im Gewächshaus kann sich demnach mehrfach lohnen. Frisches Obst und Gemüse zählen zu den wichtigsten Bestandteilen einer abwechslungsreichen Ernährung.

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Gemüse anbauen im Gewächshaus: Pflanzung und Aussaat über das Jahr

Wann was im Gewächshaus gepflanzt werden darf ist vom Typ und Lage des Gewächshauses abhängig. Sonnig gelegene Häuser mit isolierten Scheiben oder gar einer Heizung können früher und länger bepflanzt werden als einscheibige Pendants, die kaum vor der Witterung schützen.

Punkt 1

Januar

Schnellwachsende und kältetolerante Gemüse sowie Salate können in gut isolierten Gewächshäusern ab Ende Januar gesät werden. Dazu gehören Pflücksalat, Winterportulak, Rauke, Feldsalat, Rettich, Zwiebeln und Radieschen.

Auch im Winter sollte man das Gewächshaus regelmäßig lüften.

Pflanzen Sie nicht zu dicht!

Gerade bei kleinen Gewächshäusern neigt man dazu, die Pflanzen zu dicht zu säen, um den wenigen Platz optimal auszunutzen. Dadurch behindern sich die Pflanzen im Wachstum und Schädlinge können sich leichter verbreiten.

Punkt 2

Februar

Jetzt kann mit der Aussaat von Sommerblumen begonnen werden. Die Gemüsesaat (Pflücksalat, Winterportulak, Rauke, Feldsalat, Rettich, Zwiebeln und Radieschen) geht - je nach Wärme im Gewächshaus - weiter.

Ab Mitte/Ende kommen Spinat, Kohlrabi und Mangold dazu.

Vor der Aussaat von Salaten und Gemüsen sollte ein langsam wirkender Dünger eingebracht werden, wenn im Herbst kein Mist/Kompost in die Erde gebracht wurde.

Punkt 3

März

Licht ist für das Wachstum der Pflanzen viel entscheidender als Wärme. Darum sind erste Aussaaten bereits ab Anfang März auch in ungeheizten Gewächshäusern möglich. Sogar schon ab Ende Februar, wenn es nicht allzu kalt ist.

Tomaten, Paprika, Auberginen, Radieschen, Rettich, Salat, Kohlrabi und Stielmus können nun gesät werden.

Bevorzugen Sie bei Pflanzung im Frühjahr kälteverträgliche Sorten wie Lucia oder Saxa bei Radieschen, Dynamite oder Smile bei Kopfsalaten, Lollo Rosso bei Pflücksalaten oder Rex bei Rettichen. Auch Kohlrabi gibt es kälteresistent, dieser heißt dann Blusta oder Blaro. Es gibt viele weitere kälteunempfindliche Sorten, fragen Sie beim Saatkauf einfach nach.

Auch Südkräuter können gesät werden.

Tipp: Jetzt schon Gelbtafeln gegen die Weiße Fliege aufhängen.


Sinkt die Temperatur noch unter -5 °C sollte ein Vlies über das Gemüse gelegt werden. Wird es kälter als -10 °C sollten mehrere Vliese übereinander oder Noppenfolie über ein Vlies gelegt werden.

Auch trotz Abdeckung weiterhin gießen!

Punkt 4

April

Nun können auch Gurken, Kopfsalat, Lauchzwiebeln, Knollenfenchel, Paprika, Radicchio und sogar Peperoni gesät werden. In warmen Gewächshäusern kommt es zur ersten Ernte von Salat, Zwiebeln, Radieschen, Spinat und Rauke.

Die Gurken

Gewächshausgurken mögen keine Temperaturen und 14 °C. Wenn Sie die Gurken an Schnüren hochwachsen lassen, nutzen Sie den für die Gurken reservierten Platz optimal. Gurkenpflanzen benötigen besonders viel Wasser.

Mehren sich die sonnigen Tage: Gießen nicht vergessen, möglichst vormittags. So können die Pflanzen bis zum kalten Abend trocken.

Zum Ende des Monats können die späten Tomatensorten, Kürbisse, Melonen und Mais zur Aussaat kommen. Wer den Platz hat kann einen Weinstock setzen.

Die Saat einkaufen

Verlangen Sie beim Saatkauf immer eine Sorte, die für das Gewächshaus geeignet ist. Achten Sie im Zweifel auf die Verpackungsangaben für die Aussaat-Zeiten.

Punkt 5

Mai

Wenn auch des Nachts keine Fröste mehr drohen, können Pflanzen von Tomaten, Auberginen, Chili und Paprika in das Gewächshaus ziehen. Wenn sich der Mai zum Juni neigt, sind auch Gurkenpflanzen und sogar Melonen bereit zum Einzug.

Tomaten im Gewächshaus

Tomaten werden im Wurzelbereich gegossen, um die Blätter trocken zu halten. Das schützt die Tomaten vor Kraut- und Braunfäulekrankheit. Gutes Lüften hilft ebenfalls und fördert die Befruchtung der Blüte. Kleine Tomatenblätter deuten auf Nährstoffmangel und/oder mangelndes Wässern hin. Dunkelgrüne Blätter an den Tomaten können ein Anzeichen von zu gut gemeintem Düngen sein.

Jetzt müssen spätestens Gemüse gesät werden, die im Spätsommer geerntet werden wollen.

Die ersten Jungpflanzen kommen ab Mitte Mai nach draußen.

Düngetipp

Beim Pflanzen sollte Mist (bevorzugt vom Rind) oder Kompost untergebracht werden. In das Pflanzloch werfen Profis eine Handvoll Hornmehl hinein. Später, wenn sich erste Fruchtansätze zeigen, wird noch einmal mit flüssigem Gemüsedünger dem Wachstum nachgeholfen.

Punkt 6

Juni

Nun können auf den Boden zwischen die emporkletternden Groß-Gemüsepflanzen kleine Gemüsesorten dazwischen "gequetscht" werden. Dazu eignen sich Möhren, Knoblauch, Buschbohnen, Erbsen, Salat, Petersilie und Basilikum.

Alternativ/ergänzend können weiterhin gezogene Jungpflanzen nach draußen gesetzt werden. Der Freiraum kann für Spätsaaten genutzt werden.

An sonnigen Tagen herrscht erhöhter Bedarf an Wasser.

Gewächshäuser müssen fast doppelt so stark gewässert werden wie Freilandkulturen.

Schachtelhalmtee beugt nun dem gefürchteten Mehltau vor.

Winderdivien, Sommerradieschen und weitere Zwiebeln können gesät werden.

Pflanzen-Rotation

Pflanzen Sie nicht jedes Jahr die gleichen Gemüsesorten in dieselben Beete. Rotieren Sie lieber, pflanzen Sie jedes Jahr jeweils eine andere Gemüsesorte in den Boden der jeweiligen Parzelle. So laugen die Böden weniger aus und die Pflanzen bleiben resistenter gegen Krankheiten und Sie ernten mehr.

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Punkt 7

Juli

Es kann weiterhin nach draußen gepflanzt und/oder mit dem Ernten fortgefahren werden.

Verstärkt gießen und lüften. Das Düngen nicht vergessen.

Punkt 8

August

Nun sollten spätestens die Herbstkulturen und Spätsaaten eingebracht werden.

Das Düngen wird reduziert, weiterhin viel gießen und lüften. Auf die ersten Freiflächen nach der Ernte wird Gründung (z. B. Bitterlupine, Luzerne oder Phazelia) ausgebracht.

Punkt 9

September

Anfang September die letzte Saat für Radieschen, Spinat, Endivien, Salat, Winterportulak, Mangold, Rote Beete oder Löffelkraut säen. Diese können dann teilweise bis in den Februar hinein geerntet werden.

Weiterhin Gründung auf Freiflächen aufbringen.

Bei schweren Böden Kalk, bei leichten Böden Tonmehl aufbringen.

Punkt 10

Oktober

Asia-Salate und Wintergemüse können gesät werden. Dazu zählen Feldsalat, Mangold, Endivien, Spinat, Salatrauke, Radieschen und Karotten. Auch Petersilie kann eingesät werden.

Weiterhin gut lüften.

Die Sommerkulturen werden ausgeräumt. Das Gewächshaus wird winterfest gemacht.

Der Herbst wird dazu genutzt, Stallmist und/oder Kompost in die Erde einzubringen.

Das Gewächshaus für Faule mit Fußbodenheizung

Länge: 5 Minuten

Punkt 11

November

Wenn die Temperaturen unter -5 °C sinken, sollten die Gemüse wieder mit einem Vlies abgedeckt werden. Weiterhin gut lüften, wenn Pflanzen vorhanden sind.

Punkt 12

Dezember

Im Winter herrscht Ruhe im Gewächshaus, wenn es nicht beheizt ist. Weiterhin gut lüften, wenn Pflanzen vorhanden sind.



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Während große Gewächshausanlagen hauptsächlich in landwirtschaftlichen Betrieben zum kontrollierten Anbau eingesetzt werden, finden sich sogenannte Kleingewächshäuser in zahlreichen Gärten und manchmal sogar auf dem Balkon.

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Beheiztes oder unbeheiztes Gewächshaus?

Für den Gewächshausanbau spricht Experten zufolge die Möglichkeit der Eigenanzucht und der Anbau von Bio-Gemüse im Ganzjahres-Rhythmus sowie die Nutzung zur Unterbringung kälteempfindlicher Pflanzen wie Palmen, Kakteen und Orchideen.

Im Fachhandel werden unterschiedliche Gewächshausmodelle angeboten, die sich hinsichtlich ihrer Grundkonstruktion, Größe und Ausstattung unterscheiden. Kleinere Gewächshäuser und Anlehngewächshäuser in massiver Ausführung als Einstiegsmodell gibt es beispielsweise bei www.gfp-international.com ab gut 300 Euro.

Anlehngewächshäuser werden gerne als Wintergärten verwendet. Durch ihre spezielle Bauform können sie an ein vorhandenes Gebäude angelehnt werden. Gleichzeitig erfolgt die Beheizung ebenfalls durch das tragende Gebäude. Ein Anlehngewächshaus wird häufig als zusätzlicher Wohnraum und zur Vergrößerung des Wintergartens genutzt.

Ein unbeheiztes Gewächshaus erfüllt seinen Zweck, wenn ein Standort mit südlicher Ausrichtung gewählt wird. Bei guter Abdichtung genügt die Kraft der Wintersonne, um ausreichend Wärme zum Anbau von Gemüse zu erzeugen. Zur Überwinterung exotischer Pflanzen sollte jedoch ein beheiztes Gewächshaus bevorzugt werden, da Palmen und Kakteen ständig warme Temperaturen benötigen.

Damit keine Stauwärme im Gewächshaus-Inneren entsteht, muss ein regelmäßiger Austausch der Luft gewährleistet sein. Fenster mit Kippfunktion erfüllen diese Anforderung.

Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
Bauen und Heimwerken

Bauen-und-Heimwerken.de Team

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