
Durch regelmäßiges Schneiden können Rosen gesund wachsen und bekommen eine üppige Blütenpracht.
Rosen schneiden – Anleitung und Tipps
Die Rose ist der Star der Blumen und egal ob im Strauß zu verschiedenen Anlässen oder im Garten, ganz herrlich anzuschauen. Ob klassisch rot, bunt oder in Pastelltönen, mit kleinen oder großen Blüten, kurz- oder langstielig, duftend oder geruchlos - für jeden Geschmack dürfte etwas dabei sein. Rosen verschönern den Garten, die Terrasse oder den auch Balkon und bringen einen ganz besondere Atmosphäre mit sich. Allerdings sollten sie für eine optimale Blütenpracht richtig gepflegt und regelmäßig geschnitten werden. Im folgenden Artikel erklären wir, warum das so ist und worauf dabei geachtet werden sollte.
1. Warum sollten Rosen geschnitten werden?
Um schöne und gesunde Rosenblüten zu erhalten, müssen Rosen regelmäßig geschnitten werden.
Dadurch wird das Wachstum gefördert, ebenso beugt man durch das Entfernen toter Zweige und Äste diversen Pflanzenerkrankungen und Pilzbefall vor. Durch diese Maßnahme entstehen gesunde und langlebige Rosensträucher mit vielen wunderschönen Blüten. Rosen und andere exotische Blumen von Durch-Bulbs können übrigens vorbestellt werden, sodass der Garten schon in der Vorsaison geplant werden kann.
2. Wann ist der beste Zeitpunkt zum Rosenschneiden?
Einen allgemeinen Zeitpunkt für den Schnitt aller Rosen gibt es nicht. Es kommt nämlich ganz individuell auf die Wuchs- und Blüheigenschaften einer Rosensorte an, wann sie geschnitten werden sollte. Deshalbn sollte man vorab immer wissen, um welche Sorte Rose es sich handelt und was genau ihre Eigenschaften sind. Die meisten Rosensorten werden allerdings im Frühjahr geschnitten, wenn der letzte Frost beendet ist. Regional betrachtet kann es auch hier zu Unterschieden kommen. Unser Tipp: Blüht im Frühling die Forsythie, auch Goldflieder oder Goldglöckchen genannt, kann mit dem Schneiden der Rosen begonnen werden. Aber Vorsicht: Rosen, die nur einmal jährlich blühen, sollten stets nach dem Blühen geschnitten werden. Werden diese Rosen nämlich zu intensiv im Frühjahr, noch vor dem Blühen geschnitten, könnte es passieren, dass bereits gebildete Knospen entfernt werden und die Blume dadurch im Frühling / Sommer nur sehr spärlich blüht.
3. Wie genau schneidet man Rosen zurück?
Um optimal gedeihen und blühen zu können, benötigt jede Rose einen ganz individuellen Schnitt.
Unten findest du Schnitt-Empfehlungen zu den einzelnen Rosensorten.
Grundsätzlich gilt allerdings, dass kranke, tote und nach innen wachsende Zweige immer entfernt werden. Auch Wildtriebe, die unterhalb der Veredelungsstelle sprießen, werden entfernt, da sie eine Konkurrenz zum Hauptstrauch darstellt.
Lexikon: Veredelungsstelle bei Rosen
Rosen (Ausnahme Stammrosen) haben einen Knubbel knapp oberhalb der Wurzeln, die sogenannte Veredelungsstelle. Es ist die Verdickung, oberhalb derer die normalen Triebe entsprießen. Triebe, die darunter wachsen, sind – meist unerwünschte – Wildtriebe.
Generell werden Schnitte immer leicht schräg nach unten ausgeführt, sodass Regenwasser besser ablaufen kann und die Schnittstelle schnell heilen kann.
Idealerweise wird jeder Schnitt
- oberhalb einer
- nach außen zeigenden,
- noch nicht ausgebildeten
Knospe, angesetzt.
Für mehrfach blühende Rosensorten gilt, wenn im Frühjahr ein kräftiger Schnitt erfolgte, kann die Erstblüte zwar etwas spärlicher ausfallen, dafür wird man allerdings bei den nächsten Malen mit kräftigen und intensiven Blüten belohnt.
3.1. Welches Werkzeug wird benötigt?
In erster Linie wird natürlich eine Gartenschere benötigt, um Rosen zurückzuschneiden. Das A und O dabei sind scharfe Klingen und natürlich auch, dass die Schere gut in der Hand liegt. Gute Gartenhandschuhe sind ein Muss, da Rosen bekanntlich Dornen haben und diese in den Fingern sehr weh tun können. Ebenso hat man mit Handschuhen einen besseren Griff. Ein Auffangsack ist von großem Vorteil, sodass abgeschnittene Äste, Zweige und Blüten nicht im Nachhinein aufgelesen werden müssen. Wer einen Häcksler besitzt, kann die Abfälle ganz einfach selbst zerkleinern, ohne sie wegfahren zu müssen.
4. Individuelle Rosenschnitte
Bei einigen Rosensorten ähnelt sich die Vorgehensweise, bei anderen kann sie ganz individuell sein und muss auf die jeweiligen Eigenschaften abgestimmt werden. Folgende Tipps haben wir zu verschiedenen Rosensorten zusammengestellt:
4.1. Strauchrosen
Manche Strauchrosen blühen einmalig, andere mehrmals; sie sind von einem buschigen und aufrechten Wuchs geprägt. Strauchrosen die mehrmals blühen, können regelmäßig im Frühjahr zurückgeschnitten werden, sodass ein üppiger Wuchs folgt. Hierzu werden die Triebe ca. ein Drittel gekürzt. Sehr alte Äste werden an der Basis herausgenommen, allerdings sollten immer fünf bis achte kräftige Triebe stehen bleiben, um ein stabiles Gerüst zu bilden.
Strauchrosen, die nur einmal jährlich blühen, sollten im Frühjahr lediglich von abgestorbenen und kranken Trieben befreit werden. Alte Zweige sind in dem Fall sehr wichtig, da sich die Blüten an mehrjährigem Holz bilden. Nach dem Blühen kann dann intensiver zurückgeschnitten werden. Vergreiste Äste werden in dem Fall bodennah abgetrennt, sodass das Innere der Rose schön luftig bleibt.
Video: Strauch- und Stammrosen beschneiden
Länge: 14 Minuten
4.2. Stammrosen
Stammrosen blühen häufiger und haben einen kugeligen Wuchs auf dem Stamm. Bei dieser Art Rose sollte man wissen, mit welcher Rosensorte auf dem Stamm veredelt wurde, wobei bei Edel-, Beet- oder Strauchrosen alle Triebe auf die gleiche Länge gekürzt werden, um eine kompakte und runde Krone zu erhalten.
4.3. Beetrosen
Beetrosen blühen ebenso mehrmals, haben mehrere Blüten pro Stiel und sind durch einen breiten und buschigen Wuchs geprägt. Sie eignen sich ganz wunderbar auch für kleinere Gärten, da sie nur kniehoch wachsen. Auch sie vertragen einen kräftigen Schnitt im Frühjahr, was bedeutet, dass alle Triebe auf zwei bis sechs Augen (die Teile einer Pflanze, an denen sich neue Triebe bilden) zurückgeschnitten werden. Stärker wachsende Triebe auf vier bis sechs, schwächere auf zwei bis drei Augen. Zu alte und vergreiste Triebe werden nah am Boden entfernt, was die Bildung neuer Triebe fördert. (Video zum Beetrosenschnitt siehe etwas weiter unten)
4.4. Edelrosen
Die Eigenschaften von Edelrosen sind ein breit aufrechter Wuchs und eine Blüte pro Stiel. Auch sie sollten im Frühjahr kräftig zurückgeschnitten werden, da sie meist öfter blühen. Hierzu werden die Triebe gekürzt. Die stärker wachsenden weniger, die schwächer wachsende mehr. Die Triebe reagieren auf den Schnitt mit Wachstum, wodurch sich ein gleichmäßiger Wuchs einstellt. Beim Zurückschneiden werden übereinander wachsende und alte Zweige sowie Wildtriebe entfernt.
Video: Edel- und Beetrosen beschneiden
Länge: 5 Minuten
4.5. Bodendeckerrosen
Bodendeckerrosen blühen meist häufiger und haben einen breit ausladenden oder aufrechten Wuchs. Sie werden auch Kleinstrauchrosen genannt und sind sehr robust und blühfreudig. Richtig locker und luftig wachsen können sie durch einen ordentlichen Schnitt im Frühjahr. Auch bei dieser Art Rose muss dabei das tote, alte und nach innen wachsende Holz sowie die Wildtriebe entfernen werden. Störende oder zu dichte Zweige werden ebenso entfernt. Alle fünf Jahre raten wir zu einem Radikalschnitt, sodass sich neue Triebe bilden können.
Video: Bodendeckerrosen schneiden
Länge: 1 Minute
4.6. Ramblerrosen
Diese Art Rose blüht meist einmalig und ist eine besonders biegsame und schnellwüchsige Kletterrose. Sie wächst in Bäume hinein oder bedeckt ganze Bögen und benötigt nur sehr wenig Schnitt, wobei lediglich abgestorbene oder kranke Triebe entfernt werden. Nachdem die Ramblerrose geblüht hat, kann sie weiter ausgelichtet werden. Hierzu werden einzelne Triebe bis zum Ansatz entfernt. Einjährige Triebe werden auf die Hälfte gekürzt, um eine Verzweigung zu fördern.
Länge: 9 Minuten
5. Fazit
Um einen schönen und gesunden Wuchs von Rosen zu erhalten, sollten sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Der Schnitt selbst kommt allerdings auf die Rosensorte an. Rosen, die einmalig im Jahr blühen, sollten zurückhaltender und auch eher nach dem Blühen geschnitten werden. Hingegen Rosen, die mehrmals jährlich blühen, im Frühjahr kräftiger zurückgeschnitten werden können.
6. Leserumfrage: Welche Rosenarten in deinem Garten?
Welche Rosenarten wirst du pflanzen oder hast du schon im Garten?
Welche Rosensorte, die du besonders schön findest, wurde hier (noch) nicht aufgeführt?
7. Weiterlesen
Rosenarten Überblick: die 11 bekanntesten Sorten
Sobald die Sonne wieder wärmt und sich im Garten frisches Grün bemerkbar macht, erwacht die Sehnsucht nach strahlenden Farben und herrlichen Blütenblättern. Wer könnte diese Sehnsucht besser stillen, als die Königin der Blumen, die Rose. Ob elegante Edelrosen, romantische Beetrosen, duftende Strauchrosen oder stolze Kletterrosen, interessante und schöne Rosensorten warten darauf, gepflanzt und bestaunt zu werden. Hier findest du einen Überblick über die Sorten in Deutschland.
In nahezu jedem Hausgarten finden sich Rosen. Für eine effektvolles Auftreten der Rosen kommt es weniger auf deren schiere Anzahl als vielmehr auf die geschickte Platzierung der Pflanzen an. Rosen wollen viel Raum zum leben haben - eine zu dicht gedrängte Pflanzung führt zu leicht zu Krankheiten oder Schädlingsbefall.
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