Steinteppich verlegen: So geht's!

Steinteppiche überzeugen durch ihre hochwertige und natürliche Optik – und das gleichermaßen im Innen- als auch im Außenbereich. In diesem Artikel erläutern wir, wie ein Steinteppich verlegt wird und worauf man dabei achten sollte.

1. Was ist ein Steinteppich?

Ein Steinteppich ist im Grunde genommen eine Art von Pflasterung, bei der Natursteine, kleine Kiesel oder Betonsteine in einem Muster angeordnet werden und um eine flache Oberfläche zu schaffen. Steinteppiche werden gerne im Außenbereich für Gehwege, Terrassen oder Einfahrten sowie als Treppenbelag verwendet.

2. Lagerung und Beschaffenheit des Untergrundes

Grundsätzlich ist ein trockener, griffiger, tragfähiger, riss- und staubfreier Untergrund nötig, um den Steinteppich zu verlegen. Das bedeutet, dass der erste Schritt in der Entfernung von eventuell vorhandenen losen oder Mürben Bodenschichten besteht. Zu glatt oder saugend darf sich der Untergrund ebenfalls nicht gestalten, denn der Steinteppich haftet umso besser, desto mehr Grip der Boden aufweist.

Vor dem Beginn der Arbeiten sollte das nötige Material bei Zimmertemperatur trocken für rund 24 Stunden gelagert werden. Zeigen sich die Steine als feucht, etwa durch Schwitzwasser oder Regen, ist ihre Verarbeitung nicht möglich. Die Temperatur während der Lagerung sollte mindestens bei 15 Grad Celsius liegen. Zu vermeiden sind jedoch auch direkte Sonneneinstrahlung und Frost.

3. Die vorbereitenden Maßnahmen

Bevor die Arbeiten begonnen werden, ist eine gründliche Reinigung der entsprechenden Bodenfläche nötig. Im Anschluss erfolgt eine Grundierung, damit der Steinteppich ideal haften kann.

Geeignet sind für die Grundierung dabei etwa ein Putzgrund mit Quarzsandanteil oder flexible Zementschlämme. Welche Grundierung die beste für den individuellen Einzelfall darstellt, muss jedoch stets abhängig von dem Verwendungszweck und der Untergrundbeschaffenheit entschieden werden.

Im Übrigen zeigt sich ein Steinteppich kaum geeignet, wenn sich dieser in einem Dauernassbereich, wie zum Beispiel der Dusche, befinden soll. Für das restliche Badezimmer ist der Bodenbelag in Form des Steinteppichs jedoch durchaus möglich. Diejenigen, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machen möchten, müssen den Untergrund allerdings im Vorfeld abdichten und sicherstellen, dass der Boden im Alltag nur geringen Mengen von Spritzwasser ausgesetzt wird.

4. Die Verlegung des Steinteppichs – Das ist grundsätzlich zu beachten     

Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass die Verlegung eines Steinteppichs durchaus auch in Eigenregie bewältigt werden kann. Dafür ist jedoch selbstverständlich eine professionelle Anleitung nötig. Wie der Steinteppich, oder auch eine Treppe mit Steinteppich, problemlos verlegt werden kann, erklärt der folgende Beitrag.

Geht es um die professionelle Verlegung eines Steinteppichs, ist dabei grundsätzlich zu beachten, dass das Steinteppich-Material nach seiner Anmischung umgehend verarbeitet werden muss.

Aus diesem Grund sollte nur so viel Material vorbereitet werden, wie auch in einem überschaubaren Zeitraum verarbeitet werden kann.

4.1. Verpackung öffnen

Der Steinteppich wird im Handel in der Regel in Form eines Kombi-Beutels angeboten. Dieser ist ohne die Verwendung von scharfen oder spitzen Gegenständen zu öffnen, damit kein Risiko besteht, den Inhalt zu beschädigen.

Der Trennsteg des Kombi-Beutels wird so vorsichtig entfernt – schon beginnen Härter und Harz miteinander zu reagieren. Die Verarbeitung ist demnach sofort zu beginnen.

4.2. Massieren des Beutels

Für rund zwei bis drei Minuten ist der Kombi-Beutel sorgfältig zu massieren, wobei die Rand- und Eckbereiche nicht auszulassen sind.

Die Weiterverarbeitung ist sofort im Anschluss vorzunehmen, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich das Gemisch der beiden Komponenten als unbrauchbar zeigt.

4.3. Auslegen fester Folie

Der Mischbereich ist zuerst mit fester Folie auszulegen. Ein Paket Marmorsteinchen ist dann in einen Mörtelkübel zu geben.

Der Kombi-Beutel wird mithilfe einer Schere in einer Ecke geöffnet. Sein Inhalt ist ebenfalls in den Kübel zu den Marmorsteinchen zu geben.

4.4. Anmischen des Steinteppichs

Im Anschluss ist ein gründliches Durchmischen des Harz-Härter-Gemisches mit den Marmorsteinchen nötig – solange, bis sich sämtliche Steinchen als gleichmäßig benetzt zeigen.

Auf dem Boden müssen dann die ersten Quadratmeter des Steinteppichs aufgezeichnet werden. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, ein Gefühl für den Verbrauch und die nötige Schichtdicke des Steinteppichs zu entwickeln. Im nächsten Schritt kann das Gemisch bereits auf den Boden geschüttet werden.

4.5. Einstellen des Distanz-Rakels

Die Höhe des Steinteppichs in seiner noch ungeglätteten und nicht abgezogenen Form entspricht der Höhe des Stiftes des Distanz-Rakels.

Durch eine entsprechende sorgfältige Einstellung wird eine gleichmäßige Verteilung des Bodenbelages gewährleistet.

4.6. Auftragen des Steinteppichs

Innerhalb der vorab definierten Fläche muss das Gemisch im nächsten Schritt flächendeckend und gleichmäßig aufgetragen werden.

Genutzt wird dazu der Distanz-Rakel. Dieser wird so senkrecht und langsam wie nur möglich geführt, um sicherzustellen, dass stets die gewünschte Schichtstärke sowie der gewünschte Verbrauch beibehalten werden.

4.7. Gleichmäßige Glättung der Oberfläche

Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem eine Kelle genutzt wird, um die Fläche zu glätten und zu verdichten. Wichtig ist dabei, stets einen gleichmäßigen Druck auszuüben. Idealerweise erfolgt die Haltung des Werkzeuges leicht abgekantet, sodass es unter Druck, allerdings stets geschmeidig, über die entsprechenden Kornspitzen gleiten kann. Auf diese Weise findet ein optimales Verpressen der Steinchen statt.

In regelmäßigen Abständen muss die Kelle gereinigt werden. Idealerweise wird dazu erst ein trockenes Tuch genutzt. Dieses eignet sich für das Blankputzen der Glattfläche. Im nächsten Schritt ist dann zu einem feuchten Tuch zu greifen, welches leicht mit Spiritus oder Wasser benetzt wird. Dies gewährleistet, dass an dem Werkzeug keine Steinchen haften bleiben und es die Kelle gut gleitet. Eine gleichmäßige Oberfläche lässt sich grundsätzlich nur mit einer sauberen Glättkelle erzielen.

4.8. Kontrolle der Schicht

Nach jedem Quadratmeter, der vollendet wurde, ist noch einmal zu kontrollieren, ob sich der Steinteppich tatsächlich als ebenmäßig, glatt und gleichmäßig zeigt. Wichtig ist, dass keine hervorstehenden Steinchen zu entdecken sind, ebenso wie größere Löcher – es ist schließlich nicht möglich, Ausbesserungen an dem Steinteppich im Nachgang der Verlegung vorzunehmen.

Nach vier bis sieben Tagen zeigt sich der neu verlegte Steinteppich als maximal belastbar, allerdings kann die Fläche vorsichtig bereits nach zwölf Stunden begangen werden.

Sollte eine starke Belastung des Bodens wahrscheinlich sein, ist auch das Auftragen einer Auffrischung oder Verfestigung zu empfehlen. Dazu ist ein entsprechendes Produkt rund zwölf Stunden auf den Steinteppich zu geben. Genutzt wird dafür eine weiche Fellrolle.

Durch diesen Arbeitsschritt wird die Oberfläche noch einmal aufgefrischt beziehungsweise mechanisch verfestigt – die Optik ist von der Veränderung jedoch nicht betroffen. Da der Steinteppich im Außenbereich ständig den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, sollte dieses Vorgehen unbedingt berücksichtigt werden.

4.9. Video Steinteppich verlegen

Eine beliebte Anleitung findet sich im folgenden Video:

Länge: 5 Minuten

5. Der Sonderfall: Verlegung des Steinteppichs als Treppe

Ein Sonderfall besteht, wenn der Steinteppich auf einer Treppe verlegt werden soll. In diesem Szenario ist es nötig, ein Boden- und ein Wandprodukt miteinander zu kombinieren. Zurückführen lässt sich diese Anforderung auf die verschiedenen Bindemittel, die nötig werden.

Mithilfe von Treppenkantenprofilen beziehungsweise Abschlussleisten ist es außerdem nötig, die beiden Bereiche voneinander abzugrenzen und sicher zu fixieren.

5.1. Video Steinteppich auf Treppe

Länge: 18 Minuten

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