Immobilie verkaufen: jetzt oder warten?
Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sind die Preise für Immobilien in den letzten Jahren stark angestiegen. Diese besondere Situation verleitet viele Immobilienbesitzer dazu, darüber nachzudenken, ob nun vielleicht der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um ihre Immobilie zu verkaufen.
Allerdings gibt es aktuell noch viele Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Entwicklung der Immobilienpreise, etwa, inwiefern diese durch die Corona-Pandemie beeinflusst werden. Daneben herrscht auch unter Experten Uneinigkeit darüber, ob sich die Preisentwicklung weiterhin als stabil zeigen wird, die Zinsen tatsächlich wieder steigen und welche Rolle die Inflation für den Immobilienmarkt spielt.
Welche Gründe aktuell für beziehungsweise gegen einen Verkauf der Immobilie sprechen und welche Entwicklungen generell diesbezüglich zu beachten sind, erläutert der folgende Beitrag.

1. Verkauf der Immobilie – Das spricht dafür
Natürlich stellt ein Immobilienverkauf grundsätzlich ein großes Vorhaben dar, unabhängig davon, ob es sich um ein geerbtes Objekt, einen Neubau oder eine selbst erworbene Bestandsimmobilie handelt. Neben dem eventuellen finanziellen Gewinn lassen sich dennoch noch andere ausschlaggebende Argumente für einen Verkauf finden.
Befindet sich der Immobilienbesitzer etwa bereits im fortgeschrittenen Alter, ist er oft nicht mehr in der Lage, die Pflege und die Instandhaltung seiner Immobilie selbst zu übernehmen. In diesem Fall kann die Lebensqualität durch einen Umzug in eine kleinere Wohnung häufig gesteigert werden. Das gleiche gilt, wenn das Haus sich nicht für einen altersgerechten Umbau eignet.
Oft kommt es allerdings auch dazu, dass ein Haus geerbt wird, die Erben jedoch kein Interesse daran haben, dieses selbst zu bewohnen – beispielsweise, weil der Standort der Immobilie für sie nicht passt. Darüber hinaus ist ein Umzug häufig auch bei einem Jobwechsel nötig.
Dies sind selbstverständlich nur Beispiele für äußerst individuelle Gründe für den Verkauf der Immobilie. Der Faktor der Immobilienpreisentwicklung sollte jedoch auch nicht vernachlässigt werden.
2. Die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt
Die meisten Immobilienexperten sind sich einig darüber, dass der Verkauf einer Immobilie in diesem Jahr durchaus als lohnenswert zu bewerten ist. Aus diesem Grund steigt auch wieder die Bedeutung der Kaltakquise für Immobilienmakler maßgeblich an.
Heute ist noch immer vereinzelt eine Steigerung der Immobilienpreise zu beobachten, allerdings schwächt sich auch dort der Anstieg bereits ab. Laut den Prognosen ist in den nächsten Jahren demnach kein allzu starker Preisanstieg mehr zu erwarten. Durchschnittlich fallen die Preise gegenüber 2022 sogar bereits leicht.
Mieten steigen weiterhin an.
Warum ist das so? Unter anderem weil viele Bauwillige aufgrund der gestiegenen Kosten ihr Bauvorhaben abgesagt haben und nun ebenfalls auf den bereits angespannten Mietmarkt drängen.
Die Preisentwicklung der Immobilien wurde vor allem durch die Corona-Pandemie beeinflusst. Sie trug allerdings keinesfalls dazu bei, dass der Anstieg aufgehalten wurde: Die Menschen lernten ihre heimischen vier Wände im Zuge von Quarantäne-Zeiten und Home Office nämlich erst wieder richtig zu schätzen.
Zwar gestalten sich die Wertzuwächse der Immobilien heute bereits nicht mehr wie vor fünf Jahren, als diese fast zehn Prozent betrugen, jedoch wachsen die Immobilienpreise nach wie vor – dies gilt besonders für Eigentumswohnungen. Daher lässt sich noch immer von hohen Wertgewinnen profitieren.
3. Immobilienmarkt – Dies bedingt die Entwicklung der Zinsen
Aktuell zeigt sich wieder ein Anstieg der Zinsen für Immobiliendarlehen. Das allgemeine Zinsniveau lässt sich allerdings noch immer als finanzierbar beschreiben. Nach der Meinung von Immobilienexperten werden daher nun viele potentielle zukünftige Eigenheimbesitzer noch einen Immobilienkredit zu den aktuellen attraktiven Konditionen abschließen wollen.
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass das Bedürfnis nach Mietwohnraum steigt, die Nachfrage nach eigenen Immobilien dagegen sinkt – besonders im Bereich der Neubauten. Davon profitieren aktuell wiederum die Verkaufspreise von Bestandsimmobilien in hohem Maße.
Siehe auch:
Beitrag: Die Entwicklung der Bauzinsen
Die Entwicklung der Bauzinsen seit Beginn er 80er Jahre:
4. Die beste Jahreszeit für den Immobilienverkauf
Werden die Verkaufszahlen von Immobilien einmal genauer analysiert, lässt sich schnell feststellen, dass sich grundsätzlich zwei Jahreszeiten ausmachen lassen, die sich für den Verkauf eines Hauses besonders gut eignen:
Herbst und Frühjahr!
Im Frühjahr lässt sich die besonders hohe Nachfrage nach Immobilien etwa darauf zurückführen, dass eine generelle Aufbruchsstimmung herrscht – dadurch steigt das Kaufinteresse an. Zudem beginnt es in den Gärten zu sprießen.
Doch auch von einem Verkauf der Immobilie im Herbst lässt sich maßgeblich profitieren. Bei dieser Jahreszeit handelt es sich sogar um den Zeitraum, in denen die höchsten Umsätze durch die Immobilienmakler erzielt werden. Zurückzuführen ist dies darauf, dass die potentiellen Käufer ihren wohlverdienten Sommerurlaub nun hinter sich haben und ihnen wieder ausreichend Zeit für die Suche nach einem geeigneten Objekt zur Verfügung steht.
Im Gegensatz dazu wirken Immobilien im Winter in der Regel weniger ansprechend als in den freundlicheren Monaten des Jahres. Die Menschen sind zu dieser Zeit außerdem stark mit der Planung der Festtage beschäftigt.
5. Den besten Preis für die Immobilie erzielen
Um einen wirklich guten Preis im Zuge des Immobilienverkaufs zu realisieren, kommt es vor allem auf eine professionelle und gut organisierte Abwicklung an.
Der erste essentielle Schritt besteht in der Regel in einer fundierten Immobilienbewertung. Durch diese lässt sich der aktuelle Marktwert der Immobilie in Erfahrung bringen. Im Anschluss ist die Zusammenstellung von sämtlichen relevanten Unterlagen zu der Immobilie notwendig. Danach kann das Angebot auf dem Markt ansprechend präsentiert werden.
Sobald dann die ersten Anfragen der Kaufinteressenten eingehen, ist im Übrigen nicht darauf zu verzichten, ihre Bonität zu überprüfen, um nachträgliche böse Überraschungen zu vermeiden.
Wer mehr herausholen möchte, kann folgende Maßnahmen ergreifen:
Beitrag: Immobilie Wert steigern
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6. Immobilienverkauf doch verschieben? Diese Gründe sind abzuwägen
Zwar zeigt sich die Preisentwicklung bei den Immobilien aktuell noch recht günstig, dennoch gibt es denkbare Szenarien, in denen der Verkauf noch einmal überdacht werden sollte.
Der Fall wäre dies zum Beispiel, wenn eine Eigentumswohnung vorhanden ist, jedoch der Umzug in ein eigenes Haus geplant wird. Sinnvoll ist es dann oft, die Eigentumswohnung nicht zu verkaufen, sondern vielmehr zu vermieten. Im Rahmen dieser Vermietung entsteht eine regelmäßige Einkommensquelle.
Jedoch ist für diese Variante die Voraussetzung zu erfüllen, dass der Kauf eines Hauses innerhalb der persönlichen finanziellen Möglichkeiten liegt, auch wenn die Eigentumswohnung nicht verkauft wird. Auch in Regionen, in denen aktuell eine geringe Nachfrage nach Wohnraum besteht, zeigt es sich häufig vorteilhaft, mit dem Verkauf der Immobilie noch abzuwarten.
Dennoch: Die Nachfrage nach Immobilien ist aktuell hoch und die Zinsen befinden sich noch immer auf einem passablen Niveau. Immobilien werden dank der Corona-Pandemie wieder stärker wertgeschätzt und bei Bauland handelt es sich allgemein um ein knappes Gut. Aus diesem Grund lässt sich festhalten, dass für den Verkauf der Immobilie durchaus ein guter Zeitpunkt besteht.
Dennoch sind stets auch die individuellen persönlichen Umstände in die Entscheidung einzubeziehen, ebenso wie der aktuelle Marktwerkt des Objekts und die regionalen Entwicklungen. Wurden diese Faktoren sorgfältig abgewogen, kann eine wirklich fundierte Entscheidung für oder gegen den Hausverkauf getroffen werden.
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