Hausbau Kosten: Was kostet ein Hausbau?
Ein eigenes Haus zu bauen ist eine aufregende, aber auch kostspielige Angelegenheit. Dabei setzen sich die Ausgaben aus vielen verschiedenen Bausteinen zusammen, die viele Bauherren anfangs gar nicht auf dem Schirm haben. Manchmal gibt es auch unerwartete Überraschungen.
Wie sich die Kosten grundsätzlich zusammensetzen und in welcher Höhe diese jeweils zu erwarten sind, zeigt dieser Artikel auf ► entscheidende Kostenfaktoren bei den Gewerken ► Hauskosten-Rechner zur eigenen Kalkulation ► Finanzierungstipps ► Kostentreiber ► Einsparmöglichkeiten

Entscheidende Faktoren für die Kosten beim Hausbau
Es gibt sehr kostenintensive und monetär kaum auffällige Faktoren beim Hausbau. Zunächst einmal: Ob du ein Fertighaus oder ein Massivhaus baust, macht einen großen Unterschied bei den Kosten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entscheidung, ob das Haus einen Keller haben soll oder nicht. Auch die Lage des Grundstücks spielt eine bedeutende Rolle – je nach Wohngegend, Ort oder Stadt können die Preise stark variieren.
Der deutsche Durchschnitt bei den Kosten für einen schlüsselfertigen Neubau liegt zwischen 340.000 und 380.000 Euro mit einer Grundstücksgröße von 700 bis 850 m² und einer Wohnfläche von 150 m².
Wichtige Überlegungen für die Baukosten
Beim Bau eines Hauses gilt generell: Wer hohe Qualität will, muss oft mehr investieren. Zu den typischen Kostentreibern gehören:
- Fertighaus oder Massivhaus
- Innenausstattung (von einfach bis luxuriös)
- Gestaltung des Außenbereichs
- Lage des Grundstücks (ländlich, Ortsrand, Wohngebiet, Stadtzentrum)
- Keller ja oder nein
- Quadratmeteranzahl
- Qualität der Baumaterialien
- Haustechnik (umweltfreundliche Systeme, Energiegewinnung etc.)
- Anzahl der Fenster und Türen
- Energieeffizienz (Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe, Solaranlage)
Einsparpotenziale nutzen
Deutlich sparen kannst du bei der Innenausstattung und der Gestaltung des Außenbereichs. Eine einfache Ausstattung in Bad, Wohnbereich, Küche und Schlafzimmern oder Eigenleistungen im Garten können die Baukosten erheblich senken.
Zum Beispiel kannst du bei den Badezimmern auf luxuriöse Extras verzichten und dich auf das Wesentliche konzentrieren. Auch beim Garten lässt sich viel Geld sparen, wenn du selbst Hand anlegst.
Checkliste Hausbau Kosten
Die typischen Kostenblöcke beim Hausbau:
- Grundstückskaufpreis
- Maklergebühren
- Grunderwerbssteuer
- Notarkosten und Gerichtskosten
- Vermessungs- und Teilungskosten
- Abbruch / Entsorgungskosten
- Erdarbeiten
- Baukörperkosten (Rohbau, sämtliche Gewerke, Angebot des Bauunternehmens bei Fertighaus)
- Nebengebäudekosten
- Anlegen von Garten, Zäunen und Wegen
- Kosten für Architekt
- Kosten der Finanzierung (Bereitstellung, Schätzkosten)
- Baugenehmigungskosten
- Hausbau-Versicherungskosten
- Küche
- Möbel
- Fußbodenbelege
- Malerarbeiten
- Kanalkosten
- Stromzuleitungskosten
- Straßenbaukosten
- Wasseranschlusskosten
- Umzugskosten
- Richtfest
- Einweihungsfeier
Die großen Kostenfaktoren beim Hausbau
Der nackte Rohbau
Der Rohbau bildet die Basis und umfasst viele verschiedene Arbeiten. Hierzu zählen das Gießen der Bodenplatte, das Errichten der Außen- und Innenwände sowie das Aufbringen der Wärmedämmung, das Verputzen und das Einziehen der Geschossdecken. Auch die Fassade gehört dazu. Eine Fassade mit Putz ist meistens günstiger als eine Klinkerfassade, die allerdings widerstandsfähiger und langlebiger ist. Die Wahl der Fassade kann also einen großen Einfluss auf die Gesamtkosten haben.
Die Eindeckung vom Dach
Bei der Dacheindeckung kommen die Kosten für einen Dachdeckermeisterbetrieb ins Spiel. Hier hast du die Qual der Wahl: verschiedene Dämmmaterialien und Arten der Dacheindeckung stehen zur Auswahl. Ob Beton- oder Tondachziegel, Reetdach, Zinkdach oder Schiefer – jede Option hat ihre eigenen Vorzüge und Preisunterschiede. Dazu kommen noch Ausgaben für Fenster, Haustüren und Rollläden.
Installationen für Elektrik, die Heizung und die sanitären Anlagen
Ein weiterer großer Kostenblock sind die Installationen. Die Elektroinstallation muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden und auch bei den sanitären Anlagen gibt es einiges zu beachten. Jedes zusätzliche Badezimmer erfordert mehr Material und Arbeitszeit, was die Kosten in die Höhe treiben kann. Bei der Heizungsanlage hast du die Wahl zwischen traditionellen Öl- oder Gasheizungen und modernen Alternativen wie Pelletheizung, Wärmepumpe, Solarthermieanlage oder einem Blockheizkraftwerk. Hier kann gut geplant werden, um sowohl Kosten als auch Umweltbelastungen zu minimieren.
Der Bodenbelag eines Raumes prägt nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch das Lebensgefühl in den eigenen vier Wänden. Ob du den rustikalen Charme von Holzdielen, die elegante Kühle von Fliesen oder die kuschelige Wärme eines Teppichs bevorzugst – die Wahl des richtigen Bodenbelags will gut überlegt sein. In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine Reise durch die Welt der Bodenbeläge. Hier erfährst du alles Wissenswerte über die verschiedenen Materialien, ihre Vor- und Nachteile sowie nützliche Tipps, die dir die Entscheidung erleichtern werden. Lass uns gemeinsam den perfekten Boden für dein Zuhause finden! Wir nennen Vor- und Nachteile aller gängigen Bodenbeläge-Arten und gehen auf spezifische Besonderheiten ein.Beitrag: Bodenbeläge Arten
Bodenbeläge Arten: Von Fliesen, Laminat, Parket, Kork, PVC, Vinyl, Teppich & Co.
Der Ausbau im Inneren
Nach den grundlegenden Installationen folgt der Innenausbau. Die Wahl des Bodenmaterials ist hier eine der wichtigsten Entscheidungen. Ob du dich für Fliesen, das günstigere Laminat oder das teurere Echtholzparkett entscheidest, macht einen erheblichen Unterschied bei den Kosten. Auch Türen, Treppen und die Gestaltung der Innenwände schlagen in diesem Abschnitt zu Buche.
Noch um die Jahrtausendwende hatten Häuslebauer oft nur die Wahl zwischen 2-3 möglichen Heizsystemen für ihren Neubau. Heutzutage ringen mehr als ein halbes Dutzend Heizungsarten – abhängig von den Möglichkeiten vor Ort – um die Gunst der Bauherren. Bei den Investitionskosten, bei den Verbrauchskosten und den betriebsgebundenen Kosten für Wartung, Schornsteinfeger und Betriebsstrom unterscheiden sich die Heizanlagen deutlich. Wir stellen die einzelnen Heizsysteme mit ihren wichtigsten Vor- und Nachteilen vor, gehen dabei auch auf Aspekte wie Umweltfreundlichkeit und Zukunftsfähigkeit ein und beantworten die häufigsten Fragen zum Thema. Beitrag: Welche Heizung einbauen?
Welche Heizung einbauen? 8 Heizsysteme im Vergleich
Planung und Bauaufsicht
Die einzelnen Kostenbestandteile für die Planung und Bauüberwachung summieren sich zu einem beachtlichen Kostenblock auf:
- Architekt für Planung, Koordination und Anträge
- Statiker für den Standsicherheitsnachweis bzgl. Standfestigkeit und Standsicherheit
- Bauleiter vor Ort zur Koordination und Überwachung
- Energieberater und ggf. KfW-Nachweise
- Kaufmännische Betreuung
- Bauabnahme
"Nebenkosten", die ins Geld gehen
Nebenkosten fallen an, egal ob beim Neubau oder bei einer bestehenden Immobile. Die Nebenkosten belaufen sich meist auf fünf bis 15 Prozent vom Gesamtpreis und beinhalten unter anderem folgende Ausgaben:
- Kosten für den Grundbucheintrag (0,5 %)
- Grundsteuer und Grunderwerbssteuer (3,5 bis 6,5 %)
- Maklerprovision für Grundstück oder Haus (in der Regel 4 bis 7 %)
- Notargebühren (1,2 %)
- Erschließung des Grundstücks
- Kanalisationsanschluss (5.000 bis 6.000 Euro)
- Wasseranschluss (2.500 bis 5.000 Euro)
- Stromanschluss (2.500 bis 3.500 Euro)
- Telefonanschluss (unter 100 Euro)
- Verschiedene Versicherungen
- Blow Door Test (500-700 Euro)
Als wichtigste Versicherung bei den meisten Bauvorhaben gilt die Bauherrenhaftpflichtversicherung. Zusätzlich können weitere Versicherungen abgeschlossen werden wie eine Baufertigstellungsversicherung, Bauleistungsversicherung und eine Feuer-Rohbauversicherung. Weitere Kostenfaktoren sind eine Wohngebäudeversicherung sowie eine Versicherung gegen Elementarschäden.
Ein KfW-Darlehen kann für viele Hausbauer einen Teil der Finanzierung ausmachen. Bei der Beantragung von Mitteln zur Förderung des Hausbaus bei der KfW-Bank muss ein Nachweis über einen sogenannten Blow Door Test erbracht werden. Dieser Test zielt auf die Überprüfung des Hauses hinsichtlich der Luftdichtigkeit ab. So soll sichergestellt werden, dass Heizungsluft nicht nach außen entweichen kann, zum Beispiel durch Ritzen oder Fugen. Für den Blow Door Test werden Kosten in Höhe von rund 550 Euro in Rechnung gestellt. Hinzu kommen Kosten für einen amtlichen Energieausweis. Hier variieren die Kosten je nach Hausgröße und dem damit verbundenen Aufwand, sie betragen im Mittel etwa 650 Euro.
Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung Programme, Hilfstools, Auflistungen, bundesweit und regional. Die Bauförderung ist stark dezentralisiert - auf den Bauherren mag so manche (positive!) Überraschung warten, wenn er alle Programme ermittelt. Hier weiterlesen: Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und SanierungBeitrag: Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung
Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung einer Bestandsimmobilie: Übersicht bundesweite und regionale Fördermöglichkeiten
Bei einem Hausbau sollte berücksichtigt werden, dass grundsätzlich mit höheren Kosten für Häuser mit einer guten Energieeffizienzklasse gerechnet werden muss. Bei Häusern mit einer niedrigen Energieeffizienzklasse, die am Anfang weniger Investition erfordern, kann es jedoch zu weiteren Kosten im Zuge nachträglichen Modernisierungsmaßnahmen kommen. Energieeffizientes Bauen wird aktuell noch gefördert und auch mehr und mehr gefordert.
Fazit
Das Bauen eines Hauses setzt sich aus vielen verschiedenen Kostenblöcken zusammen. Vom Rohbau über die Dacheindeckung und Installationen bis hin zum Innenausbau – jeder Schritt will gut durchdacht und geplant sein, um böse Überraschungen zu vermeiden und das Projekt erfolgreich zu stemmen.
Finanzierungskosten
Die meisten Bauherren greifen für den Hausbau auf Fremdkapital in Form eines Immobiliendarlehens zurück. Die monatliche Belastung setzt sich aus der Annuität zusammen, die sowohl den Zinsteil als auch die Tilgung umfasst. Diese Summe wird regelmäßig an die Bank gezahlt. Aufgrund der derzeit lockeren Zinspolitik der Europäischen Zentralbank sind die Zinsen für Immobilienfinanzierungen historisch niedrig.
Bei der Planung deiner Hausfinanzierung ist es entscheidend, einen ausreichenden Puffer einzuplanen, um auch bei steigenden Zinsen oder einer höheren Tilgung den Kredit bedienen zu können. Für langfristige Planungssicherheit empfiehlt es sich, eine lange Zinsfestschreibung zu wählen. Dadurch garantiert die Bank den festgelegten Zins für einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise 20 Jahre.
Eigenkapital: Der Schlüssel zu geringeren Kosten
Ein gewisser Anteil an Eigenkapital ist bei der Finanzierung eines Eigenheims unerlässlich. Als Faustregel gilt, dass etwa 20 Prozent der Gesamtkosten durch Eigenkapital gedeckt sein sollten. Je mehr Eigenkapital du einbringst, desto niedriger werden die Gesamtkosten des Kredits, da die Darlehenssumme entsprechend kleiner wird. Dies kann teilweise auch durch Eigenleistung eingebracht werden.
Was tun, wenn Eigenkapital fehlt? Du willst also ein Haus kaufen, aber es fehlt dir an Eigenkapital? Du bist nicht allein! Millionen von Menschen stehen vor dieser Herausforderung. In diesem Artikel decken wir alles auf, was du wissen musst, um mit wenig oder gar keinem Eigenkapital ein Haus zu kaufen sowie fehlendes Eigenkapital aufzustocken. Wir werden auch einige lustige Fakten rund um das Thema Eigenkapital einstreuen – wie versprochen, es wird nie langweilig!Beitrag: Was tun, wenn Eigenkapital fehlt?
Fehlendes Eigenkapital beim Hauskauf: Was tun?
Flexible Finanzierungsmöglichkeiten
Viele Banken bieten flexible Finanzierungsmöglichkeiten an, die auf deine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden können. Mit dem Baukastenprinzip lassen sich verschiedene Bausteine kombinieren, darunter:
- Festzins und Zinsfestschreibung
- Tilgungsanteil
- Sondertilgungsrecht
- Ratenpause
- Berücksichtigung staatlicher Förderungen
Finanzielle Sicherheit und Planung
Es ist wichtig, eine Finanzierungsreserve einzuplanen und einen finanziellen Spielraum zu haben. Dies ist besonders relevant für Anschlussfinanzierungen und Änderungen in der Zinspolitik. Je mehr Eigenkapital du in die Finanzierung einbringst, desto günstiger wird der Kredit insgesamt.
Welche Eigenleistung lohnt sich beim Hausbau? Wer ein Haus baut, baut nicht nur Stein auf Stein, sondern Entscheidung auf Entscheidung. Eine der ersten und folgenreichsten: Was kann ich selbst übernehmen – und was überlasse ich lieber den Profis? Der Gedanke, mit eigener Muskelkraft nicht nur Geld zu sparen, sondern auch Spuren des Persönlichen im Mauerwerk zu hinterlassen, ist reizvoll. Doch genau hier beginnt das Abwägen zwischen Sparpotenzial, zeitlichem Druck, Gewährleistungsfragen und schmerzhaften Erfahrungen mit Billigwerkzeug. Dieser Artikel liefert eine nüchterne, aber praxisnahe Einschätzung darüber, welche Eigenleistungen beim Hausbau sich wirklich lohnen – und welche in der Baugrube der guten Vorsätze verschwinden sollten. Hier weiterlesen: Welche Eigenleistung lohnt sich beim Hausbau?Beitrag: Welche Eigenleistung lohnt sich beim Hausbau?
Eigenleistung beim Hausbau: Was sich lohnt – und was nicht
Die künftige monatliche Belastung
Eine Fülle an Hausbau Kosten. Um eine erste grobe Kalkulation des Hauspreises (auch Kosten pro qm bzw. m3) zu bekommen, können die folgenden Hausbaurechner genutzt werden. In Verbund mit dem aktuellen Zinssatz und dem darunter stehenden Hypothekenrechner kann dann die kommende monatliche Belastung recht genau kalkuliert werden.
Bauzinsen Oktober 2025
Rechner für die monatliche Belastung
Hypothekenkreditrechner |
Hausbau Kosten: Rechner zur Kalkulation
Die besten Baukostenrechner im Internet
Mit den hier vorgestellten Baukostenrechnern lassen sich die Gesamtkosten für einen Hausbau (und ev. auch der Bepflanzung des Grundstücks) vorab abschätzen. Wir haben die Angebote an Baukostenrechnern getestet und stellen hier unsere drei Favoriten vor.
Vorteile
- Viele Auswahlmöglichkeiten
- Aktuelle Preisdaten aus 2022
➔ Hier geht es zum Hausbau Rechner von Josef Homm
Vorteile
- Grundstückskauf integriert
- Nebenkosten integriert
- Laufende Aktualisierung
- Verteilung der Baukosten auf Gewerke
- Freie Eingabe der Eigenleistung je Gewerk
Nachteile
- Regionale Preisunterschiede werden nicht berücksichtigt
➔ Hier geht es zum Argisol Baukostenrechner
Beispielhaus Kostenrechner Hausbau
Vorteile
- Übersichtlich aufgebaut
- Kostensatz für Außenanlagen, Neben- und Anschlusskosten kann angepasst werden
- Mit Maklergebühren für Grundstück
- Bei Grundstückspreisen werden automatisch regionale Preise für Notar und Grundbucheintrag berücksichtigt
Nachteile
- Recht hohe Kostensprünge zwischen den Ausstattungsvarianten
- Keine regionalen Preisunterschiede bei Baukosten berücksichtigt
➔ Hier geht es zum Beispielhaus-Baukostenrechner
Kennst du einen anderen guten Baukosten-Rechner?
Kannst du einen guten Baukostenrechner ergänzen?
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Wichtige Punkte beim Hausbau-Vertrag
Wichtige Punkte beim Hausbau-Vertrag
Der Vertrag zum Bau des Hauses ist Dreh- und Angelpunkt der Baumaßnahme. Auf ihn wird sich der ausführende Bauträger in Zweifelsfällen berufen, durch ihn sichert sich der Bauherr die Leistung für sein Geld. Darum gilt zu allererst, Fallstricke beim Vertrag zu kennen und zu umgehen.
- Die Angaben des Vertragspartners prüfen
Sind die Angaben zum Bauträger korrekt? Handelt es sich wirklich um die richtige Person bzw. das gewünschte Unternehmen? Tipp: Im Zweifel stets eine Wirtschaftsauskunft zur Baufirma einholen. - Die Vertragsart kennen
Handelt es sich um einen Bauvertrag nach BGB, VOB-Vertrag oder Verbraucherbauvertrag? Je nach Vertragsart ergeben sich unterschiedliche Rechte und Pflichten für die beteiligten Firmen. Der Bauherr sollte die Unterschiede kennen und bewusst die richtige Vertragsart wählen.
Hinweis: Der Widerruf eines Hausbauvertrages ist nur möglich, wenn es sich dabei um einen Verbraucherbauvertrag handelt. Dann können beide Vertragsparteien innerhalb von 14 Tagen ab Unterschrift widerrufen.
Tipp: Bauherren sollten eine Gewährleistungsbürgschaft in Höhe von fünf Prozent der Gesamtkosten vereinbaren. Was ist eine Gewährleistungsbürgschaft? Treten während der Gewährleistungsfrist (siehe unten) Mängel auf, so besteht die Gefahr, dass die Baufirma ihrer Gewährleistungspflicht – warum auch immer – teilweise oder gar nicht (z. B. wegen Insolvenz) nachkommen kann. Dieses Gewährleistungsrisiko lässt sich durch Dritte (Bank, Versicherungsunternehmen) in Form der Gewährleistungsbürgschaft/-garantie absichern. - Sind die Angaben im Vertrag präzise?
Seit 2018 haben Bauherren Anspruch auf eine Baubeschreibung zum Vertrag. Man sollte darin alle Angaben prüfen und bei Unklarheiten um Präzisierung bitten. Vor der Unterschrift!
Zudem ist für Verbraucherbauverträge vorgeschrieben, dass der Bauherr alle technischen Unterlagen zum Haus erhält.
Man nehme als Bauherr alle Sonderwünsche präzise in den Vertrag mit auf. Auch Nebenleistungen wie Hausanschluss oder Genehmigungskosten. Man achte auf Ausschluss bestimmter Kostenarten.
Am Ende sollte dann der Vertrag einen Festpreis nennen. Mit so einer Festpreisgarantie schläft es sich als Bauherr am besten. - Vertragsstrafen für Bauverzögerung
Eine Verzögerung des Hausbaus wird für den Bauherren in der Regel teuer, weil die Finanzierung bereits läuft und in der Regel noch Miete bezahlt wird. Daher ist es sinnvoll, konkrete Strafzahlungen bei Bauverzögerung zu vereinbaren. - Finanzierungsströme: Wann muss was bezahlt werden?
Wir raten dazu, Zahlung nach Baufortschritt zu vereinbaren. Die jeweilige Bezahlung soll in etwa dem Wert der jeweils erbrachten Leistung entsprechen.
Sonderfall Bauträgervertrag: Hier sollte im Vertrag festgehalten werden, dass der Bauherr die erste Abschlagszahlung erst dann leistet, wenn eine Auflassungsvormerkung zu seinen Gunsten im Grundbuch vorliegt. - Zeitplan
Gibt es im Bauvertrag einen konkreten Fertigstellungstermin? Das wäre am besten. - Wer nimmt den Baufortschritt ab?
Man vereinbare eine konkrete und förmliche Abnahme der Baufortschritte durch einen Sachverständigen. - Mängel und Verjährung
Normalerweise gilt eine Verjährungsfrist bei Bauverträgen von fünf Jahren, bei Verträgen nach VOB nur vier Jahre. Innerhalb dieser Zeit müssen Bauunternehmen Mängel nachbessern, die nach Bauabnahme aufgetreten sind.
Tipp: Bauherren sollten ein Jahr vor Ablauf der Verjährungsfrist das Haus mit einem Sachverständigen auf Mängel überprüfen, um diese fristgerecht geltend machen zu können.
Tipps, einen seriösen Bauträger zu finden
Tipps, einen seriösen Bauträger zu finden
- Angebote vergleichen
Die Wahl der Baufirma des Vertrauens fängt also bei einer umfangreichen Recherche an und es gilt, konkrete Angebote miteinander zu vergleichen. Hier wird viel Detailarbeit und Nachhaken notwendig sein, da alle Gewerke, Baustoffe und Ausgestaltungsformen in den Vergleich einbezogen werden wollen. - Persönlich das Gespräch mit dem Bauträger suchen
Meistens wird schon beim ersten Gespräch deutlich, ob man es wirklich mit einem kompetenten Bauartner zu tun hat, oder einem jemand gegenübersteht, der viel verspricht aber wenig hält. Seriöse Baupartner werden konkret auf Einwände und Nachfragen eingehen. - Referenzen recherchieren und aufsuchen
Hier wäre es am besten, die Bewohner der Referenzimmobilien aufzusuchen und zu befragen. - Bonität des Bauträgers prüfen
Erste Anlaufstelle sind: Bauherren-Schutzbund (www.bsb-ev.de), der Verband privater Bauherren e. V. oder an der Verbraucherschutzbund. - Detaillierte Verträge abschließen
In Musterverträgen werden viele Punkte nicht oder nur oberflächlich geregelt. - Erfüllungsbürgschaft verlangen
Durch diese wird garantiert, dass die Bank dem Kunden sein Geld zurückerstattet, sollte der Vertrag nicht erfüllt werden. Bei seriösen Baufirmen ist das meist kein Problem.
Details zu allen Punkten in folgendem Artikel:
Beitrag: 8 Anzeichen eines seriösen Bauunternehmens
8 Tipps, woran man ein seriöses Bauunternehmen erkennt
- Gastartikel -
Um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, kommt man um die Wahl eines Bauunternehmens nicht herum. Dabei können unseriöse Firmen zur nervenaufreibenden und kostspieligen Hürde werden. Die besten Tipps, wie man vertrauenswürdige Bauunternehmen erkennen kann, zeigen wir hier.
Hier weiterlesen: 8 Tipps, woran man ein seriöses Bauunternehmen erkennt
Nebenkosten Kauf einer Immobilie
Notarkosten
- Vom Gesetzgeber gefordert für Kaufvertrag, Grundbucheintragung und die Eintragung einer Grundschuld;
- Faustformel: Die Notarkosten belaufen sich auf ca. 1,0 – 1,5 % des Kaufpreises.
Beispielrechnung Immobilie 250.000 € Kaufpreis
Dienstleistung vom Notar | Gebühren |
Kaufvertrag beurkunden (2,0facher Satz) | 1.070 Euro |
Betreuungskosten (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Zwei Unterschriften beglaubigen (0,2facher Satz, max. 130 Euro pro Unterschrift) | 260 Euro |
Kaufvollzug (0,5facher Satz) | 267,50 Euro |
Gesamtkosten |
1.865 Euro |
Tabelle 1: Beispielrechnung für die Notargebühren beim Kauf eines Hauses mit Kaufpreis 250.000 Euro, Quelle: GNotKG; Alle Angaben ohne Gewähr; |
Grunderwerbsteuer
- Faustformel: Die Grunderwerbsteuer beträgt abhängig vom Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Kaufpreises!
Grundbuchkosten
- Faustformel: Für das Grundbuchamt werden ungefähr 0,5 % des Kaufpreises fällig!
Maklercourtage (falls involviert)
- Faustformel: Maklercourtage liegt meist zwischen 4 und 8 % des Kaufpreises, aufgeteilt auf Käufer und Verkäufer.
Modernisierung (je nach Einzelfall)
Umzugskosten (je nach Einzelfall)
Interne Meldung: Artikel mit der ID 1748 hat nicht state = 1

Hausbau – worauf ist zu achten?
Ein Haus zu bauen ist eine häufig prägende Entscheidung im Leben eines Menschen, einer Familie oder eines Unternehmers. Daher sollten Sie sich im Vorfeld über wichtige Themen genau informieren, um einen reibungslosen Ablauf für die Planung des Hausbaus zu gewährleisten.
Wichtige Punkte von Grundstück bis Finanzierung ► Kostenpunkte ► Einspartipps ► Keller ► Garten ► Eigenleistung ► Dauer und Phasen
Hier weiterlesen: Hausbau - worauf achten?
- Vorbereitung und Wissenswertes zum Hausbau
- Fallstricke beim Hausbau – diese sollte man kennen
- Hausbau - welche Eigenleistung sich (bei mir!) lohnt
- Hausbau Spartipps: im gesamten Spektrum: von Fördertipps bis LED
- Hausbau – welches Material? Von der Haltbarkeit bis zur Ökologie
➔ Zu allen Beiträgen "Vorüberlegungen zum Hausbau"