Hausbau Kosten: Was kostet ein Hausbau?

Ein Hausbau ist mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden. Dabei setzten sich die Kosten aus vielen unterschiedlichen Blöcken zusammen, die vielen Hausherren zu Beginn noch gar nicht bekannt sind und wo es hin und wieder zu Überraschungen kommen kann.

Wie sich die Kosten grundsätzlich zusammensetzen und in welcher Höhe diese jeweils zu erwarten sind, zeigt dieser Artikel auf ► entscheidende Kostenfaktoren bei den Gewerken ► Hauskosten-Rechner zur eigenen Kalkulation ► Finanzierungstipps ► Kostentreiber ► Einsparmöglichkeiten

Haus Münzen Bauplan

Inhalt: Hausbau Kosten: Was kostet durchschnittlich ein Hausbau?

Punkt 1

1. Entscheidende Faktoren für die Kosten beim Hausbau

Zunächst macht es bei den Kosten schon einen Unterschied, ob es sich um ein Fertighaus oder um ein Massivhaus handelt. Soll es mit oder ohne Keller sein? Auch die Lage des Grundstücks ist bedeutend. Hier gibt es je nach Wohngegend, Ort oder Stadt erhebliche Preisunterschiede.

Der deutsche Durchschnitt bei den Kosten für einen schlüsselfertigen Neubau liegt zwischen 320.000 und 360.000 Euro mit einer Grundstücksgröße von 700 bis 850 m² und einer Wohnfläche von 150 m².

Grundsätzlich muss bei einem Hausbau beachtet werden: Hochwertige Häuser zu bauen bedeutet meist mehr Extras und damit mehr Kosten.

1.1. Typische Kostenverursacher 

... sind zum Beispiel:

  • Fertighaus oder Massivhaus
  • Innenausstattung (von Basis bis Luxus)
  • Gestaltung des Außenbereichs: Anlegen von Garten, Zäunen und Wegen
  • Grundstückskaufpreis: Lage des Grundstücks (Ländlich, Ortsrand, Wohngebiet, Stadtzentrum)
  • Vorhandensein eines Kellers
  • Quadratmeteranzahl
  • Qualität der Baumaterialien
  • Haustechnik (umweltfreundliche Systeme, Energiegewinnung etc.)
  • Anzahl der Fenster und Türen
  • Energieeffizienz (Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe, Solaranlage)

1.2. Checkliste Hausbau Kosten

Die typischen Kostenblöcke beim Hausbau:

  • Grundstückskaufpreis
  • Maklergebühren
  • Grunderwerbssteuer
  • Notarkosten und Gerichtskosten
  • Vermessungs- und Teilungskosten
  • Abbruch / Entsorgungskosten
  • Erdarbeiten
  • Baukörperkosten (Rohbau, sämtliche Gewerke, Angebot des Bauunternehmens bei Fertighaus)
  • Nebengebäudekosten
  • Anlegen von Garten, Zäunen und Wegen
  • Kosten für Architekt
  • Kosten der Finanzierung (Bereitstellung, Schätzkosten)
  • Baugenehmigungskosten
  • Hausbau-Versicherungskosten
  • Küche
  • Möbel
  • Fußbodenbelege
  • Malerarbeiten
  • Kanalkosten
  • Stromzuleitungskosten
  • Straßenbaukosten
  • Wasseranschlusskosten
  • Umzugskosten
  • Richtfest
  • Einweihungsfeier

1.3. Einsparmöglichkeiten

Deutliche Einsparungen lassen sich bei der Innenausstattung und der Gestaltung des Außenbereichs generieren. Eine Basisausstattung bei dem Badezimmer, Wohnbereich, der Küche und den Schlafzimmern oder die Übernahme von Eigenleistungen für Garten & Co. wird die Baukosten ebenfalls spürbar senken.

Punkt 2

2. Kostenblöcke beim Hausbau

2.1. Rohbau

Der Rohbau als Kostenblock umfasst das Gießen der Bodenplatte, die Errichtung der Wände (außen und innen) sowie das Aufbringen der Wärmedämmung, Verputzen und das Einziehen von Geschossdecken. Hinzu kommen Kosten für die Fassade. Eine Fassade mit Putz ist in der Regel günstiger als eine Klinkerfassade, die etwas witterungsbeständiger und langlebiger ist. Hier spielen einige Einflussfaktoren eine Rolle, um hochwertige Häuser zu bauen.

2.2. Dacheindeckung

Hier fallen die Kosten für einen Dachdeckermeisterbetrieb an, der die Dacheindeckung vornimmt. Die Wahl besteht sowohl bei verschiedenen Dämmmaterialien als auch bei der Art der Dacheindeckung. Der Hausherr kann hier unter anderem zwischen Beton- und Tondachziegeln, Reetdach, Zinkdach und Schiefern wählen.

Hinzu kommen weitere Kosten für Bauteile wie Fenster, Haustüren und Rollläden.

2.3. Installationen (Elektro, Heizung und Sanitär)

Ein weiterer Kostenblock ist die Elektroinstallation, die von einem autorisierten Fachbetrieb durchgeführt werden muss. Ins Gewicht fällt auch die Installation der sanitären Anlagen, wo gleichzeitig Einsparpotential vorhanden ist. Folglich bedarf jedes zusätzliche Badezimmer Material und Arbeitszeit. Auch die Wahl der passenden Heizungsanlage möchte gut durchdacht sein. Hier stellt sich einem die Wahl zwischen einer klassischen Öl- oder Gasheizung, oder bei Verzicht auf den Einsatz fossiler Brennstoffe bieten sich mit Pelletheizung, Wärmepumpe, Solarthermieanlage bis hin zum Blockheizkraftwerk verschiedene Lösungen an.

Beitrag: Welche Heizung einbauen?

Welche Heizung einbauen? 8 Heizsysteme im Vergleich

Noch um die Jahrtausendwende hatten Häuslebauer oft nur die Wahl zwischen 2-3 möglichen Heizsystemen für ihren Neubau. Heutzutage ringen mehr als ein halbes Dutzend Heizungsarten – abhängig von den Möglichkeiten vor Ort – um die Gunst der Bauherren. Bei den Investitionskosten, bei den Verbrauchskosten und den betriebsgebundenen Kosten für Wartung, Schornsteinfeger und Betriebsstrom unterscheiden sich die Heizanlagen deutlich.

Wir stellen die einzelnen Heizsysteme mit ihren wichtigsten Vor- und Nachteilen vor, gehen dabei auch auf Aspekte wie Umweltfreundlichkeit und Zukunftsfähigkeit ein und beantworten die häufigsten Fragen zum Thema. 

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2.4. Innenausbau

Nach Fertigstellung der Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallation, folgt der Innenausbau. Bei jedem Haus gehört die Wahl des Bodenmaterials zu einer wichtigen Entscheidung. Die Kosten fallen hier unterschiedlich hoch aus zwischen Fliesen, günstigerem Laminat und teurerem Echtholzparkett. Auch die Kosten für Türen, Treppen und Gestaltung der Innenwände schlagen hier zu Buche.

Beitrag: Bodenbeläge Arten

Bodenbeläge Arten: Von Fliesen, Laminat, Parket, Kork, PVC, Vinyl, Teppich & Co.

Bei Neukauf, Bau oder der Renovierung des Eigenheims kommt es oftmals zu der Frage, welcher Bodenbelag für einen bestimmten Raum am besten geeignet ist.

Bei dir auch? Dann ist dieser Beitrag genau das Richtige für dich. Wir nennen Vor- und Nachteile aller gängigen Bodenbeläge-Arten und gehen auf spezifische Besonderheiten ein.

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2.5. Planung und Kontrolle

Die einzelnen Kostenbestandteile für die Planung und Bauüberwachung summieren sich zu einem beachtlichen Kostenblock auf:

  • Architekt für Planung, Koordination und Anträge
  • Statiker für den Standsicherheitsnachweis bzgl. Standfestigkeit und Standsicherheit
  • Bauleiter vor Ort zur Koordination und Überwachung
  • Energieberater und ggf. KfW-Nachweise
  • Kaufmännische Betreuung
  • Bauabnahme

2.6. Baunebenkosten

Nebenkosten fallen an, egal ob beim Neubau oder bei einer bestehenden Immobile. Die Nebenkosten belaufen sich meist auf fünf bis 15 Prozent vom Gesamtpreis und beinhalten unter anderem folgende Ausgaben:

  • Kosten für den Grundbucheintrag (0,5 %)
  • Grundsteuer und Grunderwerbssteuer (3,5 bis 6,5 %)
  • Maklerprovision für Grundstück oder Haus (in der Regel 4 bis 7 %)
  • Notargebühren (1,2 %)
  • Erschließung des Grundstücks
  • Kanalisationsanschluss (4.000 bis 5.000 Euro)
  • Wasseranschluss (2.000 bis 5.000 Euro)
  • Stromanschluss (2.000 bis 3.000 Euro)
  • Telefonanschluss (unter 120 Euro)
  • Versicherungen

Als wichtigste Versicherung bei den meisten Bauvorhaben gilt die Bauherrenhaftpflichtversicherung. Zusätzlich können weitere Versicherungen abgeschlossen werden wie eine Baufertigstellungsversicherung, Bauleistungsversicherung und eine Feuer-Rohbauversicherung. Weitere Kostenfaktoren sind eine Wohngebäudeversicherung sowie eine Versicherung gegen Elementarschäden.

Ein KfW-Darlehen kann für viele Hausbauer einen Teil der Finanzierung ausmachen. Bei der Beantragung von Mitteln zur Förderung des Hausbaus bei der KfW-Bank muss ein Nachweis über einen sogenannten Blow Door Test erbracht werden. Dieser Test zielt auf die Überprüfung des Hauses hinsichtlich der Luftdichtigkeit ab. So soll sichergestellt werden, dass Heizungsluft nicht nach außen entweichen kann, zum Beispiel durch Ritzen oder Fugen. Für den Blow Door Test werden Kosten in Höhe von rund 550 Euro in Rechnung gestellt. Hinzu kommen Kosten für einen amtlichen Energieausweis. Hier variieren die Kosten je nach Hausgröße und dem damit verbundenen Aufwand, sie betragen im Mittel etwa 650 Euro.

Beitrag: Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung

geld immobilie holz tg 564

Bauförderung Hausbau, Kauf einer Immobilie und Sanierung einer Bestandsimmobilie: Übersicht bundesweite und regionale Fördermöglichkeiten

Programme, Hilfstools, Auflistungen, bundesweit und regional.

Die Bauförderung ist stark dezentralisiert - auf den Bauherren mag so manche (positive!) Überraschung warten, wenn er alle Programme ermittelt.

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Bei einem Hausbau sollte berücksichtigt werden, dass grundsätzlich mit höheren Kosten für Häuser mit einer guten Energieeffizienzklasse gerechnet werden muss. Bei Häusern mit einer niedrigen Energieeffizienzklasse, die am Anfang weniger Investition erfordern, kann es jedoch zu weiteren Kosten im Zuge nachträglichen Modernisierungsmaßnahmen kommen. Energieeffizientes Bauen wird aktuell noch gefördert und auch mehr und mehr gefordert.

Punkt 3

3. Baufinanzierung

Die überwiegende Mehrheit der Bauherren nimmt für das Bauvorhaben Fremdkapital in Form eines Immobiliendarlehens auf. Die monatliche Belastung für den Eigentümer beläuft sich hier auf die Höhe der Annuität, welche sich aus dem Zinsteil und der Tilgung zusammensetzt und regelmäßig an die Bank gezahlt wird. Aufgrund der momentan (noch) gelockerten Zinspolitik der Europäischen Zentralbank liegen die Zinsen auch für eine Immobilienfinanzierung historisch gesehen auf einem niedrigen Niveau.

Bei einer Hausfinanzierung sollte jedoch auf genügend Puffer geachtet werden, um auch bei einer höheren Tilgung oder Zinsbelastung dem Kredit nachkommen zu können. Für eine möglichst lange Planungssicherheit kann hier eine entsprechend lange Zinsfestschreibung gewählt werden, wodurch die Bank den festgelegten Zins im Rahmen der Finanzierung beispielsweise für 20 Jahre garantiert und festschreibt.

Zudem sollte bei einem Eigenheim ein gewisser Anteil an Eigenkapital eingebracht werden, als Faustregel gilt 20 Prozent.
Viele Banken bieten hier in einigen Punkten recht flexible Hausbaufinanzierungen an. So können zum Beispiel Kreditnehmer nach dem Baukastenprinzip ihren individuellen Rahmen abstecken. Solche Bausteine im Rahmen der Finanzierungsfestlegung sind zum Beispiel:

  • Festzins, Zinsfestschreibung
  • Tilgungsanteil
  • Sondertilgungsrecht
  • Ratenpause
  • Berücksichtigung staatlicher Förderungen

Wichtig ist für eine Finanzierungsreserve zu sorgen und einen finanziellen Spielraum einzubauen, um bei Anschlussfinanzierungen und Änderungen in der Zinspolitik gut abgesichert zu sein.

Je mehr Eigenkapital bei einer Finanzierung eingebracht wird, desto niedriger werden die Kreditkosten insgesamt. Die Darlehenssumme reduziert sich entsprechend, je höher der Eigenkapitalanteil ausfällt. Wie gesagt: In der Regel sollte der Eigenkapitalanteil bei einer Hausbaufinanzierung bei gut 20 Prozent von der Darlehenssumme liegen. Dies kann zum Teil auch durch Eigenleistung eingebracht werden.

Beitrag: Hausbau - welche Eigenleistung sich (bei mir!) lohnt

eigenleistung hausbau lohnt q 564

"Manche bauen ein ganzes Haus alleine, da werde ich bei meinem Bau doch wohl ein bisschen streichen, verlegen und verputzen können" – so oder ähnlich mag mancher denken, der den Bau eines eigenen Hauses plant. Doch in der Praxis folgt dann oft die Ernüchterung. Darum schauen wir mal, welche Eigenleistung sich beim Hausbau in der Regel lohnt.

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3.1. Die künftige monatliche Belastung

Eine Fülle an Hausbau Kosten. Um eine erste grobe Kalkulation des Hauspreises (auch Kosten pro qm bzw. m3) zu bekommen, können die folgenden Hausbaurechner genutzt werden. In Verbund mit dem aktuellen Zinssatz und dem darunter stehenden Hypothekenrechner kann dann die kommende monatliche Belastung recht genau kalkuliert werden.

Bauzinsen Mai 2024

Baufinanzierung Rechner

Rechner für die monatliche Belastung
Hypothekenkreditrechner
Kreditbetrag*
Diese Summe nehmen Sie auf und erhalten Sie ausgezahlt.
Jährlicher Effektivzins* %
Anfängliche Tilgung* % pro Jahr
Laufzeit* Jahre
Ev. Sondertilgungen* € pro Jahr
 
* = notwendig zur Berechnung

Punkt 4

4. Hausbau Kosten: Rechner zur Kalkulation

 Die besten Baukostenrechner im Internet

Mit den hier vorgestellten Baukostenrechnern lassen sich die Gesamtkosten für einen Hausbau (und ev. auch der Bepflanzung des Grundstücks) vorab abschätzen. Wir haben die Angebote an Baukostenrechnern getestet und stellen hier unsere drei Favoriten vor.

hausbau rechner screenshot 250Hausbau Rechner Homm

Vorteile

  • Viele Auswahlmöglichkeiten
  • Aktuelle Preisdaten aus 2022

➔  Hier geht es zum Hausbau Rechner von Josef Homm


 

argisol screenshot 20210327Argisol Baukostenrechner

Vorteile

  • Grundstückskauf integriert
  • Nebenkosten integriert
  • Laufende Aktualisierung
  • Verteilung der Baukosten auf Gewerke
  • Freie Eingabe der Eigenleistung je Gewerk

Nachteile

  • Regionale Preisunterschiede werden nicht berücksichtigt

➔  Hier geht es zum Argisol Baukostenrechner



sparkasse screenshot 20210327Sparkasse Hausbaurechner

Vorteile

  • Einfach zu bedienen.
  • Bei Grundstückspreisen werden automatisch regionale Preise für Notar und Grundbucheintrag berücksichtigt
  • Mit Maklergebühren für Grundstück
  • Kostensatz für Außenanlagen, Neben- und Anschlusskosten kann angepasst werden

Nachteile

  • Die Abfrage Keller ja/nein fehlt
  • Möbelkosten werden nicht berücksichtigt

➔  Hier geht es zum Sparkasse-Baukostenrechner



beispielhaus screenshot 20210327Beispielhaus Kostenrechner Hausbau

Vorteile

  • Übersichtlich aufgebaut
  • Kostensatz für Außenanlagen, Neben- und Anschlusskosten kann angepasst werden
  • Mit Maklergebühren für Grundstück
  • Bei Grundstückspreisen werden automatisch regionale Preise für Notar und Grundbucheintrag berücksichtigt

Nachteile

  • Recht hohe Kostensprünge zwischen den Ausstattungsvarianten
  • Keine regionalen Preisunterschiede bei Baukosten berücksichtigt

➔  Hier geht es zum Beispielhaus-Baukostenrechner


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Punkt 5

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Wichtige Punkte beim Hausbau-Vertrag

Wichtige Punkte beim Hausbau-Vertrag

Der Vertrag zum Bau des Hauses ist Dreh- und Angelpunkt der Baumaßnahme. Auf ihn wird sich der ausführende Bauträger in Zweifelsfällen berufen, durch ihn sichert sich der Bauherr die Leistung für sein Geld. Darum gilt zu allererst, Fallstricke beim Vertrag zu kennen und zu umgehen.

  1. Die Angaben des Vertragspartners prüfen
    Sind die Angaben zum Bauträger korrekt? Handelt es sich wirklich um die richtige Person bzw. das gewünschte Unternehmen? Tipp: Im Zweifel stets eine Wirtschaftsauskunft zur Baufirma einholen.
  2. Die Vertragsart kennen
    Handelt es sich um einen Bauvertrag nach BGB, VOB-Vertrag oder Verbraucherbauvertrag? Je nach Vertragsart ergeben sich unterschiedliche Rechte und Pflichten für die beteiligten Firmen. Der Bauherr sollte die Unterschiede kennen und bewusst die richtige Vertragsart wählen.
    Hinweis: Der Widerruf eines Hausbauvertrages ist nur möglich, wenn es sich dabei um einen Verbraucherbauvertrag handelt. Dann können beide Vertragsparteien innerhalb von 14 Tagen ab Unterschrift widerrufen.
    Tipp: Bauherren sollten eine Gewährleistungsbürgschaft in Höhe von fünf Prozent der Gesamtkosten vereinbaren. Was ist eine Gewährleistungsbürgschaft? Treten während der Gewährleistungsfrist (siehe unten) Mängel auf, so besteht die Gefahr, dass die Baufirma ihrer Gewährleistungspflicht – warum auch immer – teilweise oder gar nicht (z. B. wegen Insolvenz) nachkommen kann. Dieses Gewährleistungsrisiko lässt sich durch Dritte (Bank, Versicherungsunternehmen) in Form der Gewährleistungsbürgschaft/-garantie absichern.
  3. Sind die Angaben im Vertrag präzise?
    Seit 2018 haben Bauherren Anspruch auf eine Baubeschreibung zum Vertrag. Man sollte darin alle Angaben prüfen und bei Unklarheiten um Präzisierung bitten. Vor der Unterschrift!
    Zudem ist für Verbraucherbauverträge vorgeschrieben, dass der Bauherr alle technischen Unterlagen zum Haus erhält.
    Man nehme als Bauherr alle Sonderwünsche präzise in den Vertrag mit auf. Auch Nebenleistungen wie Hausanschluss oder Genehmigungskosten. Man achte auf Ausschluss bestimmter Kostenarten.
    Am Ende sollte dann der Vertrag einen Festpreis nennen. Mit so einer Festpreisgarantie schläft es sich als Bauherr am besten.
  4. Vertragsstrafen für Bauverzögerung
    Eine Verzögerung des Hausbaus wird für den Bauherren in der Regel teuer, weil die Finanzierung bereits läuft und in der Regel noch Miete bezahlt wird. Daher ist es sinnvoll, konkrete Strafzahlungen bei Bauverzögerung zu vereinbaren.
  5.  Finanzierungsströme: Wann muss was bezahlt werden?
    Wir raten dazu, Zahlung nach Baufortschritt zu vereinbaren. Die jeweilige Bezahlung soll in etwa dem Wert der jeweils erbrachten Leistung entsprechen.
    Sonderfall Bauträgervertrag: Hier sollte im Vertrag festgehalten werden, dass der Bauherr die erste Abschlagszahlung erst dann leistet, wenn eine Auflassungsvormerkung zu seinen Gunsten im Grundbuch vorliegt.
  6. Zeitplan
    Gibt es im Bauvertrag einen konkreten Fertigstellungstermin? Das wäre am besten.
  7. Wer nimmt den Baufortschritt ab?
    Man vereinbare eine konkrete und förmliche Abnahme der Baufortschritte durch einen Sachverständigen.
  8. Mängel und Verjährung
    Normalerweise gilt eine Verjährungsfrist bei Bauverträgen von fünf Jahren, bei Verträgen nach VOB nur vier Jahre. Innerhalb dieser Zeit müssen Bauunternehmen Mängel nachbessern, die nach Bauabnahme aufgetreten sind.
    Tipp: Bauherren sollten ein Jahr vor Ablauf der Verjährungsfrist das Haus mit einem Sachverständigen auf Mängel überprüfen, um diese fristgerecht geltend machen zu können.
Tipps, einen seriösen Bauträger zu finden

Tipps, einen seriösen Bauträger zu finden

  • Angebote vergleichen
    Die Wahl der Baufirma des Vertrauens fängt also bei einer umfangreichen Recherche an und es gilt, konkrete Angebote miteinander zu vergleichen. Hier wird viel Detailarbeit und Nachhaken notwendig sein, da alle Gewerke, Baustoffe und Ausgestaltungsformen in den Vergleich einbezogen werden wollen.
  • Persönlich das Gespräch mit dem Bauträger suchen
    Meistens wird schon beim ersten Gespräch deutlich, ob man es wirklich mit einem kompetenten Bauartner zu tun hat, oder einem jemand gegenübersteht, der viel verspricht aber wenig hält. Seriöse Baupartner werden konkret auf Einwände und Nachfragen eingehen.
  • Referenzen recherchieren und aufsuchen
    Hier wäre es am besten, die Bewohner der Referenzimmobilien aufzusuchen und zu befragen.
  • Bonität des Bauträgers prüfen
    Erste Anlaufstelle sind: Bauherren-Schutzbund (www.bsb-ev.de), der Verband privater Bauherren e. V. oder an der Verbraucherschutzbund.
  • Detaillierte Verträge abschließen
    In Musterverträgen werden viele Punkte nicht oder nur oberflächlich geregelt.
  • Erfüllungsbürgschaft verlangen
    Durch diese wird garantiert, dass die Bank dem Kunden sein Geld zurückerstattet, sollte der Vertrag nicht erfüllt werden. Bei seriösen Baufirmen ist das meist kein Problem.

Details zu allen Punkten in folgendem Artikel:

Beitrag: 8 Anzeichen eines seriösen Bauunternehmens

- Gastartikel -

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Um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, kommt man um die Wahl eines Bauunternehmens nicht herum. Dabei können unseriöse Firmen zur nervenaufreibenden und kostspieligen Hürde werden. Die besten Tipps, wie man vertrauenswürdige Bauunternehmen erkennen kann, zeigen wir hier.

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Nebenkosten Kauf einer Immobilie

Notarkosten

  • Vom Gesetzgeber gefordert für Kaufvertrag, Grundbucheintragung und die Eintragung einer Grundschuld;
  • Faustformel: Die Notarkosten belaufen sich auf ca. 1,0 – 1,5 % des Kaufpreises.
Beispielrechnung Immobilie 250.000 € Kaufpreis
Dienstleistung vom Notar Gebühren
Kaufvertrag beurkunden (2,0facher Satz) 1.070 Euro
Betreuungskosten (0,5facher Satz) 267,50 Euro
Zwei Unterschriften beglaubigen (0,2facher Satz, max. 130 Euro pro Unterschrift) 260 Euro
Kaufvollzug (0,5facher Satz) 267,50 Euro
Gesamtkosten
1.865 Euro
Tabelle 1: Beispielrechnung für die Notargebühren beim Kauf eines Hauses mit Kaufpreis 250.000 Euro, Quelle: GNotKG; Alle Angaben ohne Gewähr;

 

Grunderwerbsteuer

  • Faustformel: Die Grunderwerbsteuer beträgt abhängig vom Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 % des Kaufpreises!

Grundbuchkosten

  • Faustformel: Für das Grundbuchamt werden ungefähr 0,5 % des Kaufpreises fällig!

Maklercourtage (falls involviert)

  • Faustformel:  Maklercourtage liegt meist zwischen 4 und 8 % des Kaufpreises, aufgeteilt auf Käufer und Verkäufer.

Modernisierung (je nach Einzelfall)

Umzugskosten (je nach Einzelfall)

Artikel: Hier kannst du beim Umzug Geld sparen

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Wie Sie viel Geld beim Umzug sparen: Erprobte Tipps & 2 Checklisten

So ein Umzug geht immer ins Geld. Doch Sie haben viele Stellschrauben, mit denen - richtig gedreht - erklägliche Ersparnisse beim Wohnungswechsel möglich sind. Das reicht von der Umzugsplanung bis zur Absetzung der Kosten von der Steuer. Mit den folgenden Tipps sparen Sie richtig.

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Hausbau – worauf ist zu achten?

Ein Haus zu bauen ist eine häufig prägende Entscheidung im Leben eines Menschen, einer Familie oder eines Unternehmers. Daher sollten Sie sich im Vorfeld über wichtige Themen genau informieren, um einen reibungslosen Ablauf für die Planung des Hausbaus zu gewährleisten.

Wichtige Punkte von Grundstück bis Finanzierung ► Kostenpunkte ► Einspartipps ► Keller ► Garten ► Eigenleistung ► Dauer und Phasen

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Fertighaus Kosten: Was kosten Fertighäuser heute?

Was kostet der Bau eines Fertighauses? Klare und eindeutige Zahlen können natürlich nicht gegeben werden, denn Fertighaus ist nicht gleich Fertighaus und ohne die individuellen Wünsche des Bauherrn zu kennen, ist diese Frage ohnehin nicht zu beantworten. Dennoch lassen sich freilich bestimmte Anhaltspunkte geben, die Pi mal Daumen zutreffen. Dieser Artikel schaut sich diese Kostenseite einmal an.

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Geschrieben von

Bauen-und-Heimwerken.de
Bauen und Heimwerken

Bauen-und-Heimwerken.de Team

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