Bettwäsche und Textilien: Materialkunde für gesunden Schlaf

Wie man sich bettet, so liegt man. Diese Botschaft ist weithin bekannt, doch worauf kommt es wirklich beim Kauf der Bettwäsche und anderen Betttextilien an? Welche Materialien den gesunden Schlaf fördern und worauf man bei der Auswahl achten sollte, erfährt der Leser in diesem Artikel.

1. Bettwäsche kaufen - darauf ist zu achten

In erster Linie soll die Bettwäsche hautfreundlich, weich und angenehm sowie leicht zu reinigen sein. Diese vier Kriterien spielen sicherlich eine wichtige Rolle bei der Auswahl, doch sie reichen nicht aus, wenn es um gesunde Bettwäsche Materialien für einen erholsamen Schlaf geht. Auch der Geruch und die Haptik, wenn das Material zum ersten Mal mit den Händen befühlt wird, sollten in die Kaufentscheidung einfließen.

Riecht Bettwäsche chemisch, kann es sein, dass sie mit ungesunden Farben behandelt oder nach dem Einfärben gestärkt wurde. Bei Naturmaterialien wie Baumwolle oder Seide aus hochwertiger Herstellung bleibt dieses unschöne und Aufmerksamkeit erzeugende Erlebnis außen vor. Daher ist es wichtig, sich bei der Auswahl der Bettwäsche nicht nur auf das Design und auf die Materialangaben, sondern auch auf das ganz persönliche Gefühl und sein Geruchsempfinden zu verlassen.

Das beste Material für Bettwäsche ist eines, das die Haut streichelt, das aus gesunden Materialien hergestellt wurde und in das man sich gerne einkuschelt. Hier sind Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen eine besonders gute Entscheidung.

2. Unterschiedliche Materialien - verschiedene Auswirkungen auf das Schlafgefühl

Bettwäsche ist in einer großen Vielfalt an verschiedenen Materialien erhältlich. Dazu gibt es dickere und dünnere, sich seidig anfassende oder angeraute sowie leicht genoppte Bettwäsche. Die bekanntesten Materialien für Bettbezüge und Laken sind

• Leinen
• Baumwolle
• Renforcé
• Satin
• Microfaser

Leinen ist etwas gröber, dafür aber rein natürlich.

Eine Alternative dazu ist Linon, ein Material, das sich ähnlich wie Leinen anfühlt, aber das preisgünstiger ist und zu 100 Prozent aus Baumwolle besteht.

Baumwolle gehört zu den beliebtesten Materialien, da sie sich weich anfühlt und dadurch, dass sie bei heißen Temperaturen gewaschen werden kann, auch bei Allergikern beliebt ist. Zudem gibt es am Markt eine breite Palette an Bettwäsche mit Bio-Baumwolle.

Renforcé ist ein mittelfeines Gewebe, das sehr strapazierfähig und allergikerfreundlich ist.

Seide und Satin fühlen sich weich, glatt und kühl an. Wer häufig schwitzt, ist mit Bettwäsche und Nachttextilien aus diesen Materialien gut beraten.

Sehr beliebt ist Microfaser, da das Material fusselarm und sehr pflegeleicht, hautfreundlich und weich ist. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um einen natürlichen Stoff, sondern um ein synthetisches Material. Die hohe Saugkraft spricht für sich, doch je nach Zusammensetzung kann es während der Nachtruhe zur vermehrten Schweißbildung kommen, da Mikrofaser nicht vollständig atmungsaktiv ist.

3. Welche Materialien sich am besten eignen

Eine pauschale Angabe, welchen Stoff der Einzelne am angenehmsten findet, lässt sich nicht machen. Fakt ist aber, dass natürliche Materialien aufgrund ihrer hautfreundlichen und schweißabweisenden Wirkung besonders beliebt sind. Kann man sich nicht zwischen Seide und klassischer Baumwollbettwäsche entscheiden, ist Makro-Satin eine gute Wahl. Hierbei handelt es sich um ein Material, das oft aus Bio-Baumwolle hergestellt ist und das sich durch seine Weichheit und Glätte auszeichnet. Im Sommer kühlt der Stoff und im Winter sorgt er für das angenehm wohlige Gefühl, dass die meisten Menschen beim Zubettgehen schätzen.

Grundsätzlich ist bei der Auswahl von Schlaftextilien, Laken und Bettbezügen darauf zu achten, dass das Material atmet und damit einen Hitzestau unter der Bettdecke verhindert.

Übrigens sollte auch die Matratze und die Bettdecke sowie das Kopfkissen nach den gleichen Kriterien ausgewählt werden, denn auch hier kann ein ungeeigneter Bezugsstoff zu nächtlichem Schwitzen oder Frieren und damit zur Unterbrechung der Tiefschlafphase führen.

4. Video: SWR-Tipps zu gesunder Bettwäsche

Länge: 45 Minuten

5. Bettwäsche für den Sommer und den Winter - ist das nötig?

Notwendig ist die Umstellung von Sommer- auf Winterbettwäsche und umgekehrt nicht. Es ist vielmehr das Gefühl, das viele Menschen begleitet, dass sich im Winter eine wärmere Bettwäsche, zum Beispiel Biber-Qualität oder Flanell, besser eignet. Im Sommer hingegen führen Satin, Seide und andere kühlende Materialien wie Leinen die Beliebtheitsskala an.

In beheizten Räumen ist es ganzjährig oft ähnlich warm, wodurch sich die Trennung zwischen Sommer- und Winterbettwäsche in der heutigen Zeit als weniger wichtig erachten lässt. Wer dennoch im Winter schnell friert und im Sommer früher schwitzt, kann die Textilien in seinem Schlafzimmer nach Jahreszeit auswählen. Hier kann Biber-Bettwäsche im Winter für die gewünschte Wärme sorgen, während Makro-Satin und Seide oder Satin im Sommer für einen kühlenden Effekt auf der Haut sorgen. Mikrofaser eignet sich das ganze Jahr über, da das Material im Sommer kühlt und im Winter wärmt.

6. Warum das eigene Materialempfinden bei der Auswahl entscheidend ist

Es gibt viele Tipps, wie man die ideale Bettwäsche findet und nach welchen Kriterien man bei der Auswahl schauen sollte. Doch neben dem Wunsch nach Nachhaltigkeit sollte das eigene Empfinden eine wichtige Position einnehmen. Kühlend oder wärmend, weich oder grob, glatt oder aufgeraut - das sind Fragen, die man nur selbst beantworten kann. Während einige Menschen das gerippte Gewebe von Seersucker schätzen, finden andere Menschen in dieser Bettwäsche nicht in den gesunden und erholsamen Schlaf. Gleichermaßen verhält es sich bei Seide, bei Leinen oder bei Microfaser. Fakt ist, dass es sich in natürlichen Materialien gesünder schläft. Doch welcher der zahlreichen Stoffe letztendlich in Frage kommt, hängt davon ab, welches Gefühl die Bettwäsche und das Laken erzeugen soll und wie man sich die optimale Haptik vorstellt.

Optisch sind den eigenen Ansprüchen keine Grenzen gesetzt. Bettwäsche gibt es in allen erdenklichen Farben und Designs, so dass man sich beim Kauf ausschließlich auf das Material oder auf die Materialmischung berufen kann. Wer Microfaser den Vorzug gibt, sollte ganz besonders auf die Qualität achten und die Zusammensetzung des Materials im Fokus haben. Hochwertige Microfaser-Bettwäsche ist langlebig und pflegeleicht, sie fühlt sich angenehm auf der Haut an und eignet sich für Menschen, die beim Schlafen nicht schnell schwitzen.

Um sich einen Überblick zu den verschiedenen Materialien zu verschaffen, empfiehlt es sich, die Stoffe zu berühren und sie so auf sich wirken zu lassen.

7. Fazit

Die Bett- und Nachtwäsche leistet einen beachtlichen Anteil am erholsamen und gesunden Schlaf. Nur wer sich in seiner Bettwäsche wohlfühlt und das Material angenehm empfindet, wird gut einschlafen und durchschlafen. Allein diese Tatsache sagt viel darüber aus, warum es beim Bettwäschekauf auf die Qualität und auf die richtigen Bezüge ankommt. Raue, harte und nicht saugende Materialien eignen sich nicht, wenn man schnell schwitzt und sprichwörtlich schweißgebadet aufwacht. Hier sind saugfähige, atmungsaktive und kühlende Materialien die bessere Wahl. Wenn es im Winter ein wenig wärmer und kuscheliger sein soll, bieten sich Flanell- und Biber-Bettwäsche an. Ganzjährig eignen sich Makro-Satin und Baumwolle.

8. FAQ Bettwäsche

Welche Materialien eignen sich am besten für Bettwäsche?

Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Seide sind aufgrund ihrer Hautfreundlichkeit und Atmungsaktivität besonders empfehlenswert. Sie unterstützen einen gesunden Schlaf durch ihre schweißabweisende Wirkung.

Kann Bettwäsche aus synthetischen Materialien gesundheitsschädlich sein?

Synthetische Materialien wie Mikrofaser sind nach bisherigem Kentnissstand nicht grundsätzlich gesundheitsschädlich, können aber bei schlechter Qualität oder falscher Verarbeitung zu vermehrter Schweißbildung führen, da sie oft weniger atmungsaktiv sind.

Wie oft sollte ich meine Bettwäsche wechseln?

Es wird empfohlen, die Bettwäsche alle 1-2 Wochen zu wechseln, um Hygiene und ein angenehmes Schlafklima zu gewährleisten.

Ist teure Bettwäsche immer besser?

Nicht unbedingt. Der Preis allein ist kein Indikator für Qualität. Wichtiger sind Material, Verarbeitung und persönliches Wohlbefinden.

Warum sollte ich auf die Haptik der Bettwäsche achten?

Die Haptik spielt eine große Rolle für das Wohlbefinden und kann beeinflussen, wie schnell man einschläft und wie tief der Schlaf ist. Jeder Mensch empfindet unterschiedliche Materialien als angenehm.

Sind Bettwäsche und Laken aus Naturmaterialien schwer zu pflegen?

Nein, viele Naturmaterialien wie Baumwolle und Leinen sind sehr pflegeleicht und können bei hohen Temperaturen gewaschen werden, was sie auch für Allergiker geeignet macht.

Beeinflusst die Farbe der Bettwäsche den Schlaf?

Farben können das Schlafempfinden indirekt beeinflussen, indem sie die Raumstimmung prägen. Sanfte und beruhigende Farbtöne fördern in der Regel eine entspannte Schlafumgebung.

Macht es einen Unterschied, ob ich Sommer- oder Winterbettwäsche verwende?

Ja, Bettwäsche aus wärmeren Materialien wie Flanell oder Biber eignet sich für den Winter, während leichte und kühlende Materialien wie Seide oder Leinen im Sommer bevorzugt werden. Die Wahl hängt jedoch von den persönlichen Vorlieben und dem Schlafklima ab.

Wie wirkt sich die Atmungsaktivität der Bettwäsche auf den Schlaf aus?

Atmungsaktive Materialien unterstützen die Regulierung der Körpertemperatur und verhindern einen Hitzestau sowie übermäßiges Schwitzen, was zu einem tieferen und erholsameren Schlaf führt.

Sollte die Wahl der Bettwäsche auch auf die Matratze und die Bettdecke abgestimmt werden?

Ja, für ein optimales Schlafklima ist es sinnvoll, dass alle Bestandteile des Bettes – Matratze, Bettdecke und Kissen inklusive der Bettwäsche – aus atmungsaktiven und hautfreundlichen Materialien bestehen und aufeinander abgestimmt sind.

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