Korkboden – was beachten?
Korkböden – Von der Korkeiche zum Korkparkett
Kork ist ein natürlicher und umweltfreundlicher Werkstoff, der aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Besonders Mittelmeerländer wie Portugal liefern dieses wertvolle Naturprodukt.
Diese nachhaltige Ressource weist viele positive Eigenschaften auf. Korkböden zeichnen sich neben einer guten Isolierfähigkeit durch ein äußerst angenehmes Laufgefühl aus. Sie tragen zu einem gesunden und gemütlichen Raumklima bei und sind bei Allergikern geschätzt. Alternativ zur typischen Kork-Optik veredeln heutzutage hochwertige Digitaldrucke die Oberfläche von Korkböden. So ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Was du bei Auswahl und Korkböden kaufen beachten solltest und wie du diesen fachgerecht verlegen kannst, erklären wir dir in diesem Beitrag. ► Vorteile & Nachteile ► Korkfertigparkett ► Korkmosaik ► Verlegetipps ► Pflegehinweise
Korkeiche
1. Verschiedene Arten von Korkböden
Aus den hochwertigsten Platten der Korkrinde werden Flaschenkorken gefertigt sowie Premium-Korkfurnierblätter. Reste und minderwertigere Korkrindenplatten werden zu Korkgranulat verarbeitet. Mit Polyurethanharz oder Naturharzkleber wird dieser gemahlene Kork zu Blöcken gepresst, aus denen Rohplatten für Korkböden oder Dämmmaterial zugeschnitten werden. Korkböden bestehen aus reinem Massivkork, hoch verdichtetem Presskork oder aus mehrschichtigen Varianten mit möglichen weiteren Werkstoffen. Die Oberfläche von Korkböden kann naturbelassen, lackiert oder mit Wachs und Ölen versiegelt sein. Für ein variantenreiches Aussehen sorgen vielfältige aufgedruckte Dekore in Holz- oder Steinoptik.
Korkrinde
1.1. Korkfertigparkett
Die beliebteste Variante von Korkböden ist Korkfertigparkett. Es wird in einzelnen Paneelen wie Laminat schwimmend verlegt. Dank praktischer Klick-Systeme muss es nicht mit dem Unterboden verleimt werden. Korkfertigparkett besteht üblicherweise aus einer unteren Schicht Presskork, einer Trägerschicht aus bspw. HDF oder MDF und einer Nutzschicht, ggf. mit einem speziellen Oberflächendesign. Die furnierte Nutzschicht kann aus Korkgranulat oder Naturkorkstücken bestehen und versiegelt oder unversiegelt sein. Korkfertigparkett hat durch den mehrschichtigen Aufbau eine Höhe von 10 bis 12 mm.
1.2. Korkfliesen oder Korkparkett
Korkfliesen werden aus einer Schicht Presskork oder als furnierter Bodenbelag aus zwei Schichten hergestellt. Auf die untere Presskorkschicht folgen dann ein hochwertiges, 0,3 bis 0,5 mm starkes Korkfurnier, das direkt aus der Rinde geschnitten wurde. Da beim Verpressen von Korkgranulat verschiedene Granulatstärken gemischt werden, kann Presskork durchaus interessante Musterungen aufweisen.
Korkfliesen werden fest mit dem Unterboden verleimt und bilden eine einheitliche Oberfläche. Man nennt es auch Klebekork oder Korkparkett. Manchmal sorgen Fasen an den Korkfliesenkanten für eine typische Fliesenoptik.
Anders als bei der schwimmenden Verlegung lassen sich fest verklebte, beschädigte Fliesen nur schwer austauschen. Klebekork ist dünn, mit einer Höhe von 4 bis 6 mm.
1.3. Korkmosaik
Bei Korkmosaik handelt es sich um runde ca. 6 mm dicke Korkplättchen mit einem Durchmesser von 25 mm aus Massivkork, die auf einer Trägerfolie aufgebracht sind. Nach der Verklebung auf dem Boden kann die Folie oberseitig abgezogen werden. Je nach Klebe- und Fugenmasse lässt sich eine hohe Wasserdichtigkeit erreichen. Deshalb ist Korkmosaik ein beliebter Bodenbelag für Feuchträume, besonders weil die wärmedämmenden Eigenschaften zum Wohlgefühl beitragen.
1.4. Videoerläuterungen zu den Korkböden
Video: Videoerläuterungen zu den Korkböden
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Video: Korkboden auf Fußbodenheizung
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2. Vorteile von Korkböden
- Kork ist nachhaltig, denn bei der Gewinnung von Kork müssen keine Bäume gefällt werden. Die Rinde wächst nach dem Schälen des Baumstammes nach. In Abständen von 9 bis 12 Jahren kann die Korkgewinnung wiederholt werden.
- Korkböden bestehen überwiegend aus natürlichen Grundstoffen. Als Bindemittel für Korkgranulat werden synthetische Harze benutzt. Ganz ohne Chemie kommen Korkböden aus, die Naturharze als Bindemittel verwenden.
- Korkböden sind fußwarm und liefern ein weiches, gelenkschonendes Laufgefühl.
- Dabei sind sie sehr robust und
- extrem trittschallarm.
- Darüber hinaus gilt das elastische Material als antistatisch,
- pflegearm und
- allergikerfreundlich.
- Korkboden ist dünn und
- macht beim Verlegen keine Probleme an Türschwellen und Übergängen zu anderen Räumen.
- Als schwimmend verlegte Dielenvariante lässt er sich besonders leicht verlegen und bei
- Beschädigung sind einzelne Elemente problemlos ersetzbar.
- Der moderne Digitaldruck ermöglicht zahlreiche Designvariationen wie Holz- oder Steindekore und erlaubt einen hohen Gestaltungsspielraum.
3. Nachteile von Korkböden
- Korkböden sind nicht so druckresistent und
- kratzfest wie andere Bodenbeläge.
- Aufgrund seiner geringen Dicke kann Korkboden nur sehr fein abgeschliffen werden.
- Außerdem ist Korkbelag nicht lichtecht und
- neigt bei Sonneneinstrahlung langfristig zu Verfärbungen.
- Wie andere Holzprodukte arbeitet Kork und dehnt sich aus. Ggf. muss er mit Fugen verlegt werden.
- Korkböden leiden unter Feuchtigkeit und könnten Schaden nehmen. Für Feuchträume und stark beanspruchte Räume wie die Küche ist Kork ohne Spezialversiegelung darum eher ungeeignet.
- Kork bildet bei übermäßiger Beanspruchung Druckstellen. Verwende daher Schonmatten und Filzschoner unter schweren Möbeln.
- Ausschlaggebend dafür, ob ein Bodenbelag auf einer Fußbodenheizung verlegt werden darf, ist der Wärmedurchlasswiderstand. Korkböden dürfen nicht auf elektrischen Fußbodenheizungen verlegt werden. Die erreichten Temperaturen sind hier oft zu hoch. Auf einer Warmwasserheizung ist dies problemlos möglich. Erkundige dich also im Zweifelsfall bei deinem Fachhändler.
4. Wie verlegt man Korkböden?
4.1. Klebekorkboden
Korkparkett oder Klebekorkboden wird auf einen verlegereifen Untergrund geklebt. Das bedeutet, dass dieser eben, tragfähig und frei von Rissen ist. Es kann nötig sein, den Untergrund zu grundieren oder abzuschleifen. In jedem Fall ist er gründlich von Staub und Sand zu reinigen, bevor das Korkparkett verklebt werden kann.
4.2. Korbfertigparkett
Korkfertigparkett lässt sich durch innovative Klicksysteme einfach verlegen. Achte darauf, dass der Boden trocken ist. Ein Estrich muss 6 bis 8 Wochen durchgetrocknet sein, bevor der Korkboden verlegt werden darf. Öffne die Verpackungen des Korkfertigparketts, damit sich der Kork mindestens 48 Stunden bei Raumtemperatur akklimatisieren kann. In dieser Zeit lassen sich Unebenheiten im Boden ausgleichen. Außerdem sollte eine Feuchtigkeits- und Trittschalldämmung verlegt werden. Die Verlegeanweisung des Herstellers liefert spezifischere Hinweise für die Verlegung des gekauften Korkfertigparketts.
Grundsätzlich wird es schwimmend verlegt, mit einer Dehnungsfuge zur Wand von ca. 1 cm. Die einzelnen Korkplatten werden meist unverklebt mit Nut und Feder miteinander verbunden ohne zusätzliche Fixierung durch Leim. Passende Sockelleisten bilden einen hübschen Übergang von Korkfertigparkett und Wand und kaschieren die Dehnungsfuge.
Video: Korbfertigparkett verlegen
Länge: 11 Minuten
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4.3. Korbmosaik
Korkmosaik gibt es in verschiedenen Verlegeeinheiten, meistens 30 x 30 cm oder 60 x 30 cm auf Lochpapier. Die Platten werden vollflächig auf den flachen und sauberen Untergrund aufgeklebt. Nach dem Trocknen des Klebers entfernt man die Folie. Danach sollte der Kork mit Fugenmasse ausgefugt und ausgewaschen werden. Vor oder nach dem Verlegen kannst du Korkmosaik einfärben und versiegeln. Beim Einsatz im Badezimmer sollten feuchtigkeitsbeständige Kleber und Lacke ausgewählt werden.
5. Tipps zur Pflege von Korkböden
Neu verlegte Korkböden werden durch Lack oder Öle geschützt. Dank dieser hochwertigen Versiegelungen sind Korkböden leicht zu pflegen.
Reinige den Korkboden bei normaler Verschmutzung einmal wöchentlich mit dem Staubsauger und bei Bedarf mit einem nebelfeuchten Wischlappen, um ihn frei von Staub und Milben zu halten. Zu empfehlen ist ein pH-neutraler Korkbodenreiniger, der einen leichten Schutzfilm bildet und dem Korkboden Frische verleiht.
Dampfreiniger und zu viel Nässe können das Material aufquellen lassen. Je nach Grad der Abnutzung müssen Lacke und Öle nach einiger Zeit großflächig neu aufgetragen werden. Vor einer Neulackierung sollte der Korkboden nach Möglichkeit abgeschliffen werden.
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