Ausziehtisch aus Massivholz selber bauen – Anleitung
Du hast es satt, überteuerte Möbel von der Stange zu kaufen, die weder deinen Ansprüchen noch deinem Geschmack gerecht werden? Dann ist der Bau eines eigenen Ausziehtisches die perfekte Lösung! Warum nicht selbst die Ärmel hochkrempeln und einen Esstisch kreieren, der nicht nur praktisch, sondern auch optisch ein Hingucker ist? Mit etwas handwerklichem Geschick und der richtigen Anleitung lässt sich ein hochwertiger Tisch ganz nach deinen Vorstellungen bauen – individuell, langlebig und einzigartig.
Warum den Ausziehtisch nicht selbst entwerfen und bauen? ► Holzwahl ► Auslegung des Ausziehmechanismus ► Vorbereitung der Bohlen ► Zusammenbau ► Pflege des Holzes ► Videoanleitungen
Kurz zusammengefasst
- Holzwahl
Die Auswahl des Holzes bestimmt den Stil und die Haltbarkeit des Tisches. Massivholz wie Eiche, Ahorn, oder Buche ist besonders geeignet, da es langlebig und widerstandsfähig ist. - Ausziehmechanismus
Ein Kulissenauszug ist praktisch, da er Platz für eine Einlegeplatte schafft. Alternativen wie Klapptische sind einfacher, aber weniger optisch ansprechend. - Bohlen vorbereiten
Bohlen müssen auf die passende Länge gesägt und geschliffen werden. Eine glatte Oberfläche ist wichtig, um Schmutzansammlungen zu verhindern. - Tischrahmen
Der Holzrahmen oder ein Stahlrahmen ist das Grundgerüst des Tisches und muss präzise verarbeitet werden. Die Tischplatten müssen stabil fixiert werden. - Pflege des Holzes
Das Streichen und Pflegen des Holzes schützt es vor Feuchtigkeit und Schäden und verlängert die Lebensdauer des Tisches.
Kritische Betrachtung:
Selbermachen klingt verlockend, aber die Herstellung eines Ausziehtisches ist kein leichtes Unterfangen. Vor allem der Ausziehmechanismus kann knifflig sein und erfordert präzises Arbeiten und passendes Werkzeug. Zudem muss man sich der Holzpflege intensiv widmen, um langfristig Freude am Möbelstück zu haben.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
1. Die Wahl des richtigen Holzes
Das Holz entscheidet über die Optik, den Stil und auch die Widerstandsfähigkeit des Tisches. Du kannst das Holz fertig bearbeitet kaufen, das ist aber die teuerste Variante. Alte Holzbohlen sind einfach zu bekommen, benötigen aber Vorarbeit. Dafür müssen sie je nach Zustand gehobelt und geschliffen werden.
Top-10-Tipps, um das perfekte Holz für einen Massivholztisch auszuwählen
- Härte und Stabilität
Die Wahl der richtigen Holzhärte ist entscheidend für die Langlebigkeit deines Tisches. Harthölzer wie Eiche, Ahorn oder Nussbaum sind extrem robust und widerstandsfähig gegen Kratzer und Dellen. Weichere Hölzer wie Kiefer oder Fichte hingegen sind leichter zu verarbeiten, neigen aber dazu, schneller Gebrauchsspuren zu zeigen. Überlege dir, wie stark der Tisch beansprucht wird, bevor du dich entscheidest. - Holzart und Maserung
Jede Holzart hat ihre eigene, unverwechselbare Maserung, die das Aussehen deines Tisches stark beeinflusst. Eiche bietet markante, kräftige Muster, während Nussbaum für seine dunkle, edle Ästhetik bekannt ist. Es lohnt sich, verschiedene Holzarten in Betracht zu ziehen und eine auszuwählen, die sowohl zu deinem Einrichtungsstil als auch zu deinen funktionalen Anforderungen passt. - Trocknungsgrad des Holzes
Ein oft übersehener, aber entscheidender Faktor: Das Holz sollte gut getrocknet sein, um spätere Rissbildung oder Verformungen zu verhindern. Optimal ist ein Feuchtigkeitsgehalt zwischen 8-12%. Feuchtes Holz kann sich mit der Zeit verziehen, was besonders bei größeren Tischplatten problematisch wird. - Nachhaltigkeit und Herkunft
Achte darauf, dass dein Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Zertifikate wie FSC (Forest Stewardship Council) garantieren, dass das Holz umweltfreundlich und sozial verträglich produziert wurde. Tropische Hölzer wie Teak sind zwar widerstandsfähig, aber ihr Einsatz ist oft umstritten. Hier lohnt es sich, Alternativen aus lokalem Anbau zu prüfen. - Farbton und Alterung
Überlege dir, wie das Holz im Laufe der Zeit altern wird. Einige Holzarten wie Kirsche oder Mahagoni dunkeln mit der Zeit nach und entwickeln eine satte, warme Patina, während andere Hölzer eher verblassen. Der aktuelle Farbton des Holzes kann sich also erheblich verändern, was je nach Vorliebe ein Vorteil oder ein Nachteil sein kann. - Verarbeitungsqualität und Oberflächenbeschaffenheit
Die Qualität des verarbeiteten Holzes spielt eine große Rolle. Achte darauf, dass das Holz frei von Rissen, Ästen oder unschönen Verfärbungen ist, die die Stabilität und Optik beeinträchtigen könnten. Für einen Massivholztisch ist sorgfältig verleimtes Holz oder durchgehende Bohlen ideal, da diese weniger anfällig für Spannungen sind. - Gewicht und Transport
Massivholz ist schwer! Ein Nussbaum- oder Eichenholztisch kann ein echtes Gewicht auf die Waage bringen. Dies mag ein Vorteil sein, wenn du einen stabilen und bodenständigen Tisch suchst, aber der Transport oder das Verschieben im Raum könnte zur Herausforderung werden. Überlege also, wie oft du den Tisch bewegen musst und ob das Gewicht eine Rolle spielt. - Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Kosten für Massivholz variieren stark. Exklusive Hölzer wie Nussbaum oder Teak können teuer sein, bieten aber auch eine einzigartige Ästhetik und hohe Haltbarkeit. Weichhölzer wie Kiefer sind günstiger, erfordern aber möglicherweise mehr Pflege und Nachbesserungen. Vergleiche Preise und prüfe, ob das Holz deinen ästhetischen und praktischen Anforderungen gerecht wird. - Schutz und Pflegeaufwand
Unterschiedliche Holzarten erfordern unterschiedliche Pflege. Geölte Oberflächen sind beliebt, da sie das natürliche Aussehen des Holzes bewahren, brauchen jedoch regelmäßige Auffrischung. Lackierte Oberflächen bieten besseren Schutz, können aber bei Schäden schwerer ausgebessert werden. Überlege dir also, wie viel Zeit und Aufwand du in die Pflege investieren möchtest. - Temperatur- und Feuchtigkeitsempfindlichkeit
Holz ist ein lebendiges Material und reagiert auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. Hölzer wie Buche neigen stärker zu Verformungen, während Eiche als stabiler gilt. Wenn du in einem Raum mit starken Klimaschwankungen lebst, wähle ein Holz, das weniger empfindlich ist. Vermeide es auch, den Tisch in der Nähe von Heizkörpern oder in direkter Sonneneinstrahlung zu platzieren.
Diese Tipps sollten dir helfen, das perfekte Holz für deinen Massivholztisch zu finden. Ein gut ausgewähltes Holz kann das Herzstück deines Zuhauses werden – langlebig, ästhetisch und funktional!
Holz Arten
Ahorn
Brinellhärte in N/mm2, circa-Werte: europäischer A. 27-30, kanadischer A. 35.
Ahorn, Berg-, Feld- und Spitzahorn
Rohdichte (in g/cm³ bei 15 % Holzfeuchte): Bergahorn: 0,56, Spitzahorn: 0,59, Feldahorn: 0,68
Erscheinung: Alle Splintholzbäume, Bergahorn: Holz weiß bis gelblich, später nachdunkelnd, vereinzelnd dunkle Streifen und Flecken.
Spitzahorn dem Bergahorn sehr ähnlich, etwas dunkler, Feldahorn rötlichweiß bis hellbraun.
Eigenschaften: Bergahorn mäßig schwer, aber gleichmäßig dicht und fest, ziemlich elastisch, gut biegsam, gutes Stehvermögen. Spitz- und Feldahorn etwas schwerer, aber weniger biegsam und grobfaseriger.
Verwendung: Möbel, Furniere, Küchengeräte, Parkett/Diele, Musikinstrumente, Arbeitsplatten in der Küche.
Besonderheiten: Nicht witterungsbeständig, anfällig gegen Pilz- und Insektenbefall, Holz ist sehr gut zu bearbeiten, zu beizen und zu polieren.
Ahorn: Mehr zu Eigenschaften, Verwendung und Bearbeitung des Holzes
Eiche
Eiche ( Stiel-oder Sommereiche, Trauben-oder Wintereiche)
Brinellhärte in N/mm2, circa-Wert: 34-41
Rohdichte (in g/cm³ bei 15 % Holzfeuchte): 0,63
Erscheinung: Kernholzbaum, Splint gelblichweiß, schmal und unbrauchbar, Kern gelblichbraun bis rötlichbraun. Im Radialschnitt sind die Markstrahlen als große Spiegel sichtbar.
Eigenschaften: hart, sehr fest, elastisch, schwindet wenig, sehr gutes Stehvermögen.
Verwendung: Innen- und Außenarbeiten, Möbel, Parkett/Diele, Brücken- und Wasserbau.
Besonderheiten: Kernholz sehr dauerhaft, beständig gegen Pilz- und Insektenbefall, sehr gerbstoffhaltig, Holz verfärbt sich nach Berührung mit Eisen. Gut zu bearbeiten, gute Öberflächenbehandlung.
Eiche: Mehr zu Eigenschaften, Verwendung und Bearbeitung des Holzes
Buche (Rotbuche)
Brinellhärte in N/mm2, circa-Wert: 32-34
Rohdichte (in g/cm³ bei 15 % Holzfeuchte): 0,66
Erscheinung: Reifholzbaum, gelblichrot bis rötlichbraun, Markstrahlen gut sichtbar, im Radialschnitt als Spiegel, im Sehnenschnitt als feine Striche.
Eigenschaften: schwindet, reißt und arbeitet sehr stark, schwer, mittelhart, wenig elastisch, lässt sich gedämpft gut biegen.
Verwendung: Sitzmöbel, Treppen, Parkett/Diele, Sperrholz, Drechslerarbeiten, Maschinenbau, Küchenarbeitsplatten.
Besonderheiten: nicht witterungsfest, anfällig gegen Pilz- und Insektenbefall, lässt sich gut beizen und polieren.
Rotbuche: Mehr zu Eigenschaften, Verwendung und Bearbeitung des Holzes
Brinellhärte
Mit dem so genannten Brinell-Verfahren wird die Härte eines Holzes bestimmt. Zu diesem Zweck wird eine 10 mm dicke Stahlkugel mit 500 N - das entspricht der Gewichtskraft von 50 kg - 15 Sekunden lang in das Holz gedrückt und 30 Sekunden festgehalten. Aus der Fläche des Eindrucks und der Druckkraft errechnet man mithilfe einer speziellen Formel die Brinellhärte. Ein höherer Wert entspricht einer höheren Härte.
Gemessen wird meist quer bzw. senkrecht zur Holzfaser, da die Parkettstäbe auch so verbaut werden. Bei Holzpflaster und Hirnholzboden werden die Klötze "stehend" verbaut. Die Druckfestigkeit in Faserrichtung ist höher als die Brinellhärte quer zur Faserrichtung.
Harthölzer weisen, wie der Name leicht andeutet, eine höhere Härte auf als weiche Nadelhölzer.
Esche
Brinellhärte in N/mm2, circa-Wert: 37–42
Rohdichte (in g/cm³ bei 15 % Holzfeuchte): 0,69
Erscheinung: Kernholzbaum, Splint breit und gelblichweiß, Kern erst bei älteren Bäumen sichtbar bräunlich abgesetzt, Faserverlauf oft wellig.
Eigenschaften: hart, schwer, zäh und biegsam, gute Stehvermögen, schwindet wenig.
Verwendung: Feines Möbel- und Furnierholz, Sportgeräte, Werkzeuge, Drechsler- und Bildhauerarbeiten.
Besonderheiten: gering witterungsfest, nicht beständig gegen Pilz- und Insektenbefall, lässt sich gut bearbeiten und oberflächenbehandeln.
Esche: Mehr zu Eigenschaften, Verwendung und Bearbeitung des Holzes
Kirsche
Brinellhärte in N/mm2, circa-Wert: europäisch 29-31, amerikanisch (Black Cherry) 25
Rohdichte (in g/cm³ bei 15 % Holzfeuchte): 0,60
Erscheinung: Kernholzbaum, Splint rötlichweiß, Kern dunkler, oft grünstichig, stark nachdunkelnd, Jahresringe und Markstrahlen deutlich sichtbar.
Eigenschaften: mäßig hart, mittelschwer, gutes Stehvermögen, schwindet wenig, elastisch, feinfaserig.
Verwendung: Möbelholz, Parkett, Furniere, Musikinstrumente.
Besonderheiten: wenig witterungsbeständig, anfällig gegen Pilz- und Insektenbefall, sehr gut zu bearbeiten, zu beizen und zu oberflächenbehanden.
Kirsche: Mehr zu Eigenschaften, Verwendung und Bearbeitung des Holzes
Birke
Brinellhärte in N/mm2, circa-Wert: europäisch 22-27, kanadisch (Yellow Birch) 34
Rohdichte (in g/cm³ bei 15 % Holzfeuchte): 0,62
Erscheinung: Splintholzbaum, Farbe gelblich bis rötlichweiß, Jahresringe sehr fein und schwer zu erkennen, im Längsschnitt unregelmäßiger, geflammter Faserverlauf, auffällige "Spiegel ".
Eigenschaften: mäßig schwer, relativ hart, zäh und ziemlich elastisch, gutes Stehvermögen, schwindet relativ wenig.
Verwendung: Möbel, Furniere, Tische und Stühle, Parkett/Diele, Drechsler- und Schnitzarbeiten.
Besonderheiten: nicht witterungsbeständig, nicht beständig gegen Pilz- und Insektenbefall, sehr gut zu beizen und gute Oberflächenbehandlung möglich.
Birke: Mehr zu Eigenschaften, Verwendung und Bearbeitung des Holzes
Kiefer
Brinellhärte in N/mm2, circa-Wert: 19-20
Rohdichte (in g/cm³ bei 15 % Holzfeuchte): 0,52
Erscheinung: Kernholzbaum, Splint gelblichweiß, Kern ist dunkler und dunkelt stark nach. Spätholz gegen Frühholz deutlich abgegrenzt. Kleine Harzgänge erscheinen im Längsschnitt als feine Streifen.
Eigenschaften: mäßig hart, elastisch und sehr fest, mäßig leicht, gutes Stehvermögen, schwindet sehr wenig.
Verwendung: Tischler- und Bautischlerarbeiten, Möbelholz, Fußböden, Sperrholz, Furniere.
Besonderheiten: Muß vor dem Beizen entharzt werden. Splintholz nicht beständig gegen Pilz- und Insektenbefall. Der Kern ist wesentlich beständiger.
Kiefer: Mehr zu Eigenschaften, Verwendung und Bearbeitung des Holzes
Fichte
Brinellhärte in N/mm2, circa-Wert: 12–15
Rohdichte (in g/cm³ bei 15 % Holzfeuchte): 0,47
Erscheinung: Holz gelblichweiß bis bräunlich. Reifholzbaum, Kern unterscheidet sich farblich nicht vom Splint, ist jedoch glänzender. Wenige Harzgänge, die jedoch sehr harzreich sind.
Eigenschaften: mäßig leicht, weich bis mittelhart, elastisch und fest, arbeitet wenig, leicht zu bearbeiten, gut zu beizen, zu verleimen und zu imprägnieren.
Verwendung: Tischler- und Bautischlerarbeiten, langsam gewachsenes Holz wird als Resonanzböden von Klavieren und Decken von Geigen benutzt, Industrieholz, z. B. für Kisten.
Besonderheiten: das Holz ist bedingt witterungsbeständig, nicht beständig gegen Pilz- und Insektenbefall, Astquerschnitte in der Regel oval, vorhandene Harzgallen müssen ausgebohrt werden.
Fichte: Mehr zu Eigenschaften, Verwendung und Bearbeitung des Holzes
Holz Zertifikate Siegel
Holz-Zertifikate
- FSC-Siegel
Das FSC-Siegel ist das nachhaltigste und strengste Siegel für die Waldwirtschaft, das es zurzeit gibt. - PEFC
Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung, entstanden aus einer Initiative der Holzwirtschaft. Nicht ganz so streng wie FSC. - Naturland
Holzsiegel vergleichbar mit FSC für heimische Hölzer. - „Aus staatlichlich kontrollierter Forstwirtschaft“
Fragwürdige Siegelqualität. - „Reines Plantagenholz“
Plantagen werden auch oft dort angelegt, wo früher Urwälder standen. Fragwürdiges Siegel.
2. Optional: ein Ausziehmechanismus
Du hast die Wahl: die Konstruktion eines einfachen Ausziehmechanismus für einen Tisch, der mit Plattenmodulen und einem Kulissenauszug funktioniert. Oder du baust einen Tisch ohne Auszug, das ist natürlich viel einfacher. Dann musst du nur die Holzbohlen zu einer Platte verleimen, Untergestell drunter - fertig.
Aber so ein Kulissenauszug ist eine praktische Lösung: Du ziehst einfach die beiden Kopfenden des Tisches auseinander, und in der Mitte entsteht Platz für eine Einlegeplatte. Diese Einlegeplatte kannst du, je nach Aufwand, sogar im Tisch selbst verstauen, das erfordert aber ein bisschen mehr Arbeit.
Erläuterung Kulissenauszug
Ein Kulissenauszug ist ein Begriff aus der Theatertechnik und beschreibt ein bewegliches Bühnenelement, das in der Seitenkulisse angebracht ist. Es handelt sich dabei um vertikale, schiebbare oder verschiebbare Flächen, die von den Seiten der Bühne hereingezogen werden können, um den Bühnenraum optisch zu verändern. Diese Kulissenteile dienen dazu, verschiedene Szenen oder Stimmungen zu erzeugen und können schnell gewechselt werden, um dem Bühnenbild eine neue Gestaltung zu geben, ohne dass die gesamte Dekoration verändert werden muss.
Ein Kulissenauszug bei einem Tisch funktioniert ähnlich wie im Theater, allerdings auf praktische Weise im Möbelbereich. Bei einem Tisch bezieht sich der Begriff auf eine Erweiterung des Tisches durch ausziehbare Tischplatten.
Ein Beispiel: Ein Esstisch könnte an den Enden zusätzliche Platten versteckt haben, die bei Bedarf herausgezogen werden können, um die Tischfläche zu vergrößern. Diese Platten liegen normalerweise unter der Haupttischplatte und lassen sich leicht herausziehen, wenn mehr Platz benötigt wird, ähnlich wie die verschiebbaren Kulissenteile auf einer Bühne. So kann der Tisch flexibel an verschiedene Situationen angepasst werden, etwa bei größeren Gruppen oder Familienfeiern.
Andere Varianten, wie Klapptische oder Ansteckplatten, sind zwar optisch weniger ansprechend, dafür aber oft leichter umzusetzen. Wer es besonders schick haben will, kann sich auch für einen Zargenauszug entscheiden – dieser sieht beeindruckend aus, benötigt allerdings auch technisches Know-how und das passende Werkzeug.
2.1. Stabil muss es sein
Wenn du deinen Tisch bei Bedarf vergrößern möchtest, brauchst du eine stabile Unterkonstruktion, die die Tischplatten sicher aufnimmt. Auch hier spielt der Stil eine große Rolle. Mit einfachen Holzbeinen lässt sich der Mechanismus nicht nur leichter umsetzen, sie sorgen auch für ein stimmiges Gesamtbild. Bei der Wahl des Massivholzes hast du freie Hand – im Fachhandel findest du das passende Konstruktionsholz, das schon in Balkenform und mit dem richtigen Querschnitt erhältlich ist.
2.2. Ausziehmechanismus fertig kaufen
Die passenden Ausziehführungen mit Spannverschluss kannst du ebenfalls im Fachhandel bekommen. Diese bieten eine einfache Möglichkeit, die Plattenmodule an den Kopfseiten des Tisches zu befestigen und sauber zu fixieren. Achte dabei unbedingt auf das Gewicht der Plattenmodule, da Massivholz je nach Dicke und Art ziemlich schwer sein kann. Die Ausziehführungen müssen dieses Gewicht zuverlässig tragen können. Sobald du die Gegenstücke der Führungen an den Tischplattenmodulen befestigt hast, ist der Tisch bereit für die Montage.
2.3. Video: Eichentisch mit Ansteckplatten selber bauen
Eine handwerklich sehr ansprechende Arbeit wird in den folgenden beiden Videos vorgestellt.
Länge: 17 Minuten
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Teil 2
Länge: 17 Minuten
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2.4. Video: Vollauszug aus Holz mit Stoppfunktion selbst bauen
Länge: 22 Minuten
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3. Eichenbohlen im rustikalen Stil zu einer Tischplatte vereinen
Falls du den Charme des rustikalen Landhausstils schätzt, sind alte Eichenbohlen eine großartige Wahl. Oft bekommst du diese gebraucht bei Handwerksbetrieben, und sie eignen sich perfekt für einen Massivholztisch, der noch dazu nachhaltig ist. Achte bei der Auswahl darauf, dass die Bohlen gerade sind und keine Schäden wie Holzwürmer oder Löcher aufweisen. Unebenheiten kannst du durch Hobeln ausgleichen. Falls du die Bohlen im Baumarkt oder Holzfachmarkt kaufst, kannst du sie dir auch direkt auf die passende Länge zuschneiden lassen.
Für dein Tischprojekt kannst du drei Module planen, die zusammen die Tischplatte bilden.
3.1. Bearbeitung der Bohlen
Bevor du die Eichenbohlen weiterverarbeitest, müssen sie auf die richtige Länge gesägt und danach geschliffen werden – insbesondere, wenn die Bohlen in einem guten Zustand sind. Sollte das Material nicht optimal sein, kannst du dir Hilfe von einem Tischler holen. Die Profis im Fachmarkt können dir auch direkt beim Zuschnitt helfen. Achte darauf, beim Schleifen eine glatte, feine Oberfläche zu schaffen. Denn raue Stellen sind nicht nur unschön, sie ziehen auch schnell Schmutz an, der sich nur schwer wieder entfernen lässt. Wenn du nicht das passende Werkzeug zu Hause hast, kannst du es dir problemlos im Werkzeugverleih besorgen. Unser Artikel dazu:
Beitrag: Holzflächen schleifen
Holzflächen schleifen: So wird Holz sauber und eben geschliffen
Beim Schleifen von Holzflächen können durch unbedarftes Schleifen Schäden auf der Oberfläche und an der Maserung entstehen. Unser Artikel zeigt, wie du beim Schleifen unterschiedlicher Holzoberflächen richtig vorgehst.
Mit vielen Profi-Tipps!
3.2. Konstruktion der Tischplatte
Jetzt wird es spannend: Die bearbeiteten Bohlen müssen zu einer Tischplatte (oder zu Plattenmodulen bei der Variante Ausziehtisch) zusammengefügt werden. Dafür kannst du Querstücke aus einer weiteren Bohle oder einem anderen Massivholz zuschneiden, die als Basis dienen. Auf diesen Querstücken werden die Bohlen dann befestigt und verleimt. Bei den Schrauben solltest du auf starke Holzschrauben achten und zusätzlich Unterlegscheiben verwenden. Das sorgt dafür, dass der Druck gleichmäßig verteilt wird und die Schrauben sich nicht ins Holz ziehen. Die Fixierung der Bohlen verhindert außerdem, dass sich das Holz im Laufe der Zeit verschiebt. Denn Holz arbeitet: Es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich bei Trockenheit wieder zusammen. Eine stabile Unterkonstruktion sorgt dafür, dass alles an seinem Platz bleibt.
Das folgende Video zeigt den Arbeitsschritt ausführlich (und unterhaltsam):
Länge: 25 Minuten
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Sobald du die Tischplatte (oder die zwei bis drei Tischplattenmodule bei einem Tisch mit Ausziehfunktion) fertig hast, ist ein großer Teil der Arbeit getan.
Möchtest du bis hierhin etwas ergänzen oder korrigieren?
Möchtest du bis hierhin etwas zum Gesagten ergänzen oder etwas korrigieren?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
4. Der Holzrahmen: Die Basis deines Tisches
Nun geht es an den Bau des Holzrahmens samt Füßen. Du kannst im Fachhandel das Holz mit dem passenden Querschnitt auswählen und direkt auf deine gewünschte Tischhöhe zuschneiden lassen. Daraus baust du dann einen einfachen, aber stabilen Rahmen. Achte darauf, dass das Holz – wie die Tischplatte auch – vor der Montage gut geschliffen wird. Nur so erhältst du eine glatte und splitterfreie Oberfläche. Falls du es noch etwas eleganter haben möchtest, kannst du die Kanten abrunden oder fasen.
Damit die Mittelplatte später gut sitzt, müssen in den Holzrahmen entsprechende Führungen eingefräst werden. Hier wird die Platte dann perfekt positioniert. Anschließend bringst du an der Mittelplatte die Aufnahmen für die Spannverschlüsse der Ausziehschiene an – so hält später alles bombenfest.
4.1. Alternative: Ein Rahmen aus Stahl
Falls du lieber auf Metall setzen möchtest, ist ein Stahlrahmen eine tolle Option. Dein Schlosser des Vertrauens kann dir einen Rahmen nach Maß anfertigen, wobei du unbedingt auf die Aufnahmen für den Ausziehmechanismus und die Führungen für die Mittelplatte achten solltest. Alternativ gibt es inzwischen auch im Fachhandel oder online Stahlrahmen, die schon direkt mit einem Ausziehmechanismus ausgestattet sind.
4.2. Video: Einfache Unterkonstruktion für Esstisch
Die einfachste Variante so einer Unterkonstruktion zeigt das folgende Video:
Länge: 5 Minuten
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5. Der Feinschliff: Holz streichen und schützen
Bevor du deinen Tisch zusammenbaust, solltest du das Holz unbedingt behandeln, um es vor Feuchtigkeit zu schützen und ihm den letzten Schliff zu geben. Nach dem Sägen, Hobeln und Schleifen muss das Holz gründlich gereinigt werden, am besten befreist du es von jeglichem Staub. Ein Hartwachsöl ist ideal, um das Holz widerstandsfähiger zu machen. Lass dir ruhig Zeit beim Trocknen – je nach Holzart und Öl kann es bis zu einem Tag dauern. Wenn du unsicher bist, welches Öl sich am besten eignet, lass dich im Fachhandel beraten. Genaue Anleitung dazu hier:
Beitrag: Holz schützen innen
Holz schützen innen: Vorteile und Nachteile der Möglichkeiten in Innenräumen
Holz verleiht Innenräumen eine wohnliche, warme Atmosphäre. Nicht nur Möbel aus Massivholz sind gefragt, sondern auch Holzböden, rustikale Deckenbalken aus Holz, Wandbeläge aus Holz sowie hochwertige Wohnaccessoires. Obwohl es sehr gute Holzdekore gibt, sind Optik und Beständigkeit vom echten Massivholz unerreicht.
Allerdings braucht das edle Echtholz eine aufmerksame Pflege. Nur sehr schonende Reinigungsmittel dürfen verwendet werden. Vor hartnäckigen Flecken und Schrammen sollten die Holzflächen nach Möglichkeit gut geschützt werden. Wir erläutern, welche unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt.
6. Kompette Videoanleitungen zum Bau eines Esstisches aus Massivholz
6.1. Die Handwerkskunst beim Bau eines Tisches
Länge: 44 Minuten
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Video: Tisch mit einer durchgehenden Massivholzplatte bauen
Länge: 11 Minuten
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7. Ergänzung oder Frage von dir
Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?
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Ein Kratzer im Holztisch! Für die meisten von uns ist das ein echtes Ärgernis. Allerdings keines, das einfach so hingenommen werden muss. Denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, gegen die Kratzer am Tisch vorzugehen. Vor allem gibt es darunter neben Reparatur-Sets aus dem Baumarkt auch eine Vielzahl unterschiedlicher Hausmittel, die bei der Entfernung der Kratzer behilflich sein können, diese ausbessern oder komplett beseitigen.
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