Fenster-Fachbegriffe für Heimwerker
Fenster – die Augen eines Hauses. Sie lassen das Licht herein und schützen uns gleichzeitig vor Wind und Wetter. Jeder, der schon einmal ein Haus gebaut oder renoviert hat, weiß, dass es bei der Auswahl und Installation von Fenstern einiges zu beachten gibt. Ob es um die Frage nach dem besten Material geht, die Entscheidung zwischen Doppel- oder Dreifachverglasung ansteht oder das Thema Einbruchschutz auf den Tisch kommt – die Liste der Fachbegriffe scheint endlos. Da steht man als Heimwerker schnell wie der Ochs vorm Berg. Doch keine Sorge, dieser Artikel führt dich Schritt für Schritt durch den Dschungel der Fensterbegriffe und gibt wertvolle Tipps, damit dein Projekt zum vollen Erfolg wird. Ob du nun ein Fenster einbauen, austauschen oder einfach nur besser verstehen willst, was da so in der Wand deines Hauses steckt – hier erfährst du alles, was du wissen musst. Packen wir’s an und machen Licht ins Dunkel der Fensterwelt!

Technische Fachbegriffe
Der U-Wert
Wie gut ein Fenster die Wärme im Haus hält, erkennt man am Wärmedurchgangskoeffizient, dem U-Wert des Fensters. Der U-Wert beim Fenster gibt an, wie viel Wärme bei einem Temperaturgefälle von einem Grad Kelvin zwischen Außenwelt und Innenraum durch einen Quadratmeter Fensterfläche verloren geht.
Der Wärmeverlust wird dabei in Watt pro Quadratmeter Kelvin (W/m2K) angegeben.
Je geringer der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung des Fensters.
Für Fenster gibt es einige sinnvolle Erweiterungen bzw. Ergänzungen bezüglich des herkömmlichen U-Werts. Angegeben sind die europäischen Bezeichnungen:
- Der Ug–Wert (g für engl. glazing: Glas) ist eine für die Verglasung von Fenstern abgewandelte Variante des U-Werts. Hier wird, anstatt der ursprünglichen Temperaturdifferenz von einem Grad Kelvin, 15 Grad Kelvin veranschlagt.
- Der Uf–Wert (f für engl. frame: Rahmen) ist gibt Auskunft über die Wärmedämmgrad bzw. Wärmedämmeigenschaften des Fensterrahmens bzw. des Rahmenmaterials
- Der Uw–Wert (w für engl. window: Fenster) ist eine Kombination aus dem Ug –Wert und dem Uf –Wert. Er informiert über die Wärmedämmeigenschaften des gesamten Fensters und bietet somit einen schnellen Überblick.
Durchschnittliche U-Werte von Fenstern in der Historie
Fenstertyp | Verbaut | Ø-U-Wert Wärmedurchgangskoeffizient |
Einfachglas | bis 1980 | knapp 5 |
Verbund-/Kastenfenster | bis 1980 | ca. 2,5 |
Unbeschichtetes Isolierglas | 1980-1995 | ca. 2,7 |
Zweischeiben-Wärmedämmglas | 1995-2010 | ca. 1,5 |
Erstes Dreischeiben-Wärmedämmglas | ab 2005 | ca. 1,1 |
Gutes Zweischeiben-Wärmedämmglas | heutzutage | ca. 1,1-1,2 |
Dreischeiben-Wärmedämmglas | heutzutage | ca. 0,8-0,9 |
Teuer: schmale Holzrahmen mit aufgeklebten Dämmstoffen und Alu-Verschalungen | heute | 0,7-0,8 |
Noch ein Vergleich: In den letzten 50 Jahren wurde der U-Wert auf rund ein Viertel gesenkt. In vielen Fällen amortisieren sich neue Fenster darum bereits nach wenigen Jahren. |
G-Wert
Der g–Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt Auskunft darüber welcher Anteil der von den Sonnenstrahlen, bzw. des Lichts transportierten Energie die Scheibe wirklich passiert und welcher Anteil von ihr reflektiert oder absorbiert wird.
Ein g –Wert von 0,70 würde z. B. bedeuten, dass 70 % der Energie im Innenraum angelangt.
Je niedriger der G-Wert, desto weniger Wärme dringt durch die Sonneneinstrahlung ins Haus.
In warmen bis heißen Perioden ist also ein niedriger Wert vorteilhaft um die Kühle im Haus zu bewahren, wohingegen in den Heizperioden ein hoher Wert ideal ist und sich für den Eigentümer erfreulich auf die Heizkosten auswirkt.
Lichtdurchlässigkeit – Lichttransmissionsgrad
Die Lichtdurchlässigkeit wird in Prozent angegeben, wobei 100 % für vollkommene Lichtdurchlässigkeit stehen würde und 0 % für völlige Schwärze. Der Fachbegriff lautet Lichttransmissiongrad. In der Berechnung wird nur das für das menschliche Auge sichtbare Licht mit einer Wellenlänge zwischen 380 und 780 Nanometern (nm) berücksichtigt.
Eine hohe Lichtdurchlässigkeit ist für Raum- und Wohnklima wünschenswert.
Isolierglas hat in der Regel eine Lichtdurchlässigkeit von etwas über 80 %, Wärmeschutzisolierglas liegt bei um die 75-80 %. Sonnenschutzgläser haben eine Lichtdurchlässigkeit von 50 bis 70 Prozent, bieten in der Regel aber keinen Blendschutz.
Heutzutage gibt es Verglasungen, die entweder automatisch je nach Lichteinstrahlung oder elektronisch gesteuert den Grad der Lichtdurchlässigkeit verändern.
Bauart und Funktion
- Dreh-Kipp-Fenster: Ein Fenster, das sowohl kipp- als auch drehbar ist.
- Schiebefenster: Fenster, das horizontal oder vertikal geschoben wird.
- Festverglasung: Nicht zu öffnende Fenster, die als feststehende Verglasung dienen.
- Oberlicht: Fenster über anderen Fenstern oder Türen, das zusätzliches Licht hereinlässt.
- Dachfenster: Fenster, das in ein Dach eingebaut ist, um Licht und Luft in Dachräume zu bringen.
Materialien und Komponenten
- Beschläge: Metallteile, die für die Funktion und Sicherung des Fensters verantwortlich sind.
- Dichtungen: Materialstreifen, die zwischen Fensterflügel und Rahmen angebracht sind, um Luft- und Wasserundurchlässigkeit zu gewährleisten.
- Sprossen: Dekorative oder strukturelle Elemente, die ein Fenster in kleinere Abschnitte unterteilen.
- Rahmenmaterialien: Unterschiedliche Materialien wie Holz, Aluminium, Kunststoff und Kombinationen (z. B. Holz-Alu-Rahmen).
- Dämmmaterialien: Materialien, die zur Isolierung verwendet werden, um Energieverluste zu minimieren.
Verglasung und Isolierung
- Sicherheitsglas: Spezielles Glas, das bei Bruch in ungefährliche Stücke zerfällt.
- Schallschutzverglasung: Verglasung, die den Schallübertragungsgrad minimiert.
- Einbruchhemmende Verglasung: Sicherheitsglas, das gegen Einbruch schützt.
- Sonnenschutzverglasung: Glas, das die Menge an Sonnenlicht reduziert, die durch das Fenster dringt.
- Thermische Trennung: Techniken zur Reduzierung der Wärmeleitung durch den Fensterrahmen.
Montage und Installation
- Fensterlaibung: Der innere Bereich der Wand, in dem das Fenster eingesetzt wird.
- Anschlussfugen: Fugen, die den Übergang zwischen Fenster und Wand abdichten.
- Befestigungssysteme: Methoden und Materialien zur sicheren Montage von Fenstern in der Wandöffnung.
- Wasserschenkel: Ein Element am unteren Teil des Fensterrahmens, das das Ablaufen von Regenwasser unterstützt.
- Luftspalt: Der Raum zwischen Glasscheiben bei Isolierverglasungen, oft mit Edelgasen gefüllt zur besseren Isolation.
Gesetzliche Vorschriften und Normen
- DIN EN 14351-1: Europäische Norm, die die Leistungseigenschaften von Fenstern und Außentüren festlegt.
- Einbruchhemmungsklassen (RC-Klassen): Klassifizierung der Widerstandsfähigkeit von Fenstern gegen Einbruchsversuche.
- Passivhausfenster: Fenster, die speziell für Passivhäuser entwickelt wurden, um höchste Energieeffizienz zu gewährleisten.
- Lüftungsnormen: Anforderungen an die Lüftung und Luftzirkulation durch Fenster.
- Brandschutzverglasung: Spezielle Glasarten, die in Brandschutzanwendungen verwendet werden.
Bauweise und Konstruktion
- Flügelfenster:
- Beschreibung: Fenster, die sich durch ein oder mehrere Flügel öffnen lassen. Diese Flügel können nach innen oder außen geöffnet werden, je nach Design.
- Anwendung: Häufig in Wohngebäuden zu finden, bietet eine gute Belüftung und einfachen Zugang zur Reinigung.
- Kastenfenster:
- Beschreibung: Eine traditionelle Bauweise mit zwei hintereinander liegenden Fensterrahmen, die einen zusätzlichen Luftzwischenraum zur Wärmedämmung schaffen.
- Anwendung: Besonders in Altbauten zur Verbesserung der Isolation ohne den historischen Charme zu verlieren.
- Panoramafenster:
- Beschreibung: Große Fensterflächen, die einen weiten Blick auf die Umgebung bieten und viel Licht in den Raum lassen.
- Anwendung: Beliebt in modernen Architekturen, um Innenräume mit natürlichem Licht zu durchfluten und die Verbindung zur Natur zu stärken.
- Rundbogenfenster:
- Beschreibung: Fenster mit einem oberen Bogen, das dem Raum einen besonderen architektonischen Akzent verleiht.
- Anwendung: Oft in historischen Gebäuden oder als gestalterisches Element in modernen Häusern.
Materialien
- Faserverstärkter Kunststoff (FVK):
- Beschreibung: Ein Material, das aus einem Kunststoff besteht, der mit Fasern verstärkt wurde, um Festigkeit und Stabilität zu erhöhen.
- Anwendung: Wird für Fensterrahmen verwendet, die leicht und langlebig sein müssen.
- Verbundwerkstoffe:
- Beschreibung: Materialien, die aus zwei oder mehr unterschiedlichen Komponenten bestehen, um die positiven Eigenschaften der einzelnen Materialien zu kombinieren.
- Anwendung: Häufig bei modernen Fenstern für erhöhte Wärme- und Schalldämmung eingesetzt.
Verglasung und Isolierung
- Dreifachverglasung:
- Beschreibung: Besteht aus drei Glasscheiben, die durch zwei luftdichte Zwischenräume getrennt sind, oft mit Edelgasen gefüllt.
- Vorteile: Bietet exzellente Wärmedämmung und Schallschutz, ideal für energieeffiziente Gebäude.
- Low-E-Glas (Low Emissivity):
- Beschreibung: Glas mit einer speziellen Beschichtung, die die Wärmedurchlässigkeit reduziert und Infrarotstrahlung reflektiert.
- Anwendung: Hilft, die Wärme im Winter im Raum zu halten und im Sommer draußen zu lassen.
- Warmer Kantenabstandhalter:
- Beschreibung: Ein Element, das zwischen den Glasscheiben von Isolierglas verwendet wird, um Wärmebrücken zu minimieren.
- Vorteile: Reduziert den Energieverlust und die Bildung von Kondenswasser am Rand des Fensters.
Technische Komponenten
- Drehbeschlag:
- Beschreibung: Ein Mechanismus, der es ermöglicht, Fensterflügel zu drehen, um sie zu öffnen oder zu kippen.
- Anwendung: Wird in Dreh-Kipp-Fenstern verwendet, um verschiedene Öffnungsoptionen zu bieten.
- Kantenschutz:
- Beschreibung: Ein Schutzmaterial, das auf die Kanten von Fensterglas oder Rahmen aufgetragen wird, um Schäden zu verhindern.
- Anwendung: Besonders wichtig bei Transport und Einbau von großen Fensterscheiben.
- Rollladensystem:
- Beschreibung: Eine Vorrichtung, die außen oder innen an Fenstern angebracht wird, um Licht, Sichtschutz und Sicherheit zu kontrollieren.
- Vorteile: Bietet zusätzlichen Schutz gegen Wetter, Lärm und Einbruch.
Nachhaltigkeit und Effizienz
- Passivhaus-Standard:
- Beschreibung: Ein energetischer Standard, der extrem niedrige Heiz- und Kühlbedarfe für Gebäude fordert.
- Anwendung: Fenster, die diesem Standard entsprechen, tragen erheblich zur Energieeinsparung bei.
- Recyclingglas:
- Beschreibung: Glas, das aus recyceltem Material hergestellt wird, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
- Anwendung: Wird in umweltfreundlichen Bauprojekten verwendet, um Nachhaltigkeit zu fördern.
Zusätzliche Funktionen
- Insektenschutzgitter:
- Beschreibung: Ein feinmaschiges Netz, das an Fenstern angebracht wird, um das Eindringen von Insekten zu verhindern.
- Anwendung: Ideal für Fenster, die oft geöffnet werden, um frische Luft hereinzulassen, während Insekten draußen bleiben.
- Smarte Fenster:
- Beschreibung: Fenster, die mit intelligenter Technologie ausgestattet sind, um die Licht- und Wärmedurchlässigkeit automatisch zu steuern.
- Anwendung: Werden in modernen Smart Homes zur Optimierung von Energieeffizienz und Komfort genutzt.
- Selbstreinigendes Glas:
- Beschreibung: Glas mit einer speziellen Beschichtung, die das Ablaufen von Wasser erleichtert und Schmutz entfernt.
- Vorteile: Reduziert den Wartungsaufwand und sorgt für stets klare Sicht.
Fachbegriff ergänzen?
Welcher Fachbegriff beim Fenster sollte hier noch erläutert werden?
Vielen Dank für jeden Hinweis!
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Antwort 1
Was ist die Bedeutung von Gsh r und Gsh l bei Fenstern?
Antwort: Die Abkürzungen Gsh r und Gsh l bei Fenstern beziehen sich möglicherweise auf die Griffseite des Fensterflügels bei Dreh- oder Dreh-Kipp-Fenstern. Diese geben an, auf welcher Seite sich der Griff befindet und somit auch in welche Richtung das Fenster geöffnet wird.
So könnte die Bedeutung sein:
Gsh r = Griffseite rechts
Der Griff ist rechts, die Bänder (Scharniere) sind links.
Das Fenster öffnet sich also nach rechts, wie eine rechte Tür.
Wird auch als DIN rechts bezeichnet.
Gsh l = Griffseite links
Der Griff ist links, die Bänder sind rechts.
Das Fenster öffnet sich nach links, wie eine linke Tür.
Wird auch als DIN links bezeichnet.
Merkhilfe:
Stell dir vor, du stehst innen im Raum und schaust auf das geschlossene Fenster:
Ist der Griff rechts, ist es Gsh r (rechte Öffnungsrichtung).
Ist der Griff links, ist es Gsh l (linke Öffnungsrichtung).
Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung.
Gedanken zum Austausch von Fenstern
Grundsätzlich gilt:
Energetisch gesehen kann heutzutage die Fensterfläche nicht groß genug sein.
Die heute zeitgemäßen Verglasungen bestehen aus zwei oder mehr Glasscheiben, deren abgedichteter Zwischenraum mit Edelgasen ausgefüllt sind, die kaum Wärme leiten. Eine erhebliche nachträgliche Vergrößerung der Fensterfläche ist jedoch zwangsläufig mit einem großen baulichen, und damit auch finanziellen Aufwand, verbunden. Deshalb sollte vorher genau geprüft werden, ob es ausreicht und möglich ist, sich auf simple Maßnahmen zu beschränken; denn die Wärmedämmfähigkeit der Fenster kann z.B. auch durch den Einbau von Vor- oder Zusatzfenstern erheblich gesteigert werden. Diese Arbeiten können teilweise ohne den Einsatz von teuren Fachkräften, also vom Bauherrn selbst, ausgeführt werden und gestalten sich damit entscheidend billiger.
Kurzumfrage: Welches Rahmenmaterial für Fenster bevorzugst du?
Was ist dein Favorit?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Kunststoffrahmen | 476 Stimmen |
Holzrahmen | 165 Stimmen |
Metallrahmen (z. B. Aluminium) | 92 Stimmen |
Holz-Alu-Rahmen | 69 Stimmen |
Kunststoff-Alu-Rahmen | 30 Stimmen |
Anderes Material | 12 Stimmen |
Es ist in vielen Fällen ökonomisch sinnvoller, anstatt das komplette Fenster auszutauschen, sich darum zu bemühen das Alte wieder instandzusetzen. Ein zusätzlicher Vorteil dieses eher minimalistischen Ansatzes ist die dadurch mögliche Erhaltung der ursprünglichen Fassadenoptik; Neue Fensterfronten oder Fenster mit nicht zur Fassade passenden Proportionen können das Erscheinungsbild des Altbaus leicht verunstalten.
Ist eine vollständige Erneuerung des Fensters unausweichlich, ist es ratsam diese Arbeiten mit anderen anstehenden Projekten, bevorzugt an Fassade oder Außenwand - das Herausbrechen der Rahmen führt häufig zu Schäden am Putz - , zu kombinieren, um überflüssigen Aufwand und Ausgaben zu vermeiden.
Egal ob ersetzt oder instandgesetzt, müssen natürlich die notwendige Festigkeit des Rahmens, ein den gesetzlichen Ansprüchen genügender Wärmedämmgrad und die absolute Fugendichtigkeit gewährleistet sein.
Gesetzliche Vorschriften für Fenster
- Seit dem 1. November 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Dabei hat es sowohl die Energieeinsparverordnung (EnEV) als auch das Energieeinsparungsgesetz abgelöst. Die Mindestanforderungen an Fenster sind gleich geblieben.
- Für sämtliche Sanierungsmaßnahmen, die seit dem 1. November 2020 begonnen wurden ("Sanierungsstart"), müssen die Mindestanforderungen des GEG eingehalten werden.
Mindestanforderungen nach GEG:
Bauteil | Max. U-Wert nach GEG |
---|---|
Fenster (Uw) | 1,3 W/(m²·K) Werden Fenster also komplett getauscht, so liegt der Uw-Wert wie im Neubau bei 1,3 W/(m2K). |
Dachflächenfenster (Uw) | 1,4 W/(m²·K) |
Verglasung (Ug) | 1,1 W/(m²·K) (z. B. bei Scheibentausch). Ausnahmen gelten z. B., wenn aus technischen Gründen kein dickeres Glas verbaut werden kann. |
- Viele Förderprogramme wie die BAFA-Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) akzeptieren nur Fenster mit einem U‑Wert von höchstens 0,95 W/(m²·K) — bzw. für Dachfenster bis 1,0 W/(m²·K).
- Das bedeutet: Fenster, die den GEG-Grenzwert erfüllen, sind nicht zwangsläufig förderfähig.
Mehr zum Gebäudeenergiegesetz
Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden
Das Gebäudeenergiegesetz GEG trat am 1. November 2020 in Kraft. Das bisherige Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die bisherige Energieeinsparverordnung (EnEV) und das bisherige Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) treten mit dem Inkrafttreten des GEG außer Kraft. Das GEG fasst diese zusammen. Mit Inkrafttreten der letzten Änderungen zum 1.1.2024 wird das Gesetz auch gerne kurz Heizungsgesetz genannt. Dies wird dem Umfang des Gesetzes aber nicht gerecht, weil es viele weitere Bereiche regelt.
Ziel des GEG ist ein möglichst sparsamer Einsatz von Energie in Gebäuden, um einen wesentleichen Beitrag zum Erreichen der bundesdeutschen Klimaschutzziele zu leisten. Zusätzlich soll die Nutzung erneuerbarer Energien zur Erzeugung von Wärme, Kälte und Strom für den Betrieb der Gebäude gefördert werden.
Wie das bisherige Energieeinsparrecht für Gebäude enthält das neue GEG Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden, die Pflicht zur Erstellung von Energieausweisen sowie an den Einsatz erneuerbarer Energien in Immobilien. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
GEG-Anforderungen an Neubauten
- Niedrigstenergie-Gebäudestandard
Der Niedrigstenergie-Gebäudestandard wird in § 10 ähnlich wie früher geregelt. Ein neu gebautes Gebäude muss den auf den Niedrigstenergiestandard. erfüllen. Der Neubau nur noch das 0,55-fache der Energie für Heizung, Warmwasseraufbereitung, Lüftung und Kühlung eines vergleichbaren Referenzgebäudes verbrauchen. Energieverluste beim Heizen und Kühlen dürfen einen bestimmten Wert nicht überschreiten. Der maximale Wärmeverlust ist im Gesetz vorgegeben. Diese Werte werden laufend geprüft und ggf. verändert. - Anrechnung von Strom aus erneuerbaren Energien
Nach § 23 Abs. 1 darf aus erneuerbaren Energien gebäudenah erzeugter Strom beim Jahres-Primärenergiebedarf des Gebäudes abgezogen werden, wenn er unmittelbar nach Erzeugung oder nach vorübergehender Speicherung im Gebäude selbst genutzt wird. Die Höhe des Abzugs bei Wohngebäuden regelt § 23 Abs. 2. Es ergeben sich Unterschiede, je nachdem, ob ein Stromspeicher zum Einsatz kommt oder nicht. Der Abzug beträgt höchstens 30 bzw. 45 %.
Neue Heizungen
Ab 1. Januar 2024 neu eingebaute Heizungsanlagen müssen in Neubaugebieten mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. In allen anderen Immobilien dann, wenn die zugehörige Kommune eine verbindliche kommunale Wärmeplanung beschlossen hat. Die 65.%-Anforderung gilt bei folgenden Heizungsarten als erfüllt:
- Wärmepumpenheizungen
- Fernwärmeanschluss
- Elektrogebäudeheizung
- Solarthermie
- Biomasse-Heizung (z.B. Hackschnitzelheizung) oder Betrieb mit grünem oder blauem Wasserstoff
- Wärmepumpen-Hybridheizung (Wärmepumpe in Kombination mit einer Gas-, Biomasse- oder Flüssigbrennstofffeuerung)
- Solarthermie-Hybridheizung
GEG-Anforderungen an Bestandsgebäude
Die energetische Qualität bestehender Gebäude darf bei Renovierung oder Sanierung nicht verschlechtert werden (§ 46). Die oberste Geschossdecke muss gedämmt werden (§ 47). Wenn Außenbauteile verändert oder erneuert werden (z. B. Fenster oder der Putz einer Außenwand), müssen dabei die in Anlage 7 genannten jeweiligen Mindeststandards hinsichtlich des Wärmedurchgangskoeffizienten zur Anwendung kommen (§ 48).
Regelungen zu Heizungs- und Kühlungsanlagen
Für Gas- und Ölheizungen in Bestandsgebäuden gibt es Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen. Diese hängen auch von der Entwicklung der kommunalen Wärmeplanung ab.
Nach dem GEG sollen ab dem 1. Januar 2026 in Bestandsgebäuden neue Heizungen, die mit Öl oder festem fossilem Brennstoff betrieben werden, nur dann noch zu Einsatz kommen dürfen, wenn der Heizbedarf anteilig auch durch erneuerbare Energien abgedeckt wird (§ 72 Abs. 4). Ausnahme: Wenn Erdgas und Fernwärme nicht zur Verfügung stehen und die Nutzung erneuerbarer Energien nicht möglich ist oder zu einer unbilligen Härte führt.
Heizkessel, die weder Niedertemperaturheizung oder Brennwertkessel sind, dürfen maximal 30 Jahre lang betrieben und müssen dann ausgetauscht werden. Wer als Eigentümer ein Ein- oder Zweifamilienhaus seit dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt, ist von der Austauschpflicht befreit.
Energieausweise (§§ 79–88)
§ 85 legt fest, welche Angaben im Energieausweis enthalten sein müssen, hier gibt es keine großen Veränderungen zu früher.
Bei Verkauf oder Vermietung gibt es eine Vorlagepflicht des Energieausweises für Verkäufer, Vermieter und Immobilienmakler (§ 80).
Beim Verkauf eines Ein- oder Zweifamilienhauses muss der Käufer ein informatorisches Beratungsgespräch zum Energieausweis mit einer nach § 88 ausstellungsberechtigten Person führen, soweit dies unentgeltlich angeboten wird.
Hast du eine Frage zum Gebäudeenergiegesetz oder willst du auf eine Regelung hinweisen?
Gesetzliche Vorschriften für Fenster
- Seit dem 1. November 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Dabei hat es sowohl die Energieeinsparverordnung (EnEV) als auch das Energieeinsparungsgesetz abgelöst. Die Mindestanforderungen an Fenster sind gleich geblieben.
- Für sämtliche Sanierungsmaßnahmen, die seit dem 1. November 2020 begonnen wurden ("Sanierungsstart"), müssen die Mindestanforderungen des GEG eingehalten werden.
Mindestanforderungen nach GEG:
Bauteil | Max. U-Wert nach GEG |
---|---|
Fenster (Uw) | 1,3 W/(m²·K) Werden Fenster also komplett getauscht, so liegt der Uw-Wert wie im Neubau bei 1,3 W/(m2K). |
Dachflächenfenster (Uw) | 1,4 W/(m²·K) |
Verglasung (Ug) | 1,1 W/(m²·K) (z. B. bei Scheibentausch). Ausnahmen gelten z. B., wenn aus technischen Gründen kein dickeres Glas verbaut werden kann. |
- Viele Förderprogramme wie die BAFA-Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) akzeptieren nur Fenster mit einem U‑Wert von höchstens 0,95 W/(m²·K) — bzw. für Dachfenster bis 1,0 W/(m²·K).
- Das bedeutet: Fenster, die den GEG-Grenzwert erfüllen, sind nicht zwangsläufig förderfähig.
Das komplette Gesetz im Internet: http://www.gesetze-im-internet.de/geg/
Zusätzlich ist es ratsam an gefährlichen oder gefährdeten Punkten im Haus (Verbunds-)Sicherheitsglas zu verwenden. Z.B. müssen bei Überkopfverglasungen (Verglasungen mit einem vertikalen Neigungswinkel > 10°), Einscheibensicherheitsglas (äußere Scheibe) und Verbundssicherheitsglas (innere Scheibe) kombiniert werden um sicherzustellen, dass, sollte die äußere Scheibe brechen, sie von der inneren Scheibe getragen wird, damit Schäden oder Verletzungen durch herunterfallende Splitter oder Scherben vermieden werden können.
Der Grad der Durchführbarkeit und das Aufwandsvolumen können sich von Fenster zu Fenster grundlegend unterscheiden und deshalb sollte jedes Fenster hinsichtlich dieser Punkte separat beurteilt werden.
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