Streit mit dem Vermieter vermeiden: 7 Empfehlungen

Wer eine Wohnung mietet, der hat auch einen Vermieter bzw. eine Vermieterin. In vielen Fällen ist das Verhältnis dieser beiden Parteien nur eine Zweckverbindung: Eine Seite stellt die Wohnung, die andere Seite bezahlt die Miete und alles ist gut. Doch die heile Welt ist für viele Menschen in Deutschland nicht die Realität. Denn beide Parteien geraten häufig aneinander.

Das kann für beide Seiten eine absolute Katastrophe sein. Denn Vermietende haben es oftmals schwer, verständnislose oder sogar bösartige Mietende angemessen zu sanktionieren

Mietende fühlen sich gleichzeitig oftmals der Willkür des Vermietenden ausgesetzt.

Schwarze Schafe gibt es offenkundig in beiden Gruppen. Allerdings gibt es auch noch einen dritten Fall: Niemand möchte dem anderen etwas Böses und doch kommt es zu Streit um Details oder Geld. Darauf können sich die Parteien zum Glück vorbereiten, damit es so weit erst gar nicht kommt!

Die typischen Streitfelder mit dem Vermieter und wie sie sich vorab umgehen lassen ► Mietvertrag ► Pflicht zur Renovierung ► Übergabeprotokoll ► Haustiere ► Mietkaution ► Lösungen & Kompromisse

Streit mit dem Vermieter

Inhalt: Streit mit dem Vermieter vermeiden

Punkt 1

1. Der Mietvertrag ist die wichtigste Grundlage

Alle Mieter*innen sollten ihren Mietvertrag doppelt lesen. Denn das Kleingedruckte und Klauseln verstecken sich manchmal ziemlich gut in den vielen Seiten. Deshalb muss schon vor der Unterschrift genau hingeschaut werden. Leider sind viele Mietennde so glücklich darüber, eine passende Wohnung gefunden zu haben, dass sie zu hastig unterschreiben.

1.1. Intervalle für Renovierungen

Aber auch wenn die Tinte schon trocken ist, sollten Mieter*innen noch mal in den Mietvertrag schauen. Zum Beispiel gibt es bestimmte Regeln über die Instandhaltung der Wohnung. In bestimmten Abständen müssen zum Beispiele Wände gemalert werden. Dazu gibt es immer wieder Gerichtsurteile, die bestimmte Zeiträume (z.B. alle fünf Jahre) für gültig erklären.

Video: Urteil des BGH zu Schönheitsreparaturen

Länge: 5 Minuten

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1.2. Übergabeprotokoll

Auch an den Auszug sollte schon gedacht werden. Mietverhältnisse sind meist nicht für die Ewigkeit gedacht – daher ist bei der Übergabe der Wohnung ein Übergabeprotokoll wichtig, das alle kleinen Schäden oder schon bestehende Einrichtungen festhält. Sonst fordern die Vermieter*innen möglicherweise später, dass die Wohnung renoviert wird, obwohl sie in einem anderen Zustand übernommen wurde. Ein Übergabeprotokoll schafft hier Rechtssicherheit.

Video: Wohnungsübergabe – hierauf ist zu achten

Länge: 6 Minuten

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1.3. Besondere Klauseln

Recht ist ohnehin ein gutes Stichwort. Denn während Wohnungsgenossenschaften häufig Standardverträge aufsetzen, können private Vermietungen oder andere Unternehmen oftmals sehr eigene und ungewöhnliche Verträge kreieren. Scheint das der Fall zu sein, ist es besser, einen Anwalt oder eine Anwältin des Vertrauens auf den Vertrag schauen zu lassen, bevor er unterschrieben wird. Oder auch nach der Unterschrift, denn es gibt durchaus Vermieter*innen, die rechtswidrige Klauseln in Verträge einbauen. Gängige Problemstellen sind hierbei:

  • Vorgeschriebener Zustand der Wohnung bei Auszug (Renovierungszwang)
  • Schönheitsreparaturen und Gartenpflege (als Pflichten der Mietenden)
  • Kündigungsmodalitäten (falsche Fristen, falsche Kündigungsgründe)

wohnungen haeuser altbau 564Wer eine neue Wohnung gefunden hat, denkt oft nicht an Probleme. Es wäre jedoch besser, diese gleich im Vorhinein auszuräumen. 

Punkt 2

2. Haustiere und ihre Haltung: am besten vorher fragen

Es gibt im Mietverhältnis häufig auch Grauzonen. So steht in vielen Mieterverträgen, dass kleinere Haustiere erlaubt sind. „Klein“ ist aber nicht unbedingt klar definiert. Kleintiere sind ohnehin grundsätzlich erlaubt – Katzen und Hunde gelten aber beispielsweise (unabhängig von ihrer Größe) gar nicht als Kleintiere.

Kleintiere sind unter anderem:

  • Vögel
  • Zierfische
  • Meerschweinchen
  • Schildkröten

Verbieten dürfen Vermieter/-innen Haustiere nicht durch den Mietvertrag. Das führt dazu, dass Haustierhaltung fast immer eine Einzelfallentscheidung ist. Vermieter/-innen müssen schlüssig erklären können, warum ein Tier nicht in der Wohnung erlaubt ist. Allerdings gibt es immer wieder gerichtliche Streitfälle, die zeigen, dass dieses Thema unglaublich kompliziert werden kann.

Die Lösung: Haustierhaltung immer vorher absprechen. Vermieter/-innen wollen vor allem sichergehen, dass andere Hausbewohner*innen nicht belästigt werden (z.B. Lautstärke oder Geruch) und dass die Tiere die Wohnung nicht verunstalten. Wer von Anfang an offen angibt, ein Tier mitzubringen, und gleichzeitig schlüssig darlegt, dass die Haltung unproblematisch ist, hat die besten Chancen.

Widerrufen Vermieter*innen die Erlaubnis, ist das meist ein Fall für das Gericht. Allerdings kommt das auch fast nur dann vor, wenn es ernsthafte Probleme gab – zum Beispiel lautes Bellen eines Hundes oder eine ausgebüchste Spinne. Somit erspart man sich Ärger, wenn die Haltung vorher abgesprochen wird und Halter einfach Rücksicht auf andere Mieter*innen nehmen.

Beitrag: Umgang mit streitsüchtigen Nachbarn

Der Umgang mit streitsüchtigen Nachbarn

Menschliches Miteinander ist überaus wichtig. Besonders dann, wenn es um die eigenen Nachbarn geht. Allerdings ist nicht jede Person mit dem gleichen Maß von Sozialkompetenz gesegnet. Manche Menschen sind schlichtweg introvertiert, andere charakterlich schwierig; in solchen Fällen kann es einige Zeit in Anspruch nehmen bis man eine gute Beziehung zu ihnen aufgebaut hat. Doch genau das zu tun lohnt sich.

Nichts ist einem harmonischen Zusammenleben hinderlicher als ein nörgelnder Nachbar, der jedem Vorhaben aus Prinzip im Wege stehen möchte. Im nachfolgenden Text wirst du erfahren, was du tun kannst, wenn ausgerechnet dein Nachbar ein schwieriger Mensch oder vielleicht sogar ein streitsüchtiges Ekel ist.

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Punkt 3

3. Finanzielle Aspekte des Mietverhältnisses

Der häufigste und kompliziertes Streitpunkt der meisten Mietverhältnisse hat wohl mit finanziellen Fragen zu tun. Denn wenn Geld im Spiel ist, verlieren manche Menschen die Geduld und manchmal auch die Vernunft. Auch hier können vernünftige Planung und aufmerksames Lesen viel Ärger ersparen – oder bei entsprechendem Ärger für Sicherheit sorgen.

Welchen Anteil an der Gesamtmiete nehmen Ihre Nebenkosten ein?

Beispiel: Ihre Kaltmiete beträgt 1.000 €. Die Nebenkosten betragen 250 €. Dann wäre Ihr Nebenkostenanteil 25 %.

 

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Die bisherigen Stimmen:

über 30 % 7 Stimmen
15 – 20 % 6 Stimmen
20 – 25 % 6 Stimmen
25 – 30 % 3 Stimmen
Unter 10 % 2 Stimmen
10 – 15 % 1 Stimme

In Deutschland gibt es mehrere Paragraphen, die definieren, wann Mieterhöhungen zulässig sind. Diese alle zu kennen, ist schwierig. Daher sollte man zunächst seinen eigenen Mietvertrag sehr genau kennen. Kommt es zu unverhältnismäßigen Erhöhungen, können Anwaltskanzleien oder Mietvereine helfen.

Festgehalten werden muss auch, welche Reparaturen die Vermieter*innen übernehmen und welche nicht. Es ist daher immer vorher abzusprechen, wer die Kosten übernimmt.

Typische Streitfälle bei Reparaturen:

  • Vermieter*innen reagieren nicht auf Anfragen.
  • Mieter*innen reparieren selbst und verlangen dann die Kosten zurück.
  • Mieter*innen beauftragen einen Reparaturservice und wollen die Kosten weitergeben.
  • Vermieter*innen beauftragen Handwerker*innen, doch der Defekt bleibt bestehen.
Beitrag: Was man in einer Mietwohnung verändern darf

mietwohnung was veraendern 5 564

Wenn wir uns eine Wohnung oder ein Haus mieten, dann gehen wir eigentlich davon aus, dass  dort handwerklich nicht mehr viel getan werden muss. Im Grunde ist es so, dass eine Mietwohnung bei der Übergabe schon fertig ist. In manchen Fällen muss zwar noch eine Küche eingebaut werden, doch meistens ist tatsächlich schon vor dem Einzug alles enthalten und fertig.

Dennoch kommt es immer wieder einmal zu Situationen, in denen man in der Wohnung gerne etwas ändern oder verbessern würde, vielleicht sogar verändern muss, weil es sich sonst dort nicht mehr gut leben lässt.

Die Frage lautet in einem solchen Fall: Wie weit darf ich als Mieter eigentlich gehen, was darf ich machen und was sollte ich lieber lassen?

Man sollte sich ausführlich mit dieser Frage befassen, wenn es denn soweit ist, sonst kann man nämlich sehr schnell Stress mit den anderen Mietern im Haus oder gar mit dem Vermieter bekommen. 

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Kommunikation und schriftliche Vereinbarungen sind hier das A und O. Mündliche Absprachen (auch am Telefon) sollten man sich immer noch einmal bestätigen lassen. Ganz besonders dann, wenn mit größeren Unternehmen kommuniziert wird und möglicherweise mit verschiedenen Mitarbeiter*innen Kontakt bestanden hat.

Punkt 4

4. Mietkaution: Ebenfalls ein Streitpunkt

Gerne gestritten wird auch über die Mietkaution. Die üblichen drei Kaltmieten werden oftmals bar oder per Überweisung erledigt und dann bis zum Auszug nicht mehr bedacht. Allerdings ist es sicherer, wenn die Kaution über ein Mietkautionskonto geregelt wird. Hier lässt sich ein Vergleich gängiger Anbieter finden, um am Ende die Kosten niedrig zu halten und zudem entsprechende Schutzfunktionen nutzen zu können.

Ein solches Konto garantiert meist, dass Vermieter*innen die Kaution nur zu den Zwecken verwenden, die im Gesetz vorgesehen sind. Das klärt die Rechtslage: Vermieter*innen sind (mindestens bis zum Auszug) ausschließlich die Verwalter*innen des Geldes. Bei Insolvenz geht das Geld somit zum Beispiel trotzdem an die Mieter*innen zurück.

vertrag unterzeichnen mn 564Vor der Unterschrift sollten Mieter*innen den Mietvertrag genau durchlesen und Probleme gleich offen ansprechen. 

Punkt 5

5. Fazit: Probleme mit Vermiter*innen am besten gar nicht erst entstehen lassen

Streitigkeiten zwischen Mieter*innen und Vermieter*innen lassen sich leider nicht immer vermeiden – aber manchmal eben schon. Daher sollten beide Seiten direkt kommunizieren und alle wichtigen Vereinbarungen schriftlich festhalten. Außerdem hilft es, nicht sofort den Teufel an die Wand zu malen. Was zunächst wie ein großer Konflikt aussieht, ist manchmal leicht im persönlichen Gespräch zu klären, wenn man etwas kompromissbereit ist.

Gibt es eine Frage zum Beitrag, etwas zu ergänzen oder vielleicht sogar zu korrigieren?

Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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Punkt 6

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Menschliches Miteinander ist überaus wichtig. Besonders dann, wenn es um die eigenen Nachbarn geht. Allerdings ist nicht jede Person mit dem gleichen Maß von Sozialkompetenz gesegnet. Manche Menschen sind schlichtweg introvertiert, andere charakterlich schwierig; in solchen Fällen kann es einige Zeit in Anspruch nehmen bis man eine gute Beziehung zu ihnen aufgebaut hat. Doch genau das zu tun lohnt sich.

Nichts ist einem harmonischen Zusammenleben hinderlicher als ein nörgelnder Nachbar, der jedem Vorhaben aus Prinzip im Wege stehen möchte. Im nachfolgenden Text wirst du erfahren, was du tun kannst, wenn ausgerechnet dein Nachbar ein schwieriger Mensch oder vielleicht sogar ein streitsüchtiges Ekel ist.

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