Algen von der Hausfassade entfernen – nachhaltig!

Wenn man mit Algenbefall auf der Hausfassade zu kämpfen hat, wird schnell klar: Das ist kein reines Schönheitsproblem. Doch die Beseitigung stellt viele vor eine Herausforderung. Zwischen chemischen Mitteln, die zwar effektiv, aber umweltschädlich sind, und sanfteren Methoden, die oft mehr Aufwand verlangen, gilt es, einen Mittelweg zu finden. Der Hochdruckreiniger ist oft verlockend, bringt aber mehr Schaden als Nutzen. Und auch das Thema Langzeitschutz wird kontrovers diskutiert – ist eine Imprägnierung wirklich die Lösung oder doch nur eine vorübergehende Maßnahme?

In diesem Artikel findest Du alle wichtigen Informationen rund um das Thema Algenbefall und langfristige Algenentfernung. ► Voarbeiten ► Reinigungsmittel ► Hausmittel ► Reinigungsvorgang ► Imprägnierung für Langzeitschutz

Algen und Grünbelag entfernen - Symbolbild

Kurz zusammengefasst: Top-Tipps zur Algenentfernung

  1. Fassadenreinigung mit Hochdruckreiniger
    Ein Hochdruckreiniger ist oft das erste Mittel der Wahl. Mit dem gezielten Einsatz von Wasser unter Druck lassen sich Algen gut ablösen. Vorsicht: Nicht zu viel Druck verwenden, um die Oberfläche der Fassade nicht zu beschädigen. Außerdem: Der Einsatz von zu viel Wasser kann die Feuchtigkeitsbildung fördern, was das Algenwachstum langfristig begünstigen kann.
  2. Verwendung von Algenentferner
    Algenentferner aus dem Fachhandel sind chemische Mittel, die Algen effektiv beseitigen. Viele Produkte bieten eine Langzeitwirkung, die verhindert, dass sich Algen schnell wieder ansiedeln. Doch Vorsicht: Chemische Mittel können nicht nur der Umwelt schaden, sondern auch die Fassade angreifen, wenn sie nicht korrekt angewendet werden.
  3. Nachhaltige Reinigung mit Essig
    Ein bewährter Hausmittel-Trick: Essig. Dieser wirkt ebenfalls gegen Algen, ist umweltfreundlich und leicht verfügbar. Essig auf die betroffenen Stellen auftragen, kurz einwirken lassen und dann abspülen. Doch nicht jede Fassade verträgt Essig – Vorher testen! Auch hier kann übermäßiger Einsatz zu Schäden führen.
  4. Schrubben mit Bürste und Seifenlauge
    Wenn du auf Chemikalien verzichten möchtest, hilft oft die klassische Methode: Schrubben. Mit einer harten Bürste und Seifenlauge lassen sich Algen mechanisch entfernen. Das erfordert zwar Muskelkraft, schont aber die Umwelt und die Oberfläche der Fassade. Ideal für empfindlichere Fassadenmaterialien.
  5. Kupfer- oder Zinkbänder installieren
    Eine langfristige Maßnahme: Installiere Kupfer- oder Zinkbänder an der Fassade. Diese geben im Regen Metallionen ab, die das Algenwachstum hemmen. Nachteil: Optisch können die Bänder die Ästhetik der Fassade beeinflussen, und die Wirkung ist nicht sofort sichtbar.
  6. Regelmäßige Reinigung und Wartung
    Eine der besten Präventionsmaßnahmen ist die regelmäßige Reinigung der Fassade. So verhinderst du, dass sich Algen überhaupt festsetzen. Besonders wichtig ist das nach regenreichen Perioden, da Algen in feuchten Umgebungen schneller wachsen.
  7. Schattige und feuchte Bereiche vermeiden
    Algen gedeihen besonders gut in schattigen und feuchten Bereichen. Prüfe, ob du durch bauliche Maßnahmen mehr Sonnenlicht an die Fassade bringen kannst oder ob Abläufe so angepasst werden können, dass Feuchtigkeit besser abfließt.
  8. Biologische Reinigungsmittel einsetzen
    Eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Reinigern sind biologische Algenentferner. Diese Produkte bauen die Algen ab, ohne die Umwelt zu belasten. Doch sei gewarnt: Die Wirksamkeit kann je nach Produkt variieren, und die Ergebnisse zeigen sich oft erst nach mehreren Wochen.
  9. Fassadenbeschichtung erneuern
    Eine spezielle Fassadenbeschichtung kann das Algenwachstum verhindern. Moderne Fassadenfarben enthalten Anti-Algen-Wirkstoffe, die über Jahre hinweg wirken. Dies ist eine kostspieligere, aber sehr effektive Lösung, um langfristig Algenbildung zu unterbinden.
  10. Dampfstrahlen als Alternative
    Das Dampfstrahlen ist eine schonendere Methode als der Hochdruckreiniger. Mit heißem Dampf kannst du Algen abtöten, ohne die Oberfläche der Fassade zu beschädigen. Allerdings ist diese Methode nicht für jede Fassade geeignet und erfordert professionelles Equipment.
  11. Keine Düngemittel in der Nähe der Fassade verwenden
    Vermeide es, Düngemittel in der Nähe der Hauswand zu verwenden. Die Nährstoffe darin fördern das Wachstum von Algen. Besonders Stickstoff in Düngemitteln wirkt wie ein Booster für Algen, also lieber etwas Abstand halten.
  12. Spezialisten beauftragen
    Wenn du dir unsicher bist oder die Algen besonders hartnäckig sind, solltest du einen Fachmann zurate ziehen. Professionelle Reinigungsunternehmen können die passende Methode für deine Fassade auswählen und verhindern, dass Schäden entstehen. Nachteil: Das ist die teuerste Lösung, aber oft auch die sicherste.

Diese Tipps helfen dir, deine Fassade langfristig algenfrei zu halten. Entscheide bewusst, welches Mittel für deine Situation am besten geeignet ist – es geht schließlich auch darum, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig die Langlebigkeit deiner Fassade zu gewährleisten.

Details und Erläuterungen im weiteren Artikel.

1. So entfernst du Algen von deiner Fassade – schonend und effektiv

Algenbefall an Fassaden sieht nicht nur unschön aus, sondern kann mit der Zeit auch Schäden verursachen. Doch wie wirst du die grünen Beläge wieder los, ohne dabei der Umwelt oder deiner Fassade zu schaden? Viele greifen zu chemischen Algenentfernern, die zwar wirken, aber oft umweltschädlich sind. Zudem bleiben die toten Algen danach oft haften und du musst sie trotzdem noch entfernen.

Vorsicht bei Hochdruckreinigern: Gerade bei empfindlichen Fassadenmaterialien wie Putz kann der Einsatz eines Hochdruckreinigers schlimme Folgen haben. Risse im Putz, abgeplatzte Farbe oder sogar Schäden am Mauerwerk können die Folge sein, was schnell eine teure Fassadensanierung nach sich ziehen könnte. Um das zu vermeiden, solltest du dich an folgende Schritte halten – oder direkt eine Fachfirma mit der Reinigung beauftragen.

1.1. Schritt 1: Die Beschaffenheit der Fassade prüfen

Bevor du loslegst, ist es wichtig, die Fassadenbeschaffenheit zu kennen. Weiche Materialien wie Putz oder Dämmplatten sind besonders anfällig für Schäden bei zu hohem Druck. Hier ist Vorsicht das A und O. Härtere Oberflächen wie Klinker oder Metallfassaden halten mehr aus, können aber dennoch empfindlich auf falsche Reinigungsmethoden reagieren.

Besonders wichtig: Wenn deine Fassade Risse hat, müssen diese unbedingt vorher repariert werden. Feuchtigkeit sammelt sich nämlich in solchen Spalten und kann langfristig zu Schimmel und weiteren Schäden führen. Auch bei speziellen Fassadenmaterialien wie Faserzementplatten solltest du auf die richtige Pflege achten.

Auch wenn Glasfassaden weniger anfällig für Algen sind, ist ihre Reinigung eine echte Herausforderung. Wenn du hier auf Nummer sicher gehen möchtest, beauftrage besser eine Fachfirma, die über das passende Reinigungsgerät und die richtigen Mittel verfügt. Glas ist empfindlich gegenüber Kratzern und falschen Reinigungsmitteln, was leicht zu Schäden führen kann.

1.2. Schritt 2: Vorbehandlung – Die Grundlage für eine saubere Fassade

Der erste und wichtigste Schritt in der Algenentfernung ist die Vorbehandlung. Bevor du mit der eigentlichen Reinigung startest, solltest du die betroffenen Stellen mit speziellen Mitteln behandeln. Hier gilt: Verwende umweltfreundliche Produkte, um die Natur zu schützen. Chemische Algenentferner mögen zwar wirken, aber sie hinterlassen oft Rückstände, die für die Umwelt schädlich sind.

Alternativ kannst du auch auf Hausmittel zurückgreifen.

Hausmittel Algenentfernung

Man könnte sich zum Beispiel mit Sodapulverein eigenes Mittel mischen.

Soda (= Waschsoda oder Natron)

Das pulverförmige Mineral wird viel zur Reinigung eingesetzt. Es ist wirksam, preisgünstig und umweltfreundlich. Um Algen (und Moos) von der Fassade zu entfernen wird Soda mit kochendem Wasser vermischt. Faustformel für das Mischungsverhältnis:

2 Esslöffel Soda je 1 Liter Wasser

Für größere Flächen wirst du mehrere Liter der Sodamischung benötigen.

Trage das Gemisch mit einer Sprühflasche oder einem Schwamm auf und lasse es über Nacht einwirken. Am folgenden Tag wäschst du es gründlich ab. Je nach Fassadenmaterial kannst du auch einen Schrubber oder Schwamm zur Hilfe nehmen. Anschließend spülst du mit klarem Wasser nach. 

Achtung: Stelle bei Edeloberflächen wie poliertem Granit an versteckter Stelle sicher, dass die Sodamischung keine Spuren hinterlässt. Ein Vorab-Test gibt dir Sicherheit.

Essig

Essig ist ebenfalls ein gängiges Reinigungsmittel und rückt den Algen sicher zuleibe. Zudem wird der pH-Wert auf der Fassade gesenkt, dadurch wachsen die Algen langsamer nach.

Aber: Diese Wuchshemmung betrifft auch andere Pflanzen und Lebewesen (z. B. Insekten). Darum bitte sparsam einsetzen.

Etwas aufweniger: Mixtur aus Soda, Stärke und Kaliumpermanganat

Folgende Rezeptur hat sich zur Reinigung und Algenentfernung von verputzten Fassaden (nicht bei Holzfassaden anwenden!) bewährt:


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Die Mischung im kochenden Wasser gründlich verrühren und dann auf die Fassade auftragen (z. B. mit einem Schwamm oder einer Spritze). Das Mittel einige Stunden einwirken lassen und dann mit viel Wasser abspülen. Das Mittel wirkt gegen Algen, Pilzbefall und Moose.

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Antwort 1
Essig

1.3. Schritt 3: Die Algen runterholgen bzw. Abspülen

Da Hochdruck eventuell eine Gefahr für den Anstrich und den darunter liegenden Putz darstellen und auch durch Risse neuen Algenbefall verursachen kann, sollte man die Fassade schonender abspülen. Nach der Einwirkzeit des jeweiligen Reinigungsmittels spült man die Überreste mit klarem Wasser und wenig Druck ab. 

Eventuell kann hier auch ein Hochdruckreiniger mit wenig Druck zum Einsatz kommen.

Wenn die Algen einmal eingefeuchtet sind, hilft eine Bürste, hartnäckige Algen sanft zu entfernen. Diese sollte mit kreisenden Bewegungen und viel Wasser über die eingeweichten Algen geführt werden.

Auch wenn die Reinigungsmittel umweltfreundlich sind, sollte man das Schmutzwasser auffangen und nicht an den Erdboden gelangen lassen.

1.4. Schritt 4: Langzeitschutz vornehmen

Vorbeugen ist besser als Algen entfernen. Doch wie verhindere ich Algenbefall?

  1. Dachüberstand
    Algen lieben feuchte Fassaden. Ein Dachüberstand ist somit nicht nur ein konstruktiver Fassaden-, sondern auch ein ebensolcher Fassadenschutz.
  2. Imprägniermittel
    Durch das Auftragen einer desinfizierenden Beschichtung (Fassaden-Imprägnierer) wird einem neuen Befall vorgebeugt, da den Algen keine Angriffsfläche geboten wird. Man kann die Fassade auch mit hydrophoben Mitteln nachbehandeln, welche sie wasserabweisend machen, damit sich keine für die Algenentwicklung förderliche Feuchtigkeit sammelt. Bitte auch hier auf umweltfreundliche Produkte wert legen.

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2. Video: Grünspan und Algen mit Chemie von der Hausfassade entfernen

Länge: 2 Minuten

Youtube-Video

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3. Warum sollte man überhaupt Algen entfernen?

Wie bereits erwähnt, sorgen Algen für eine unschöne Fassade, sie schaden der Bausubstand der Fassade in aller Regel erst einmal nicht. Wenn nicht zügig gehandelt wird, breitet sich der Befall jedoch schnell immer stärker aus und auch die Probleme werden größer. Denn Algen bieten Pilzen einen Nährboden, und diese sind wirklich ein Problem. Zudem kann es sich in Richtung Schimmelbildung fortsetzen.

Algen auf der Fassade senken auch den Immobilienwert, weswegen man auch beim Hauskauf auf auffällige Stellen achten sollte.

4. Wie entstehen Algen an der Hauswand?

Algen sind hartnäckige Pflanzen, die für ihre Vermehrung eigentlich nur Wasser und Licht benötigen. Ab da sind sie richtige Überlebenskünstler. Das bedeutet, dass einer der Hauptgründe für die Entwicklung von Algen und Pilzen Feuchtigkeit ist. Die häufigsten Algenarten sind die Folgenden:

Nasse oder feuchte Fassaden können auf verschiedene Weise zustande kommen:

4.1. Fassadendämmung

Die Dämmung sorgt für angenehme Wärme im Inneren des Hauses, die aber die Außenwand nicht erreicht. Nachts kühlt die Fassade dann sehr schnell aus und Tauwasser schlägt sich nieder. Weil durch die Dämmung keine Wärme an die Fassade kommt, braucht sie längere Zeit zum Trocknen. Daraufhin kann Algenbildung leichter auftreten. Natürlich hängt die Wahrscheinlichkeit auch von der Art der Dämmung ab. EPS-Dämmplatten, zum Beispiel, erhöhen das Risiko von Algenbildung an der Fassade. Um dem vorzubeugen, kann man die Wände (nach gründlicher Reinigung) auch mit speziellen Farben streichen.

4.2. Lage und Ausrichtung des Gebäudes

Häuser auf dem Land sind oft stärker befallen, da die umliegenden Grünflächen und Gewässer das Algenwachstum begünstigen. Außerdem ist die Wetterseite des Hauses gefährdeter als der Rest, weil diese kaum von der Sonne erreicht wird und schlechter trocknet.

4.3. Luft und Lüftung

Die Verbesserung der Luftqualität ist nicht nur für den Menschen gut. Auch Algen genießen die sauberere Luft besonders, was zu ihrer Vermehrung beiträgt. Daneben ist auch die Lüftung ein wichtiger Punkt: Wer das Fenster in Dauerkipplüftung hält, begünstigt vor allem bei kühleren Temperaturen das Algenwachstum über dem Fenster, da die warme Luft an der Fassade emporsteigt.

Algenbefall an der HolzfassadeAlgenbefall an der Holzfassade

4.4. Konstruktive Gründe

Verschiedene Bauentscheidungen können die Entwicklung von Algen begünstigen. Ein fehlender oder geringer Dachüberstand lässt zu, dass Regenwasser an die Fassade gelangt. Dasselbe gilt für zu kurze Fensterbänke. Auch Imprägnierungen im Putz bieten eine gute Oberfläche für das Algenwachstum, da Tautropfen in sie eindringen und die Fassade somit lange feucht halten können.

5. Fazit

Algenbefall sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch ernsthafte Probleme verursachen. Trotzdem solltest du bei der Entfernung nichts überstürzen und auf chemische Mittel möglichst verzichten, da diese der Umwelt schaden können. Auch der Einsatz eines Hochdruckreinigers ist oft keine gute Idee, denn dabei kannst du mehr Schaden anrichten, als du beseitigst. Zudem ist es wichtig, sowohl die Beschaffenheit der Fassade als auch die Algenart zu berücksichtigen.

Am besten gelingt die Algenentfernung mit einer schonenden und gründlichen Reinigung in den geschilderten vier Schritten, die gleichzeitig für einen langfristigen und nachhaltigen Schutz sorgt.

6. Ergänzung oder Frage von dir

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Fehlt etwas im Beitrag? ... Jeder kleine Hinweis/Frage bringt uns weiter und wird in den Text eingearbeitet. Vielen Dank!

 

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter arbeitet seit seinem Studium im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

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