Algen von der Hausfassade entfernen – nachhaltig!

Wenn man mit Algenbefall auf der Hausfassade zu kämpfen hat, wird schnell klar: Das ist kein reines Schönheitsproblem. Doch die Beseitigung stellt viele vor eine Herausforderung. Zwischen chemischen Mitteln, die zwar effektiv, aber umweltschädlich sind, und sanfteren Methoden, die oft mehr Aufwand verlangen, gilt es, einen Mittelweg zu finden. Der Hochdruckreiniger ist oft verlockend, bringt aber mehr Schaden als Nutzen. Und auch das Thema Langzeitschutz wird kontrovers diskutiert – ist eine Imprägnierung wirklich die Lösung oder doch nur eine vorübergehende Maßnahme?

In diesem Artikel findest Du alle wichtigen Informationen rund um das Thema Algenbefall und langfristige Algenentfernung. ► Voarbeiten ► Reinigungsmittel ► Hausmittel ► Reinigungsvorgang ► Imprägnierung für Langzeitschutz

Algen und Grünbelag entfernen - Symbolbild

Kurz zusammengefasst: Top-Tipps zur Algenentfernung

  1. Fassadenreinigung mit Hochdruckreiniger
    Ein Hochdruckreiniger ist oft das erste Mittel der Wahl. Mit dem gezielten Einsatz von Wasser unter Druck lassen sich Algen gut ablösen. Vorsicht: Nicht zu viel Druck verwenden, um die Oberfläche der Fassade nicht zu beschädigen. Außerdem: Der Einsatz von zu viel Wasser kann die Feuchtigkeitsbildung fördern, was das Algenwachstum langfristig begünstigen kann.
  2. Verwendung von Algenentferner
    Algenentferner aus dem Fachhandel sind chemische Mittel, die Algen effektiv beseitigen. Viele Produkte bieten eine Langzeitwirkung, die verhindert, dass sich Algen schnell wieder ansiedeln. Doch Vorsicht: Chemische Mittel können nicht nur der Umwelt schaden, sondern auch die Fassade angreifen, wenn sie nicht korrekt angewendet werden. Umweltbewusste Anwerder achten auf entsprechend zertifizierte Mittel.
  3. Nachhaltige Reinigung mit Essig und anderen Hausmitteln
    Ein bewährter Hausmittel-Trick: Essig. Dieser wirkt ebenfalls gegen Algen, ist umweltfreundlich und leicht verfügbar. Essig auf die betroffenen Stellen auftragen, kurz einwirken lassen und dann abspülen. Doch nicht jede Fassade verträgt Essig – Vorher testen! Auch hier kann übermäßiger Einsatz zu Schäden führen, manche Fachleutee raten deshalb vom Einsatz von Essig ab.
  4. Schrubben mit Bürste und Seifenlauge
    Wenn du auf Chemikalien verzichten möchtest, hilft oft die klassische Methode: Schrubben. Mit einer harten Bürste und Seifenlauge lassen sich Algen mechanisch entfernen. Das erfordert zwar Muskelkraft, schont aber die Umwelt und die Oberfläche der Fassade. Ideal für empfindlichere Fassadenmaterialien.
  5. Kupfer- oder Zinkbänder installieren
    Kupfer- oder Zinkbänder an der Fassade geben im Regen Metallionen ab, die das Algenwachstum hemmen.
    Aber: Von Kupfer-/Zinkbändern an Fassaden ist aus Umwelt- und Gestaltungsgründen abzuraten. Besser sind konstruktive Maßnahmen (ausreichende Tropfkanten, Spritzwasserschutz), hydrophobierende Systeme und geeignete Beschichtungen.
  6. Regelmäßige Reinigung und Wartung
    Eine der besten Präventionsmaßnahmen ist die regelmäßige Reinigung der Fassade. So verhinderst du, dass sich Algen überhaupt festsetzen. Besonders wichtig ist das nach regenreichen Perioden, da Algen in feuchten Umgebungen schneller wachsen.
  7. Schattige und feuchte Bereiche vermeiden
    Algen gedeihen besonders gut in schattigen und feuchten Bereichen. Prüfe, ob du durch bauliche Maßnahmen mehr Sonnenlicht an die Fassade bringen kannst oder ob Abläufe so angepasst werden können, dass Feuchtigkeit besser abfließt.
  8. Biologische Reinigungsmittel einsetzen
    Eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Reinigern sind biologische Algenentferner im Handel. Diese Produkte bauen die Algen ab, ohne die Umwelt zu belasten. Doch sei gewarnt: Die Wirksamkeit kann je nach Produkt variieren, und die Ergebnisse zeigen sich oft erst nach mehreren Wochen.
  9. Fassadenbeschichtung erneuern
    Beschichtungen mit filmkonservierenden Wirkstoffen können Bewuchs zeitweise hemmen, verlieren ihre Wirkung jedoch mit der Zeit durch Auswaschung/Abbau. Plane regelmäßige Pflegeintervalle ein und prüfe Alternativen (z. B. hydrophile oder photokatalytische Systeme) je nach Objekt.
  10. Dampfstrahlen als Alternative
    Das Dampfstrahlen ist eine schonendere Methode als der Hochdruckreiniger. Mit heißem Dampf kannst du Algen abtöten, ohne die Oberfläche der Fassade zu beschädigen. Allerdings ist diese Methode nicht für jede Fassade geeignet und erfordert professionelles Equipment.
    Darum: Heißdampf nur nach Verträglichkeitsprüfung einsetzen. Auf gedämmten, beschichteten Systemen ist eine schonende, kühle Nassreinigung mit Bürste und geeigneten Reinigern meist sicherer.
  11. Keine Düngemittel in der Nähe der Fassade verwenden
    Vermeide es, Düngemittel in der Nähe der Hauswand zu verwenden. Die Nährstoffe darin fördern das Wachstum von Algen. Besonders Stickstoff in Düngemitteln wirkt wie ein Booster für Algen, also lieber etwas Abstand halten.
  12. Spezialisten beauftragen
    Wenn du dir unsicher bist oder die Algen besonders hartnäckig sind, solltest du einen Fachmann zurate ziehen. Professionelle Reinigungsunternehmen können die passende Methode für deine Fassade auswählen und verhindern, dass Schäden entstehen. Nachteil: Das ist die teuerste Lösung, aber oft auch die sicherste.

Diese Tipps helfen dir, deine Fassade langfristig algenfrei zu halten. Entscheide bewusst, welches Mittel für deine Situation am besten geeignet ist – es geht schließlich auch darum, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig die Langlebigkeit deiner Fassade zu gewährleisten.

Details und Erläuterungen im weiteren Artikel.

So entfernst du Algen von deiner Fassade – schonend und effektiv

Algenbefall an Fassaden sieht nicht nur unschön aus, sondern kann mit der Zeit auch Schäden verursachen. Doch wie wirst du die grünen Beläge wieder los, ohne dabei der Umwelt oder deiner Fassade zu schaden? Viele greifen zu chemischen Algenentfernern, die zwar wirken, aber oft umweltschädlich sind. Zudem bleiben die toten Algen danach oft haften und du musst sie trotzdem noch entfernen.

Vorsicht bei Hochdruckreinigern: Gerade bei empfindlichen Fassadenmaterialien wie Putz kann der Einsatz eines Hochdruckreinigers schlimme Folgen haben. Risse im Putz, abgeplatzte Farbe oder sogar Schäden am Mauerwerk können die Folge sein, was schnell eine teure Fassadensanierung nach sich ziehen könnte. Er sollte – wenn überhaupt – nur mit sehr geringem Druck, großem Düsenabstand und von Fachbetrieben eingesetzt werden. Schonende, druckarme Nassreinigung mit Bürste und geeigneten Reinigern ist in der Regel die sicherere Wahl.

Halte dich lieber an folgende Schritte halten:

Schritt 1: Die Beschaffenheit der Fassade prüfen

Bevor du loslegst, ist es wichtig, die Fassadenbeschaffenheit zu kennen. Weiche Materialien wie Putz oder Dämmplatten sind besonders anfällig für Schäden bei zu hohem Druck. Hier ist Vorsicht das A und O. Härtere Oberflächen wie Klinker oder Metallfassaden halten mehr aus, können aber dennoch empfindlich auf falsche Reinigungsmethoden reagieren.

Besonders wichtig: Wenn deine Fassade Risse hat, müssen diese unbedingt vorher repariert werden. Feuchtigkeit sammelt sich nämlich in solchen Spalten und kann langfristig zu Schimmel und weiteren Schäden führen. Auch bei speziellen Fassadenmaterialien wie Faserzementplatten solltest du auf die richtige Pflege achten.

Auch wenn Glasfassaden weniger anfällig für Algen sind, ist ihre Reinigung eine echte Herausforderung. Wenn du hier auf Nummer sicher gehen möchtest, beauftrage besser eine Fachfirma, die über das passende Reinigungsgerät und die richtigen Mittel verfügt. Glas ist empfindlich gegenüber Kratzern und falschen Reinigungsmitteln, was leicht zu Schäden führen kann.

Diagnose in 60 Sekunden

  • Grünlich, wischbar, schmierig im Nasszustand: Algen/Cyanobakterien.
  • Schwarz-graue Punkte/Flecken, trocken staubig: oft Schimmelpilze.
  • Krümelige Krusten, blättert, nicht wischbar: eher Salzausblühung/Kalk – andere Baustelle.
  • Orange-rötlich: oft karotinoidreiche Grünalgen (z. B. Trentepohlia).

Warum wichtig? Falsche Diagnose = falsches Mittel = Doppelkosten.

Wetterfenster – wann die Reinigung wirklich Sinn hat

Ideal sind 5–25 °C, trockenes Wetter und keine direkte Mittagssonne. Regen spült Wirkstoffe weg, Hitze lässt sie zu schnell antrocknen. Plane so, dass die Fassade nach der Reinigung mehrere Stunden abtrocknen kann. Windstille vereinfacht das Auffangen des Waschwassers – und deine Nerven.

Wetter-Ampel

  • Grün: 5–20 °C, trocken, leichte Bewölkung.
  • Gelb: 20–25 °C, wechselhaft – lieber vormittags/abends.
  • Rot: Regen, Frost, pralle Sonne, starker Wind.

Schritt 2: Vorbehandlung die Grundlage für eine saubere Fassade

Der erste und wichtigste Schritt in der Algenentfernung ist die Vorbehandlung. Bevor du mit der eigentlichen Reinigung startest, solltest du die betroffenen Stellen mit speziellen Mitteln behandeln. Hier gilt: Verwende umweltfreundliche Produkte, um die Natur zu schützen. Chemische Algenentferner mögen zwar wirken, aber sie hinterlassen oft Rückstände, die für die Umwelt schädlich sind.

Kurzformel:

So mild wie möglich, so stark wie nötig. Erst mechanisch, dann chemisch – nie umgekehrt.

Hausmittel Algenentfernung

Alternativ kannst du auch auf Hausmittel zurückgreifen.Man könnte sich zum Beispiel mit Sodapulver ein eigenes Mittel mischen.

Soda (Waschsoda)

Waschsoda (Natriumcarbonat, Na₂CO₃) und Natron/Backsoda (Natriumhydrogencarbonat, NaHCO₃) sind unterschiedliche Stoffe. Für die Fassadenreinigung wird verdünnte Waschsoda-Lösung verwendet. Vorher an unauffälliger Stelle testen.

Das pulverförmige Mineral ist wirksam, preisgünstig und umweltfreundlich. Um Algen (und Moos) von der Fassade zu entfernen wird Soda mit kochendem Wasser vermischt. Faustformel für das Mischungsverhältnis:

2 Esslöffel Soda je 1 Liter Wasser

Für größere Flächen wirst du mehrere Liter der Sodamischung benötigen.

Trage das Gemisch mit einer Sprühflasche oder einem Schwamm auf und lasse es über Nacht einwirken. Am folgenden Tag wäschst du es gründlich ab. Je nach Fassadenmaterial kannst du auch einen Schrubber oder Schwamm zur Hilfe nehmen. Anschließend spülst du mit klarem Wasser nach. 

Achtung: Stelle bei Edeloberflächen wie poliertem Granit an versteckter Stelle sicher, dass die Sodamischung keine Spuren hinterlässt. Ein Vorab-Test gibt dir Sicherheit.

Essig

Von Essig wird gerne zur Fassadenreinigung verwendet, auf mineralischen Fassaden wird aber von fachlicher Seite davon abgeraten: Säure kann Bindemittel und Fugen angreifen und die Schutzalkalität neutralisieren. Verwende stattdessen milde, geeignete Fassadenreiniger (pH-neutral bis leicht alkalisch) und mechanische Unterstützung mit Bürste.

Mixtur aus Soda, Stärke und Kaliumpermanganat

Folgende Rezeptur wird zur Reinigung und Algenentfernung von verputzten Fassaden (nicht bei Holzfassaden anwenden!) verwendet:

  • 5 Liter kochendes Wasser
  • 100 Gramm Waschsoda (im Handel auch als "Reines Soda" geführt)
  • 250 Gramm Speisestärke (wird zum Kochen und Backen verwendet)
  • 5 Gramm Kaliumpermanganat (aus der Apotheke oder im Internet) Achtung: Kaliumpermanganat ist ein starkes Oxidationsmittel, kann Oberflächen verfärben, ist handhabungs- und entsorgungsrelevant und als Biozid privatanwenderseitig problematisch.

Die Mischung im kochenden Wasser gründlich verrühren und dann auf die Fassade auftragen (z. B. mit einem Schwamm oder einer Spritze). Das Mittel einige Stunden einwirken lassen und dann mit viel Wasser abspülen. Das Mittel wirkt gegen Algen, Pilzbefall und Moose.

Wichtige Hinweise:

  • Abfärbung durch Kaliumpermanganat: Kaliumpermanganat ist ein stark färbendes Mittel und sollte nicht bei hellen Fassaden verwendet werden, da es dort dauerhafte Flecken hinterlassen kann. 
  • Wirkung ohne Kaliumpermanganat: Aber auch ohne Kaliumpermanganat ist die Mischung mit Soda und Stärke wirksam gegen Moos und Algen. 
  • Gesundheit und Sicherheit: Trage beim Umgang mit Kaliumpermanganat und Soda Handschuhe und eine Schutzbrille. 

Wenn du dir unsicher bist, solltest du auf selbstgemischte Oxidations-Cocktails mit Kaliumpermanganat verzichten. Setze stattdessen auf mechanische Reinigung und – wenn nötig – zugelassene, biologisch abbaubare Fassadenreiniger gemäß Herstellerangaben. Schmutzwasser fachgerecht auffangen/entsorgen.

Kannst du ein Hausmittel zur Algenentfernung empfehlen?

 

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Antwort 1
Essig

Schritt 3: Die Algen runterholen bzw. abspülen

Da Hochdruck eventuell eine Gefahr für den Anstrich und den darunter liegenden Putz darstellen und auch durch Risse neuen Algenbefall verursachen kann, sollte man die Fassade schonender abspülen. Nach der Einwirkzeit des jeweiligen Reinigungsmittels spült man die Überreste mit klarem Wasser und wenig Druck ab. 

Eventuell kann hier auch ein Hochdruckreiniger mit wenig Druck zum Einsatz kommen.

Wenn die Algen einmal eingefeuchtet sind, hilft eine Bürste, hartnäckige Algen sanft zu entfernen. Diese sollte mit kreisenden Bewegungen und viel Wasser über die eingeweichten Algen geführt werden.

Materialleitfaden – passende Reinigung je Untergrund

  • Putz/WDVS (ETICS): Druckarm reinigen, Fächerstrahl, großer Abstand, pH-neutral bis leicht alkalisch. Säuren (z. B. Essig) meiden – sie können die Oberfläche angreifen.
  • Klinker/Sichtmauerwerk: Oft robust, aber Fugen sind sensibel. Säure nur, wenn ausdrücklich zugelassen – und nicht gegen Algen nötig.
  • Holzfassade: milde Reiniger, weiche Bürsten, zügig abtrocknen lassen. Danach Lasur/Öl prüfen.
  • Faserzement: schonend, kühl, druckarm. Herstellerhinweise beachten.
  • Metall/Glas: pH-neutral, Kratzgefahr vermeiden (Pads/Bürsten).

Hinweis: Unabhängig vom Material gilt: Testfläche anlegen, Einwirkzeit kurz halten, gründlich nachspülen.

Recht & Umwelt: So reinigst du regelkonform

Bei der Fassadenreinigung fällt Schmutzwasser an – je nach Mittel mit Biozid-, Tensid- oder Feststoffanteil. Dieses Wasser gehört nicht in den Boden oder die Regenrinne. In vielen Kommunen ist die Einleitung ausschließlich in den Schmutz- bzw. Mischwasserkanal erlaubt; chemische Reinigungen sind teils anzeige- oder genehmigungspflichtig. Wer mit biozidhaltigen Produkten arbeitet, muss sich an die Anwendungshinweise und Entsorgungsvorgaben halten. Praktisch heißt das: Auffangen, filtern, sachgerecht entsorgen – im Zweifel vorab kurz bei der örtlichen Entwässerung nachfragen.

Lokaler Check – zwei Anrufe, die Ärger sparen

  1. Stadtentwässerung/Klärwerk:Wohin mit dem Fassaden-Waschwasser?“
  2. Ordnungsamt/Umweltamt: Anzeige/Genehmigung nötig?

Notier dir Namen, Datum, Aussagen – das ist deine kleine Rechtsschutzversicherung.

    Tipp: Für kleine Flächen ohne Chemie genügt oft die druckarme Nassreinigung. Wer großflächig oder mit Wirkstoff arbeitet, holt Fachbetriebe ins Boot – sauberer, sicherer, stressärmer.

    Entsorgung & Arbeitsschutz – kurz, klar, konsequent

    • Schmutzwasser auffangen und entsorgen
      Stelle unter die Arbeitsbereiche Auffangwannen oder -matten und dichte Bodenabläufe sowie Rinnen ab, damit kein Wasser unkontrolliert abfließt. Leite das anfallende Schmutzwasser in einen Sammelbehälter und führe es durch ein Sieb bzw. einen Filter, um Feststoffe zurückzuhalten. Niemals in Boden, Beete, Regenrinne oder Gewässer einleiten. Kläre vorab mit der örtlichen Entwässerung, wie das Wasser korrekt über den Schmutzwasserkanal entsorgt werden darf. Feststoffe und Filterreste entsorgst du gemäß Herstellerangaben und den kommunalen Vorgaben.
    • Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
      Trage eine Schutzbrille mit Seitenschutz und flüssigkeitsdichte Handschuhe (z. B. Nitril). Bei Sprühanwendungen oder sichtbarem Nebel ist Atemschutz sinnvoll; richte dich dabei nach den Herstellerhinweisen der verwendeten Produkte. Nutze eine standsichere Leiter auf festem, ebenem Untergrund oder eine Arbeitsbühne – idealerweise mit zweiter Person zur Sicherung. Achte bei elektrischen Geräten auf Spritzwasserschutz und Fehlerstromschutz (FI/PRCD), und halte Kabel von Nässe fern.
    • Nacharbeit
      Prüfe nach der Reinigung Putzflächen, Anschlussfugen und Dichtungen auf Restfeuchte oder Beschädigungen und gib ihnen Zeit zum Abtrocknen. Entferne verbleibende Rückstände mit klarem Wasser. 

    Schritt 4: Langzeitschutz vornehmen

    Langzeitschutz entsteht vor allem durch schnelles Abtrocknen und wenig Nährstoffeintrag: Spritzwasserschutz, ausreichende Dachüberstände bzw. Tropfkanten/Fensterbanküberstände, keine Dünger-/Erde-Ablagerungen am Sockel, regelmäßige, milde Reinigung. Hydrophobierende Imprägnierungen können die Wasseraufnahme senken; sie sind aber kein Desinfektionsmittel. Biozid-ausgerüstete Anstriche hemmen anfangs Bewuchs, verlieren die Wirkung jedoch im Laufe der Zeit und belasten die Umwelt. Prüfe objektbezogen Alternativen wie photokatalytische oder hydrophile Systeme.

    Langzeitschutz in dieser Reihenfolge

    1. Konstruktion: Tropfkanten, lange Fensterbänke, Spritzwasserschutz am Sockel, Dachüberstand.
    2. Schnelles Abtrocknen fördern: Hydrophobierende Imprägnierung (wasserabweisend, kein Desinfektionsmittel).
    3. Beschichtungen klug wählen: Filmkonservierte Farben hemmen Bewuchs zeitweise, verlieren aber mit der Zeit an Wirkung. Alternativen: hydrophile oder photokatalytische Systeme – objektbezogen prüfen.
    4. Pflegeplan: Jährliche Sichtkontrolle, leichtes Abkehren/Abwaschen nach Pollen- und Algen-Saison.

    Merksatz: Algen wachsen auf Feuchte + Nährstoff. Wer Abtrocknung und Sauberkeit organisiert, braucht weniger Chemie.

    Video: Grünspan und Algen mit Chemie von der Hausfassade entfernen

    Länge: 2 Minuten

    Youtube-Video

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    Warum sollte man überhaupt Algen entfernen?

    Wie bereits erwähnt, sorgen Algen für eine unschöne Fassade, sie schaden der Bausubstand der Fassade in aller Regel erst einmal nicht. Wenn nicht zügig gehandelt wird, breitet sich der Befall jedoch schnell immer stärker aus und auch die Probleme werden größer.

    Algen- und Pilzbewuchs treten häufig gemeinsam auf, weil die gleichen Bedingungen herrschen: anhaltende Oberflächenfeuchte, geringe Besonnung und Nährstoffe auf der Oberfläche.

    Algen auf der Fassade senken auch den Immobilienwert, weswegen man auch beim Hauskauf auf auffällige Stellen achten sollte.

    Wie entstehen Algen an der Hauswand?

    Fassadenbewuchs ist meist ein Biofilm aus Algen, Cyanobakterien und Pilzen. Er entsteht bei Feuchte, wenig Sonne und ausreichendem Nährstoffeintrag (Staub, Pollen, Spritzwasser). Damit sind sie richtige Überlebenskünstler. Das bedeutet, dass einer der Hauptgründe für die Entwicklung von Algen und Pilzen Feuchtigkeit ist. Die häufigsten Algenarten sind die Folgenden:

    • Grünalge
      Sie kommt am häufigsten vor und befällt oft Häuser, die in der Nähe von Wäldern und anderen Grünflächen liegen
    • Schwarzalge
      Diese Algenart ist eine Art der Grünalge mit vielen schwarzen Pigmenten
    • Rotalge
      Die Rotalge ist sehr schwer zu entfernen, weil sich mit einem starken Wurzelnetzwerk an ungestrichenen, mineralischen Fassaden festsetzt. Doch diese Rötlich-orange Verfärbungen werden an Fassaden oft auch durch karotinoidreiche Grünalgen (z. B. Trentepohlia) oder andere pigmentierte Mikroorganismen verursacht.

    Nasse oder feuchte Fassaden können auf verschiedene Weise zustande kommen:

    Fassadendämmung

    Die Dämmung sorgt für angenehme Wärme im Inneren des Hauses, die aber die Außenwand nicht erreicht. Bei gedämmten Außenwänden (unabhängig vom Dämmstoff) kann die äußere Oberfläche kühler sein und länger feucht bleiben. Nachts kühlt die Fassade dann sehr schnell aus und Tauwasser schlägt sich nieder. Weil durch die Dämmung keine Wärme an die Fassade kommt, braucht sie länger zum Trocknen. Dadurch steigt das Risiko von Bewuchs – vor allem an schattigen Wetterseiten. Konstruktive Details und geeignete Oberputze/Farben helfen, das zu mindern.

    Lage und Ausrichtung des Gebäudes

    Häuser auf dem Land sind oft stärker befallen, da die umliegenden Grünflächen und Gewässer das Algenwachstum begünstigen. Außerdem ist die Wetterseite des Hauses gefährdeter als der Rest, weil diese kaum von der Sonne erreicht wird und schlechter trocknet.

    Luft und Lüftung

    Die Verbesserung der Luftqualität ist nicht nur für den Menschen gut. Auch Algen genießen die sauberere Luft manchmal ganz besonders, was zu ihrer Vermehrung beiträgt: Wer das Fenster in Dauerkipplüftung hält, begünstigt vor allem bei kühleren Temperaturen das Algenwachstum über dem Fenster, da die warme und feuchte Luft an der Fassade emporsteigt.

    Algenbefall an der Holzfassade

    Konstruktive Gründe

    Verschiedene Bauentscheidungen können die Entwicklung von Algen begünstigen. Ein fehlender oder geringer Dachüberstand lässt zu, dass Regenwasser an die Fassade gelangt. Dasselbe gilt für zu kurze Fensterbänke. Hydrophobierungen wie Imprägnierungen im Putz lassen Wasser an der Oberfläche eher abperlen und vermindern das Eindringen. Kondensfeuchte kann sich auf kalten, schattigen Flächen trotzdem bilden; entscheidend sind konstruktive Details und schnelle Abtrocknung.

    Kosten & Zeit – grobe Orientierung

    • Reinigung durch Fachbetrieb: häufig ca. 12–25 €/m² (je nach Methode, Zugänglichkeit, Verschmutzung).
    • Zusatz Imprägnierung: oft ca. 4–8 €/m².
    • Neuanstrich statt Reinigung: je nach Aufwand/Region teils 70–110 €/m² Gesamtpreis (inkl. Gerüst/Arbeitslohn).
    • Zeitbedarf DIY (30–60 m²): ½–1½ Tage inkl. Abkleben, Reinigen, Trocknen.

    Faustformel Kosten (Orientierung)

    Gesamtkosten ≈ (Fassadenfläche in m² × Reinigungs-€/m²) + (Fassadenfläche × Imprägnier-€/m², optional) + (Gerüst-€/m², falls nötig).

    Beispiel: 120 m², Reinigung 18 €/m², Imprägnierung 6 €/m², Gerüst 9 €/m²120×18 + 120×6 + 120×9 = 4.080 €.

    Preise schwanken stark nach Region, Gerüst, Höhe, Untergrund und AnfahrtAngebote vergleichen, Leistungsumfang genau prüfen.

    Fazit

    Algenbefall sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch ernsthafte Probleme verursachen. Trotzdem solltest du bei der Entfernung nichts überstürzen und auf chemische Mittel möglichst verzichten, da diese der Umwelt schaden können. Auch der Einsatz eines Hochdruckreinigers ist oft keine gute Idee, denn dabei kannst du mehr Schaden anrichten, als du beseitigst. Zudem ist es wichtig, sowohl die Beschaffenheit der Fassade als auch die Algenart zu berücksichtigen.

    Am besten gelingt die Algenentfernung mit einer schonenden und gründlichen Reinigung in den geschilderten vier Schritten, die gleichzeitig für einen langfristigen und nachhaltigen Schutz sorgt.

    Checkliste „Fassade algenfrei“

    • Untergrund prüfen (Putz, WDVS, Risse, Hohllagen).
    • Milde Methode wählen (pH-neutral/leicht alkalisch, Bürste).
    • Testfläche anlegen.
    • Abkleben/Auffangen vorbereiten.
    • Wetterfenster prüfen (trocken, 5–25 °C, Schatten).
    • Einwirkzeit kurz, mechanisch unterstützen.
    • Gründlich nachspülen, Wasser auffangen.
    • Trocknung sichern
    • Langzeitschutz (Konstruktion, Imprägnierung, Pflegeplan).

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    Geschrieben von

    Peter Bödeker
    Peter Bödeker

    Peter arbeitet seit seinem Studium im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

    https://www.bauen-und-heimwerken.de

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