Was ist Mikrozement? Einsatzgebiete, Vorteile, Nachteile, Verarbeitung, Kosten

Jeder hat es schon einmal erlebt: Man wollte dem Wohnzimmer etwas mehr Farbe geben, kaufte einige Rollen Raufaser und klebte sie mit Freunden an die Wand. Kaum hatte man sich bei einem Bier über das Werk gegenseitig beglückwünscht, fielen die Tapeten wieder ab.

Eine Wohnung oder gleich das ganze Haus neu zu streichen ist ein nicht unerheblicher Aufwand. Tapetenreste abkratzen, Bohrlöcher verschließen, Ungleichheiten im Putz glätten – und dabei hat man noch gar nicht mit der eigentlich Arbeit der Wandverschönerung begonnen.

Hilfe bei der Hausrenovierung kommt jetzt von einem neuen Stoff, der einen Großteil der Mühe abnimmt: Mikrozement. Was zunächst nach Beton und grauen Außenwänden klingt, ist ein neuer Werkstoff, der mit Stabilität, Farbe und sogar Textur überzeugen will. Mikrozement kann sowohl an Wänden als auch an Decken und Fußböden fugenlos verwendet werden. Es gibt ihn in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichem Finish.

Treppe Mikrozement

Inhalt: Was ist Mikrozement?

Punkt 1

1. Mikrozement – was ist das?

Bei Mikrozement handelt es sich um einen Belag, der aus Beton besteht, dem verschiedene Zusatzstoffe beigegeben werden. Dazu gehören Harze und Mineralpigmente.

Mikrozement liegt irgendwo zwischen Putz und Farbanstrich.

Der Belag kann auf vielen unterschiedlichen Materialien aufgetragen werden, sogar auf Möbeln. Durch unterschiedliche Texturen spart man sich eine Tapete, und mit dem passenden Finish kann eine Wand sogar gegen Wasser geschützt werden.

Mikrozement kann ohne Weiteres von Heimwerkern angewendet werden, es gibt zahlreiche Online-Hilfen für die richtige Verarbeitung. Siehe auch unten die Verarbeitungsvideos.

Mikrozement gibt es in unterschiedlichen Texturen und Beimischungen. Das Bandbreite reicht vom stylischen Betonboden-Design, wie man es von modernen Cafés kennt, bis zu Metallic-Lackierungen mit außergewöhnlich individuellen Strukturen.

Punkt 2

2. Was sind die Vorteile von Mikrozement?

Ein Belag mit Mikrozement, sei es an der Wand oder als Fußboden, ist immer ein Unikat. Die besonderen Strukturen und Farbpigmente geben einem Haus und einer Wohnung ein neues Aussehen. Das moderne urbane Design, wie man es aus den Einrichtungszeitschriften kennt, kann nun in den eigenen vier Wänden Einzug halten. Aus der Zwei-Zimmer-Wohnung wird im Handumdrehen ein modernes City-Studio.

Hinzu kommen die praktischen Eigenschaften: Im Badezimmer wird die Wand mit einer zusätzlichen Beschichtungen wasserdicht, in der Küche lassen sich Flecken und Spritzer vom Kochen einfach abwischen. Selbst Malereien der Kinder können wieder entfernt werden. Mikrozement ist widerstandsfähiger als Putz und verkratzt zum Beispiel nicht so leicht.

Während man sich bei Tapeten nach den Vorgaben der Hersteller richten muss, kann man bei der Renovierung des Hauses mit Mikrozement ganz nach seinen eigenen Vorstellungen gehen. Jeder Raum kann seine eigenen Farben und Oberflächen haben. Tapeten haben immer Schnittkanten – bei Mikrozement wird fugenlos gearbeitet. Das ist gerade bei großen Flächen ein besonderer Vorteil.

2.1. Kein Dreck und Schutt

Bislang bedeutete eine Renovierung im Haus, vor allem wenn es um die Wände und andere Fläche geht, großes Ausräumen und Abkleben. Der Staubsauger wurde schon mal vorsorglich gereinigt, weil er bald eine Menge Arbeit bekam. Bei Mikrozement muss man weder den Putz abkratzen noch mit einem Hammer Fließen abschlagen. Sogar auf dem Boden kann die Masse einfach aufgetragen werden. Weil die Versiegelung so dünn ist, kann Mikrozement auf den meisten Fußböden mit Fußbodenheizung verwendet werden.

Punkt 3

3. Nachteile von Mikrozement | Erfahrungen

Es gibt noch keine langjährigen Erfahrungen mit Mikrozement in großer Breite. Darum sind Nachteile, die sich im Laufe langer Zeiträume ergeben, noch nicht offensichtlich.

Zudem hat jeder Hersteller seine eigene Mikrozement-Mischung, die jeweils individuelle Vor- und Nachteile hat. Eine gewisse Sicherheit gibt es, wenn man einen Maler oder Verputzer kennt, der den jeweiligen Mikrozement schon mehrere Jahre erfolgreich verwendet.

Ansonsten hat Mikrozement ähnliche Nachteile wie normaler Beton:

  • Bei falschem Anmischen oder Verarbeiten kann es zu Rissen und Fissuren kommen.
  • Die Anwendung sollte zwischen 15º C und 25º C erfolgen, sonst kann es zu Problemen beim Aushärten kommen.
  • Ein falsches Anmischen des Mikrozements kann zu Streifen führen.

3.1. Erfahrungen mit Mikrozement

Das folgende Video äußert sich positiv über ein fugenloses Badezimmer:

Länge: 18 Minuten

Youtube-Video

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Punkt 4

4. Wo kann man Mikrozement verarbeiten?

Mikrozement wird sehr häufig auf Wänden im Innen- und Außenbereich angewendet. Anders als bei Tapeten oder Kacheln gibt es bei diesem Material keine Fugen. Eine Wand kann über die ganze Länge mit Mikrozement versehen werden.

Es macht keinen Unterschied, welcher Untergrund vorhanden ist. Gibt es Trockenbauwände, können diese ebenso mit einer Beschichtung aus Mikrozement versehen werden wie eine Wand aus Holz. Wer sein Bad renovieren möchte und endlich die grün-gelben Kacheln des Vormieters aus den Augen haben will, muss sie nicht mehr abschlagen. Mikrozement kann auf Kacheln und Fliesen aufgetragen werden.

Damit starke Strukturen sich später nicht durchdrücken, empfiehlt sich bei ihnen ein Gitternetz.

Punkt 5

5. Wie verarbeitet man Mikrozement?

Mikrozement wird als Pulver geliefert, das dann mit Wasser und anderen Stoffe, meistens Kunstharz, gemischt wird. Es gibt Ein- und Zweikomponentenprodukte.

Mit dem Vermischen entsteht eine zähflüssige Masse, die einfach und ohne viel Schmutz zu verursachen verarbeitet werden kann. Sie wird wie Putz in sehr dünnen Schichten mit einer Kelle aufgetragen. Normalerweise ist mikrozement nur 3 Millimeter dick, das reicht schon, um eine Wand hervorragend aussehen zu lassen.

Besonders wichtig beim Auftrag mit der Kelle ist, diese gleichmäßig in alle Richtungen zu führen. Damit lassen sich Kanten vermeiden, die beim Absetzen der Kelle entstehen können. Man sollte versuchen, bestimmte Muster zu vermeiden, zum Beispiel in einem Rechteck oder einem Dreieck aufzutragen – das würde später sichtbar sein.

5.1. Tipps beim Auftragen

  • Gute Beleuchtung ist wichtig. Am besten ist es, die Arbeiten am Tag durchzuführen und zusätzlich Strahler aufzustellen. Nur so wird man kleine Unebenheiten oder Kanten finden.
  • Die Masse gut durchmischen. Man sollte den Empfehlungen auf der Verpackungen folgen und solange mischen, wie es angegeben ist. Ansonsten kann es Klumpen geben, die dann auf der Wand erscheinen.
  • Die Fläche sollte gut abgeschätzt werden, was die eigenen körperlichen Fähigkeiten angeht. Das Auftragen kann ermüden, deshalb ist es besser, wenn man zu zweit arbeiten kann.
  • Bei Fliesen sollten die Fugen vorher ausgespachtelt werden, damit die Struktur nicht durchkommt.
  • Der Untergrund sollte auf jeden Fall sauber und trocken sein.

5.2. Video 1: Treppensanierung mit Mikrozement

Länge: 4 Minuten

Youtube-Video

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Video 2: Küchenrückwand mit Mikrozement

5.3. Video 2: Küchenrückwand mit Mikrozement

Länge: 10 Minuten

Youtube-Video

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Video 3: Fußboden mit Mikrozement

5.4. Video 3: Fußboden mit Mikrozement

Länge: 4 Minuten

Youtube-Video

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Punkt 6

6. Welches Werkzeug wird benötigt?

Um sein Haus in neuem Glanz erschienen zu lassen, braucht es bei der Verwendung von Mikrozement einige Hilfsmittel, die aber bei Heimwerker-Haushalten ohnehin vorhanden sind.

  • Kelle: Am besten eignet sich eine Stahlkelle, die aber etwas flexibel ist. Die Kanten sollten leicht abgerundet sein. Stahlkellen werden meistens für etwas grobkörnigen Zement verwendet. Bei feinem Mikrozement sollte eine Gummikelle verwendet werden. Sie ist einfach zu führen und sorgt für einen feinen Wasserlook auf der Oberfläche. Gummikellen können für vertikale und horizontale Oberflächen eingesetzt werden.
  • Mischer: Für Bohrmaschinen gibt es spezielle Mischaufsätze, die bei recht niedrigen Drehgeschwindigkeiten die Masse gleichmäßig durchmischen. Sie sind auf jeden Fall dem Mischen per Hand überlegen und in jedem Baumarkt erhältlich.
  • Glasfasermatten: Sie helfen dabei, stark beanspruchte Flächen wie Treppen zu verstärken und den Halt auf großen Flächen zu verbessern. Sie schützen vor dem Eindringen von Wasser in den Untergrund. Man muss keine Matten verwenden, aber in manchen Fällen sorgen sie für zusätzlichen Schutz.
  • Schleifmaterial: Um Unebenheiten auszugleichen, sollte eine Schleifmaschine verwendet werden, die mit einem feinen Aufsatz versehen wird.

Punkt 7

7. Was kostet Mikrozement?

Je nach Auftragungsdicke und Abnahmemenge kostet Mikrozement 20 € (Basis-Mikrozement) bis 40 € (farbpigmentierter Mikrozment für N Nassräume) pro Quadratmeter. Aktuelle Angebote:



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Punkt 8

8. Weiterlesen

baustoffe thema 250

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