Stromfresser in der Küche: Diese einfachen Tricks helfen dagegen
Ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland verbraucht rund 3.100 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Schätzungen zufolge entfallen bis zu ein Drittel davon auf Küchengeräte, allen voran Kühlschrank, Herd und Geschirrspüler. Genau dieser Bereich wird häufig unterschätzt, weil viele Menschen eher an Heizung oder Beleuchtung denken, wenn es ums Energiesparen geht. Doch ist es sinnvoll, über neue Fenster nachzudenken, wenn ein Kühlschrank seit 20 Jahren läuft und Tag für Tag unnötig Energie verschlingt? Hier beginnen oft die größten Einsparpotenziale.

Kurz zusammengefasst
- Alte Geräte
Kühlschränke, Gefriertruhen oder Geschirrspüler über 15 Jahre verbrauchen oft doppelt so viel Energie wie neue Modelle. Ein Austausch amortisiert sich meist in wenigen Jahren. - Kleine Stromfresser
Kaffeemaschinen und andere Kleingeräte ziehen selbst im Stand-by Strom. Schaltbare Steckdosenleisten helfen, diese Verluste komplett zu vermeiden. - Kühlschrank-Einstellungen
Optimal sind 7 °C im Kühlschrank und –18 °C im Gefrierfach. Zu kalte Einstellungen oder direkte Sonneneinstrahlung erhöhen den Verbrauch unnötig. - Richtige Nutzung
Ein voller Kühlschrank hält die Temperatur besser als ein leerer. Freie Lüftungsschlitze verlängern die Lebensdauer und sparen jährlich bis zu 60 kWh. - Energie beim Kochen sparen
Restwärme nutzen, auf Vorheizen verzichten und Induktionsfelder einsetzen reduziert die Stromkosten spürbar. Auch Topf und Herdplatte sollten zusammenpassen. - Spülmaschine statt Handspülen
Moderne Geschirrspüler sind meist effizienter als Handwäsche. Sparprogramme oder Eco-Modi verbrauchen deutlich weniger Energie und Wasser. - Waschgewohnheiten optimieren
Temperaturen zwischen 50–55 °C reichen für hygienisch sauberes Geschirr. Vorspülen ist überflüssig. - Wasserkocher & Mikrowelle
Für kleine Mengen effizienter als Herd oder Backofen – spart Zeit und Strom. - Deckel & Restwärme nutzen
Beim Kochen mit Deckel und beim Abschalten vor Garzeitende sinkt der Energieverbrauch deutlich. - Kühlschrank abtauen
Eisbildung erhöht den Verbrauch. Regelmäßiges Abtauen macht Geräte effizienter. - Warmhaltefunktionen vermeiden
Kaffeemaschinen, Backöfen oder Herdplatten ziehen unnötig Strom, wenn sie nur warmhalten.
Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.
Alte Technik treibt die Kosten
Haushaltsgeräte verlieren mit den Jahren deutlich an Effizienz. Ein Kühlschrank, der über 15 Jahre alt ist, verbraucht oft mehr als doppelt so viel Strom wie ein aktuelles Modell mit hoher Energieeffizienzklasse. Auch Gefriertruhen, Backöfen und Geschirrspüler gehören zu den Geräten, die dauerhaft am Netz hängen und deshalb den Energiebedarf eines Haushalts erheblich steigern. Der Ersatz durch moderne Technik kostet zwar zunächst Geld, doch die Einsparungen im laufenden Betrieb führen häufig dazu, dass sich die Investition innerhalb weniger Jahre amortisiert.
Kleinere Küchengeräte werden bei der Strombilanz leicht übersehen. Kaffeemaschinen sind in vielen Haushalten täglich im Einsatz und ziehen auch im Stand-by-Modus Energie. Mit einer schaltbaren Steckdosenleiste lassen sich diese versteckten Stromflüsse vollständig unterbinden. Wer sein Gerät nur dann einschaltet, wenn es tatsächlich gebraucht wird, senkt die laufenden Kosten messbar. Gerade im Alltag läppern sich diese kleinen Summen zu einem relevanten Betrag am Jahresende.
Kühlschrank und Gefriertruhe richtig nutzen
Kühl- und Gefriergeräte sind Dauerläufer, die nie pausieren. Deshalb lohnt es sich, hier besonders genau hinzuschauen. Ein zu kalt eingestellter Kühlschrank verschwendet unnötig Strom. Experten empfehlen sieben Grad im Kühlschrank und minus 18 Grad im Gefrierfach. Diese Werte reichen völlig aus, um Lebensmittel sicher zu lagern. Außerdem sollte das Gerät nicht direkt neben dem Herd oder in der Sonne stehen, da es sonst permanent gegen zusätzliche Wärme ankämpfen muss.
Volle Fächer sind ebenfalls effizienter als leere. Ein leerer Kühlschrank verliert beim Öffnen schneller die Kälte, während gefüllte Fächer die Temperatur besser stabilisieren. Gleichzeitig sollten Lüftungsschlitze frei bleiben, damit die Luft zirkulieren kann. Wer darauf achtet, verlängert nicht nur die Lebensdauer des Geräts, sondern spart jedes Jahr ca. 20 bis 60 Kilowattstunden Strom.
Kochen mit Strategie spart Energie
Der Herd zählt zu den größten Stromverbrauchern in der Küche. Dennoch lassen sich die Kosten hier leicht senken. Restwärme ist ein unterschätzter Faktor: Wird der Ofen bereits einige Minuten vor Ende der Garzeit ausgeschaltet, gart das Essen mit der vorhandenen Wärme zu Ende. Auch das Vorheizen ist oft überflüssig. Brot und Aufläufe gelingen ohne Probleme, wenn der Ofen gleich mit den Speisen erhitzt wird.
Induktionskochfelder bieten eine weitere Möglichkeit zur Einsparung. Sie erhitzen nur den Topfboden, nicht die Umgebung, und arbeiten damit effizienter als klassische Ceran-Felder. Wer zusätzlich passende Topfgrößen verwendet, vermeidet Energieverluste. Ein zu kleiner Topf auf einer großen Platte treibt die Stromrechnung unnötig hoch.
Spülmaschine und Waschgewohnheiten überdenken
Viele Menschen glauben, dass Spülen von Hand sparsamer ist. In Wahrheit verbrauchen moderne Geschirrspüler weniger Wasser und Strom, sofern sie voll beladen laufen. Ein Sparprogramm dauert länger, benötigt aber deutlich weniger Energie. Wer zudem auf das Vorspülen verzichtet, spart zusätzlich. Teller müssen nicht blitzsauber in die Maschine gestellt werden, leichte Reste reichen aus.
Auch die Wahl des Waschprogramms ist entscheidend. Hohe Temperaturen sind oft unnötig. Programme mit 50 bis 55 Grad reichen, um Geschirr hygienisch zu reinigen. Noch mehr Einsparung bringt die Nutzung des Eco-Programms, das zwar länger dauert, aber insgesamt weniger Strom zieht.
Ergänzende Tipps
1. Wasserkocher statt Herdplatte nutzen
Für das Erhitzen kleiner Wassermengen ist der Wasserkocher deutlich effizienter als ein Topf auf dem Herd. Besonders beim täglichen Tee- oder Kaffeekochen spart das spürbar Energie und Zeit.
2. Deckel beim Kochen verwenden
Ein einfacher Trick mit großer Wirkung: Mit geschlossenem Topfdeckel bleibt die Hitze im Topf, wodurch bis zu 30 % weniger Strom benötigt wird.
3. Restwärme auch beim Kochfeld nutzen
Nicht nur der Backofen, auch die Herdplatten speichern Wärme. Wer sie ein paar Minuten vor Ende der Garzeit ausschaltet, spart Strom, ohne den Kochprozess zu beeinträchtigen.
4. Kühlschrank regelmäßig abtauen
Schon eine dünne Eisschicht erhöht den Energieverbrauch deutlich. Regelmäßiges Abtauen sorgt dafür, dass das Gerät effizient arbeitet und nicht unnötig mehr Strom zieht.
5. Spülmaschine richtig befüllen
Teller schräg einsetzen, Besteck nicht übereinander stapeln – so verbessert sich die Reinigungsleistung, und ein Extra-Spülgang wird überflüssig.
6. Mikrowelle gezielt einsetzen
Zum Aufwärmen kleiner Portionen ist die Mikrowelle effizienter als Herd oder Backofen. Für lange Garzeiten bleibt der Herd jedoch die bessere Wahl.
7. Warmhaltefunktionen vermeiden
Ob Kaffeemaschine, Herd oder Backofen – Warmhalteplatten und Nachheizprogramme verbrauchen Strom, der oft gar nicht nötig ist. Lieber frisch erhitzen, wenn etwas gebraucht wird.
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Antwort 1
Wie hoch ragen die Lamellen geöffnet über das Dach hinaus? Wichtig bei hervorspringendem Dachüberstand.
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Interessante Fakten zum Thema
- Ein gefriertruhenähnliches Gerät aus den 1980ern benötigt teilweise das Dreifache an Energie im Vergleich zu heutigen A-Modellen.
- Induktionsfelder arbeiten so präzise, dass sie bis zu 15 % effizienter sind als moderne Cerankochfelder.
- Ein Kühlschrank voller Wasserflaschen ist effizienter: Flüssigkeiten speichern Kälte und stabilisieren die Temperatur beim Öffnen.
- Viele Spülmaschinen-Tabs lösen sich auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig auf – das Vorspülen mit heißem Wasser ist meist reine Zeitverschwendung. Auf die Verpackung achten.
- In Japan gibt es Küchengeräte mit eingebautem Energiesparmodus, die sich selbst nach einer definierten Laufzeit automatisch abschalten.
- Ein Grad weniger beim Kühlschrank kann bis zu 6 % mehr Stromverbrauch verursachen – eine unscheinbare Stellschraube mit großem Effekt.
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