Die Welt der Fräserarten und ihre Einsatzmöglichkeiten
Hier möchten wir dir einen Überblick über die wichtigsten Fräserarten geben. Dabei gibt es Fräser mit einem Führungsstift oder einem Führungskugellager, die von der Werkstoffkante geführt werden und Fräsern, wie z. B. Nutfräser, die mittels eines Anschlags oder einer Schiene geführt werden.
Durch Kombination verschiedener Fräser lassen sich nahezu alle denkbaren Profile realisieren.
1. Fräserarten im Bild
Fräser lassen sich für nahezu jedes gewünschte Profil herstellen. Am gebräuchlichsten werden Nutfräser für Arbeiten im Werkstück oder an der Werkstückkante verwendet. Die Oberfräse wird hierfür mit einem Anschlag oder einer Schiene wunschgemäß geführt. Hier sind sie erstmal im Bild vorgestellt:
Wir danken der Firma BOSCH für das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.
2. Fräserarten in alphabetischer Reihenfolge
Die vorgestellten Fräserarten
- Eckradiusfräser
- Einzahnfräser
Ein Einzahnfräser ist ein Schaftfräser mit Schneide zum Nuten und Trennen von Aluminium, Buntmetall, Thermoplast, Duroplast, Kunststoff, Plattenmaterial, NE-Metall und Plexiglas. - Gesenkfräser
- Gewindefräser
- Gravierstichel
- Hartfräser
- Langlochfräser
- Messerköpfe für die Holzbearbeitung
Profilmesserköpfe und entsprechende Profilmesser gibt es in verschiedenen Profilvarianten. - Prismenfräser
Diese Fräser sind nach DIN 847 genormt. Ihre Schneiden sind axial zur Mitte ausgerichtet. - Schaftfräser
- Scheibenfräser
Diese Fräser werden zum Fräsen von Schlitzen oder Nuten mit einer Fräsmaschine verwendet. - Schlichtfräser mit Morsekegel
- Schruppfräser - mit/ohne Morsekegel
- T-Nutfräser
- Viertelkreisfräser
Diese Fräster sind meist hinterdreht, wodurch das Profil über den gesamten Zahnrücken gleich ist. Sie werden in der Regel nur an der Spanfläche geschliffen. - Viertelkreisfräser
- Vollradiusfräser
- Walzenstirnfräser
- Winkelfräser mit/ohne Bohrung
- Winkelfräser mit/ohne Schaft
Diese Fräser besitzen eine konische Form. Ihr Durchmesser reduziert sich von der Fräserstirn aus nach hinten.
3. Einführung in die Fräserarten
Fräser – diese unverzichtbaren Werkzeuge der Metall- und Holzbearbeitung – sind wahre Alleskönner in der Werkstatt. Doch Fräser ist nicht gleich Fräser. Abhängig vom Material, der gewünschten Form und der Präzision gibt es eine Vielzahl von Fräserarten, jede mit ihren eigenen Stärken und Anwendungsbereichen. Lassen uns gemeinsam einen Blick auf die wichtigsten Fräserarten und ihre Einsatzmöglichkeiten werfen.
4. Einsatzmöglichkeiten der Fräserarten
4.1. T-Nutenfräser: Für passgenaue Verbindungen
Der T-Nutenfräser, auch als Schlitzfräser bekannt, wird verwendet, um T-förmige Nuten zu fräsen. Diese Nuten sind essenziell für passgenaue Verbindungen in Maschinen und Werkbänken. Durch die spezielle Form des Fräsers entstehen exakte T-Nuten, die für stabile und belastbare Verbindungen sorgen.
Beispiel aus der Praxis: In einer Werkstatt musst du eine T-Nut in eine Führungsschiene fräsen, damit ein bewegliches Teil genau und sicher gleiten kann. Der T-Nutenfräser stellt sicher, dass die Nut perfekt zur Führung passt.
4.2. Schaftfräser: Präzision in kleinen Dimensionen
Besonders in der Feinmechanik und Schmuckherstellung kommen kleine Schaftfräser zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich filigrane und präzise Arbeiten durchführen. Diese Fräser ermöglichen es, selbst kleinste Details mit hoher Genauigkeit zu fräsen.
Beispiel aus der Praxis: Du arbeitest an einem filigranen Schmuckstück und musst winzige Verzierungen anbringen. Mit einem kleinen Schaftfräser gelingt es dir, die feinen Muster präzise herauszuarbeiten.
4.3. Schaftfräser: Vielseitiger Allrounder
Der Schaftfräser ist ein echter Tausendsassa. Er wird hauptsächlich für die Bearbeitung von Metall und Kunststoff eingesetzt. Mit ihm lassen sich Nuten, Taschen und Konturen fräsen. Sein Aufbau besteht aus einem zylindrischen Schaft und einem Schneidkopf, der je nach Anforderung unterschiedliche Formen haben kann. Ein besonders weit verbreiteter Typ ist der Spiral-Schaftfräser, der durch seine Wendelnuten eine hervorragende Spanabfuhr ermöglicht.
Beispiel aus der Praxis: Stell dir vor, du arbeitest an einem Aluminiumgehäuse für eine Maschine. Mit einem Schaftfräser kannst du präzise Aussparungen und Befestigungslöcher fräsen, die exakt aufeinander abgestimmt sind.
4.4. Walzenstirnfräser: Für großflächige Bearbeitungen
Der Walzenstirnfräser, oft einfach Stirnfräser genannt, eignet sich besonders gut für die Bearbeitung großer Flächen. Mit seinen scharfen Zähnen fräst er mühelos durch Metall und erzeugt dabei eine glatte Oberfläche. Diese Fräser werden häufig in der Maschinenbauindustrie verwendet, um große Werkstücke zu planieren oder breite Nuten zu fräsen.
Beispiel aus der Praxis: Du arbeitest in einem Maschinenbauunternehmen und musst eine Stahlplatte auf die gewünschte Dicke bringen. Ein Walzenstirnfräser sorgt dafür, dass die Oberfläche eben und glatt wird, bereit für den nächsten Bearbeitungsschritt.
4.5. Eckradiusfräser: Für robuste Kanten
Der Eckradiusfräser ist der perfekte Partner, wenn es darum geht, Kanten mit einem kleinen Radius zu versehen. Diese Fräserart reduziert die Kerbwirkung und erhöht dadurch die Stabilität und Langlebigkeit der Werkstücke. Besonders in der Luft- und Raumfahrttechnik, wo es auf jedes Detail ankommt, sind Eckradiusfräser unverzichtbar.
4.6. Kugelkopf-Fräser: Für komplexe Formen
Kugelkopf-Fräser sind ideal für die dreidimensionale Bearbeitung und das Formen von Freiformflächen. Diese Fräser haben eine halbkugelförmige Spitze, die es ermöglicht, komplizierte Konturen und Formen zu fräsen. Sie sind besonders in der Formen- und Werkzeugbauindustrie gefragt, wo Präzision und Detailreichtum oberste Priorität haben.
5. Video: Die wichtigsten Fräser für die Oberfräse
Länge: 20 Minuten
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