Arbeitshandschuhe: Auswahl, Einsatz, Pflege und Größenbestimmung
Arbeitshandschuhe sind mehr als nur eine Schutzausrüstung – sie sind ein entscheidender Faktor für Sicherheit und Effizienz in vielen Berufen. Von der Bauindustrie bis zum Heimwerken, von der Feinmechanik bis zur Gartenarbeit – überall spielen Arbeitshandschuhe eine wesentliche Rolle. In diesem umfangreichen Artikel tauchen wir in die Welt der Arbeitshandschuhe ein. Wir beleuchten verschiedene Typen, deren Auswahl, Nutzung, Pflege und aktuelle Innovationen.
Entdecke in diesem Artikel alles über Arbeitshandschuhe: Typen, Auswahl, Pflege, Trends und mehr. Für Sicherheit und Freude beim Arbeiten.
1. Arbeitshandschuhe bei verschiedenen Tätigkeiten
Arbeitshandschuhe sind ein grundlegendes Element der persönlichen Schutzausrüstung bei vielen Tätigkeiten. Ihre Bedeutung reicht weit über den reinen Hand- und Hautschutz hinaus. Sie tragen entscheidend zur Sicherheit, Effizienz und zum Komfort bei der Arbeit bei. In spezialisierten Berufen wie der Elektrotechnik erhöhen sie die Sicherheit durch Schutz vor elektrischen Gefahren und Verbrennungen, während sie in anderen Bereichen, wie der Lebensmittelverarbeitung, essentiell für die Hygiene und den Schutz der Produkte sind.
Materialvielfalt und ihre Anwendungen
Die Materialauswahl bei Arbeitshandschuhen ist breit gefächert und auf verschiedene Anforderungen abgestimmt. Nitrilhandschuhe bieten beispielsweise eine hohe Durchstich-, Reiß- und Abriebfestigkeit, während Latexhandschuhe für ihre Flexibilität und Griffigkeit bekannt sind. PVC-Handschuhe bieten chemische Beständigkeit und Nylonhandschuhe zeichnen sich durch ihre Leichtigkeit und Atmungsaktivität aus. Diese Materialvielfalt erlaubt es, Handschuhe spezifisch nach den Anforderungen des jeweiligen Berufsfeldes auszuwählen, um optimalen Schutz und Komfort zu bieten.
Auswahl der richtigen Arbeitshandschuhe
Bei der Wahl der passenden Arbeitshandschuhe ist eine sorgfältige Abwägung der mit der Arbeit verbundenen Risiken erforderlich. Dies umfasst die Bewertung physischer, chemischer und biologischer Gefahren. Die Berücksichtigung von Komfort und Passform spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Eine gute Passform sorgt für effektive Leistung und verringert die Ermüdung der Hände. Mehr dazu unten. Auch die Haltbarkeit und Pflege der Handschuhe sind wichtige Faktoren, die bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen.
2. Die verschiedenen Typen von Arbeitshandschuhen
2.1. Lederhandschuhe: perfekt für schwere Arbeiten
Lederhandschuhe stehen für Robustheit und Vielseitigkeit. Sie sind besonders beliebt bei Arbeiten, die eine Kombination aus Haltbarkeit und Flexibilität erfordern. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Bauindustrie, wo sie Schutz vor Schürfwunden, Schnitten und Abschürfungen bieten. Leder ist ein natürliches Material, das sich durch seine Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Beanspruchungen auszeichnet. Es bietet zudem einen gewissen Grad an Wärmeisolierung, was sie in kälteren Arbeitsumgebungen nützlich macht.
- Einsatzgebiete: Ideal für Holzarbeiten, den Umgang mit schweren Werkzeugen und Maschinen.
- Vorteile: Robustheit, Langlebigkeit, Schutz vor Schnitten und Schrammen.
- Nachteile: Weniger Fingerfertigkeit, nicht für feine Arbeiten geeignet.
2.2. Stoff- und Strickhandschuhe: für Feinarbeiten
Stoff- und Strickhandschuhe sind die Allrounder unter den Arbeitshandschuhen. Sie sind leicht, flexibel und ermöglichen eine gute Fingerfertigkeit. Häufig findet man sie bei Tätigkeiten, die Feingefühl erfordern, wie in der Elektronikmontage oder Feinmechanik, wie diese Feinstrickhandschuhe für Handwerk und Industrie. Diese Handschuhe sind oft aus Materialien wie Baumwolle oder synthetischen Fasern gefertigt und bieten grundlegenden Schutz vor Staub und Schmutz. Für zusätzlichen Schutz werden sie oft mit Beschichtungen wie Nitril oder Latex versehen, was ihnen eine verbesserte Griffigkeit und Abriebfestigkeit verleiht.
- Einsatzgebiete: Elektronikarbeiten, Malerei, Gartenarbeit.
- Vorteile: Höhere Fingerfertigkeit, leicht und atmungsaktiv.
- Nachteile: Geringerer Schutz vor scharfen oder rauen Materialien.
2.3. Chemikalienbeständige Handschuhe
Chemikalienbeständige Handschuhe sind unerlässlich bei Projekten, die den Umgang mit gefährlichen Stoffen erfordern. Sie werden aus Materialien wie Nitril, Neopren oder PVC hergestellt und bieten Schutz vor einer Vielzahl von chemischen Substanzen. Diese Handschuhe sind oft in Laboren, in der chemischen Industrie oder beim Umgang mit Reinigungsmitteln zu finden. Wichtig ist hier die Wahl des richtigen Materials, da nicht jedes Material gegen alle Arten von Chemikalien resistent ist. Die Auswahl sollte daher basierend auf der spezifischen Art der Chemikalien, mit denen man arbeitet, getroffen werden.
- Einsatzgebiete: Umgang mit Lösungsmitteln, Säuren, Laugen.
- Materialien: Nitril, Latex, PVC.
- Vorteile: Schutz vor chemischen Substanzen, oft wasserdicht.
- Nachteile: Können bei längerem Tragen unbequem sein.
2.4. Spezialhandschuhe
Spezialhandschuhe sind für spezifische Aufgaben konzipiert und bieten Schutz unter besonderen Bedingungen. Beispiele hierfür sind Schweißhandschuhe, die gegen Hitze und Funkenflug schützen, oder Elektrikerhandschuhe, die eine Isolierung gegen elektrische Ströme bieten. Diese Handschuhe sind oft aus Materialien gefertigt, die auf die speziellen Anforderungen der jeweiligen Aufgabe zugeschnitten sind. Sie sind entscheidend für die Sicherheit bei Arbeiten, die spezielle Risiken mit sich bringen.
- Einsatzgebiete: Spezifische Arbeiten wie Schweißen, elektrische Arbeiten.
- Merkmale: Hitzebeständigkeit, elektrische Isolierung.
- Wichtig: Für solche spezialisierten Aufgaben sind Standard-Handschuhe nicht ausreichend.
2.5. Einweghandschuhe
Einweghandschuhe sind in Bereichen, in denen Hygiene oberste Priorität hat, unverzichtbar. Sie werden häufig im medizinischen Bereich, in der Lebensmittelverarbeitung und in Reinigungsdiensten verwendet. Materialien wie Latex, Nitril oder Vinyl bieten eine Barriere gegen Bakterien, Viren und andere Kontaminanten. Diese Handschuhe sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt und müssen nach dem Gebrauch ordnungsgemäß entsorgt werden, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. Beim Heimwerken kann man diese nutzen, wenn man z. B. nur mal kurz eine hartnäckige Farbe zu verstreichen hat. Längeres Arbeiten in Einweghandschuhen ist unangenehm.
Welche Art von Arbeitshandschuhen nutzt du?
3. Richtige Auswahl von Arbeitshandschuhen
Wie gesagt: Die Wahl des richtigen Handschuhtyps ist abhängig von den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Arbeitstätigkeit. Verschiedene Arbeiten bringen unterschiedliche Gefahren mit sich, wie mechanische Beanspruchungen, chemische Gefährdungen, sowie Hitze- oder Kälteeinwirkungen. Beispielsweise erfordern Tätigkeiten, die mit spitzen oder scharfkantigen Gegenständen, rauen Materialien, Chemikalien oder biologischen Gefahrenstoffen verbunden sind, spezielle Schutzhandschuhe. Wichtig ist, dass der Handschutz der Arbeit angemessen ist und eine optimale Balance zwischen Schutz und Handhabung bietet.
3.1. Handschuhstandards und -zertifizierungen
Die Europäische Union hat zur Gewährleistung der Sicherheit von Arbeitshandschuhen spezielle Normen und Kategorien entwickelt. Diese werden in der Verordnung (EU) 2016/425 beschrieben und in drei Kategorien unterteilt.
- Kategorie 1 umfasst Handschuhe für minimale Risiken,
- Kategorie 2 für mittlere Risiken und
- Kategorie 3 für Risiken, die zu schwerwiegenden Folgen führen können.
Diese Kategorien helfen bei der Auswahl der richtigen Handschuhe, basierend auf den zu erwartenden Risiken am Arbeitsplatz. Die Kennzeichnung nach europäischen Normen, wie z.B. EN 388 für mechanische Risiken, gibt Aufschluss über die Eignung der Handschuhe für bestimmte Gefahren.
Wichtige Aspekte der Passform und Größe
Eine korrekte Passform ist entscheidend für die Funktionalität und den Komfort von Arbeitshandschuhen. Handschuhe sollten eng anliegen, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Zu große Handschuhe können das Risiko von Unfällen erhöhen, während zu enge Handschuhe die Durchblutung beeinträchtigen und zu Ermüdung führen können. Es ist wichtig, die richtige Größe zu wählen, um sowohl Schutz als auch Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.
Wie du die für dich passende Größe findest, erläutern wir weiter unten. Zunächst zum Tätigkeitsfeld:
4. Richtige Wahl von Arbeitshandschuhen für Haus, Garten und Wald
4.1. Tätigkeiten im Haus
- Leichte Reinigungs- und Wartungsarbeiten: Dünne, flexible Handschuhe aus Baumwolle oder Synthetik eignen sich gut. Sie bieten Grundschutz und erhalten die Fingerfertigkeit.
- Schwerere Arbeiten wie Renovieren: Robustere Handschuhe, oft aus einer Kombination von Leder und Synthetik, bieten Schutz vor Schürfwunden und Blasenbildung.
4.2. Gartenarbeit
- Pflanzenpflege und Umtopfen: Dünne, atmungsaktive Handschuhe, idealerweise mit Nitrilbeschichtung, bieten Schutz und gleichzeitig ein gutes Tastgefühl.
- Jäten und Bodenbearbeitung: Handschuhe mit robusterer Beschichtung, wie Leder oder verstärktes Synthetikmaterial, schützen vor Dornen und scharfen Kanten.
- Baumschnitt und Umgang mit schwerem Gartengerät: Stark gepolsterte Handschuhe, oft aus Leder, schützen die Hände vor Schnitten und Abschürfungen.
Tipp: Arbeite bei gefahrlosen Erdarbeiten auch mal ohne Handschuhe. Wie fühlt es sich für dich an, direkten Kontakt zur Erde zu haben - ohne einen Handschuh dazwischen?
4.3. Arbeiten im Wald
- Holzschnitt und Umgang mit Kettensägen: Spezialhandschuhe mit verstärktem Schutz, oft Kevlar- oder anderweitig verstärkte Modelle, sind essentiell, um schwere Verletzungen zu vermeiden.
- Forstarbeiten und Umgang mit schweren Materialien: Starke Lederhandschuhe bieten guten Schutz, Griffstärke und Langlebigkeit.
4.4. Zusätzliche Überlegungen
- Wasserdichte Handschuhe: Für Arbeiten in feuchten Umgebungen oder bei Kontakt mit Wasser.
- Atmungsaktivität: Bei längerer Arbeit unter warmen Bedingungen ist es wichtig, Handschuhe zu wählen, die atmungsaktiv sind, um Schwitzen zu minimieren.
- Griffsicherheit: Für Arbeiten, bei denen Präzision erforderlich ist, sind Handschuhe mit griffigen Oberflächen, wie Nitril- oder Latexbeschichtungen, zu empfehlen.
Du solltest bei der Auswahl nicht nur auf den Schutz, sondern auch auf Komfort und Funktionalität achten. Es lohnt sich, verschiedene Arten von Handschuhen für unterschiedliche Aufgaben bereitzuhalten, um stets optimal geschützt zu sein.
Achtung
Ein schwerer Fehler ist das Tragen von Handschuhen in Situationen, in denen sie ein Risiko darstellen können, wie z.B. das Arbeiten an Maschinen mit drehenden Teilen, wo Handschuhe eingezogen werden könnten und so zu schweren Verletzungen führen können.
5. Die richtige Größe von Arbeitshandschuhen finden
Die Wahl der richtigen Größe deiner Arbeitshandschuhe ist entscheidend für deinen Komfort und deine Sicherheit. Wenn die Handschuhe zu groß sind, können sie rutschen und den Halt beeinträchtigen. Sind sie zu klein, führen sie zu Bewegungseinschränkungen und Unbehagen. Eine passgenaue Größe ermöglicht optimale Leistung und Schutz.
5.1. So misst du deine Handschuhgröße
Um die richtige Handschuhgröße zu bestimmen, misst du deinen Handumfang. Nimm ein Maßband und lege es um die breiteste Stelle in die Mitte deiner Handfläche, ohne den Daumen, und schließe deine Hand leicht. Dies simuliert eine natürliche Passform.
5.2. Größentabelle für Herren-Arbeitshandschuhe von XS bis XXL
Hier ist eine typische Größentabelle für Arbeitshandschuhe, basierend auf dem Handumfang in Zentimetern:
- Herren-XS (Extra Small): bis 18 cm
- S (Small): 18,5 - 20,5 cm
- M (Medium): 21 - 23 cm
- L (Large): 23,5 - 26 cm
- XL (Extra Large): 26 - 29 cm
- XXL (Double Extra Large): Über 29 cm
5.3. Größentabelle für Damen-Arbeitshandschuhe von XS bis XL
Hier ist eine typische Größentabelle für Arbeitshandschuhe, basierend auf dem Handumfang in Zentimetern:
- Damen-XS (Extra Small): bis 16 cm
- S (Small): 16,5 - 18 cm
- M (Medium): 18,5 - 20 cm
- L (Large): 20,5 - 23 cm
- XL (Extra Large): über 23 cm
5.4. Geschlechtsneutral: Auswahl der Arbeitshandschuhgröße nach europäischem Standard (5 bis 12)
In Europa werden Handschuhgrößen oft mit Zahlen von 5 bis 12 angegeben. Diese Zahlen entsprechen dem Umfang deiner Hand in Zentimetern. Diese Messmethode ist besonders präzise und wird häufig im beruflichen Bereich verwendet, um eine optimale Passform zu gewährleisten.
So misst du deine europäische Handschuhgröße
Handumfang messen: wie oben.
Umrechnungstabelle für europäische Handschuhgrößen
Hier eine Umrechnungstabelle, die den Handumfang in Zentimetern auf die europäischen Handschuhgrößen abbildet:
- Größe 4: 15 cm Handumfang
- Größe 5: bis 16 cm Handumfang
- Größe 5: bis 17 cm Handumfang
- Größe 7: bis 19 cm Handumfang
- Größe 8: bis 22 cm Handumfang
- Größe 9: bis 24 cm Handumfang
- Größe 10: bis 27 cm Handumfang
- Größe 11: bis 29 cm Handumfang
- Größe 12: über 29 cm Handumfang
5.5. Zusätzliche Tipps zur Handschuhgröße
- Zwischengrößen: Wenn dein Handumfang zwischen zwei Größen liegt, wähle die größere Größe für mehr Bewegungsfreiheit oder die kleinere für eine engere Passform.
- Fingerlängen beachten: Einige Hersteller bieten unterschiedliche Fingerlängen an, auch innerhalb derselben Größe, um verschiedene Handformen besser zu bedienen.
- Material und Dehnbarkeit: Die Materialzusammensetzung und Dehnbarkeit des Handschuhs kann die Passform beeinflussen. Flexible Materialien wie Spandex oder Nylon passen sich besser an unterschiedliche Handformen an.
- Anprobieren ist Gold wert: Wenn möglich, probiere die Handschuhe vor dem Kauf an, um die beste Passform zu finden.
- Herstellerspezifische Größen checken: Größen können zwischen verschiedenen Herstellern variieren, daher solltest du immer deren spezifische Größentabelle verwenden.
6. Arbeitshandschuhe nach Witterung
Wenn du Arbeitshandschuhe unter extremen Wetterbedingungen wie großer Kälte, Regen und Hitze verwenden möchtest, solltest du einige wichtige Punkte beachten, um sowohl Schutz als auch Komfort zu maximieren:
6.1. Bei großer Kälte
- Wähle Kälteschutzhandschuhe gemäß EN 511: Diese Handschuhe sind speziell für den Schutz gegen Kälte konzipiert und sollten der Norm EN 511 entsprechen. Sie bieten Schutz gegen Konvektions- und Kontaktkälte bis –50°C.
- Achte auf Wasserdichtheit und Flexibilität: Die Handschuhe sollten wasserdicht sein, um bei Nässe zu schützen, und gleichzeitig flexibel bleiben, um eine Ermüdung der Hände zu vermeiden, auch bei extremen Temperaturen.
- Verwende spezifische Kälteschutzhandschuhe: Ab einer Temperatur von -5°C werden spezifische Kälteschutzhandschuhe empfohlen.
6.2. Bei Regen
- Wähle wasserundurchlässige, aber luftdurchlässige Handschuhe: Die Handschuhe sollten wasserundurchlässig sein, um die Hände trocken zu halten, aber gleichzeitig luftdurchlässig, um Schweiß abzuleiten.
6.3. Bei Hitze
- Verwende Hitzeschutzhandschuhe gemäß EN 407: Für Arbeiten bei großer Hitze oder offenem Feuer sind Handschuhe nach der Norm EN 407 geeignet. Diese schützen vor großer Hitze durch Kontakt oder Strahlung sowie vor kleinen Spritzern geschmolzenen Metalls.
- Achte auf die Eignung für deine spezifische Arbeitsumgebung: Die Handschuhe sollten neben der Hitzebesändigkeit auch für die spezifischen Anforderungen deiner Arbeitsumgebung geeignet sein.
7. Pflege und Wartung von Arbeitshandschuhen
7.1. Reinigungs- und Pflegeanleitungen für verschiedene Handschuhtypen
- Lederhandschuhe: Bei Lederhandschuhen ist besondere Vorsicht bei der Reinigung geboten. Sie sollten mit einem feuchten Tuch abgewischt und gegebenenfalls mit einem milden Reinigungsmittel behandelt werden. Starke Reinigungsmittel oder das Waschen in der Maschine können das Leder beschädigen.
- Baumwollhandschuhe: Diese können in der Regel in der Waschmaschine gewaschen werden. Es ist empfehlenswert, sie bei niedrigen Temperaturen und im Schonwaschgang zu reinigen, um Schäden oder Verformungen zu vermeiden. Sie sollten an der Luft getrocknet und direkter Sonneneinstrahlung ferngehalten werden, um ein Ausbleichen zu verhindern.
- Nylonhandschuhe: Diese können bei höheren Temperaturen gewaschen werden, aber es ist ratsam, die Herstelleranweisungen zu beachten und das passende Waschprogramm zu wählen.
7.2. Lagerung und Instandhaltung, um die Lebensdauer zu maximieren
- Lagerung: Arbeitshandschuhe sollten an einem trockenen, dunklen Ort gelagert werden, um sie vor Sonnenlicht und Feuchtigkeit zu schützen. Dies hilft, das Material zu erhalten und die Lebensdauer der Handschuhe zu verlängern.
- Regelmäßige Inspektion: Es ist hilfreich, die Handschuhe regelmäßig auf Beschädigungen zu überprüfen. Beschädigte Handschuhe sollten ersetzt werden, um das Risiko von Verletzungen oder Infektionen zu minimieren.
7.3. Wann sollten Arbeitshandschuhe ersetzt werden?
- Verschleiß und Beschädigungen: Wie gesagt, Arbeitshandschuhe sollten ersetzt werden, sobald sie Anzeichen von starkem Verschleiß oder Beschädigungen aufweisen. Dies ist insbesondere wichtig, wenn sie für Schutz vor spezifischen Gefahren wie Chemikalien, Hitze oder scharfen Gegenständen eingesetzt werden.
- Hygienische Gründe: Bei starker Verschmutzung oder Kontamination, insbesondere wenn die Handschuhe mit chemischen Stoffen in Kontakt gekommen sind, sollten sie sofort gereinigt oder ausgetauscht werden. Regelmäßiges Waschen ist wichtig, um eine hygienische Arbeitsumgebung zu gewährleisten und Hautreizungen oder Infektionen vorzubeugen.
Wann wechselst du deine Arbeitshandschuhe?
7.4. Tipps zur optimalen Pflege und Nutzungsdauer
- Richtige Reinigung und Pflege: Es ist wichtig, die richtige Reinigungsmethode für den jeweiligen Handschuhtyp zu wählen. Vermeide es, aggressive Reinigungsmittel zu verwenden und wasche die Handschuhe nicht zu heiß.
- Vermeidung von Verformungen und Schrumpfungen: Wasche die Handschuhe in einer niedrigen bis mittleren Temperatur und nutze das Schonprogramm der Waschmaschine. Verwende beim Waschen einen Nylon-Wäschesack und lasse die Handschuhe an der Luft trocknen.
- Schutz vor Beschädigungen und Materialverschleiß: Verwende beim Waschen ein Wäschenetz oder wasche die Handschuhe mit anderen Kleidungsstücken ähnlicher Materialart und Farbe. Sichere Verschlüsse vor dem Waschen, um Beschädigungen zu vermeiden.
8. Was spricht gegen Arbeitshandschuhe?
In der Diskussion über Arbeitshandschuhe ist eine alternative Perspektive oder Gegenmeinung, die selten erwähnt wird, die mögliche Überbewertung ihrer Effektivität. Während Arbeitshandschuhe unbestreitbar einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Hände in verschiedenen Arbeitsumgebungen leisten, gibt es Bedenken und Nachteile, die von Fall zu Fall beachtet werden sollten:
- Eingeschränkte Fingerfertigkeit und Tastempfinden: Ein häufiger Kritikpunkt ist, dass einige Arbeitshandschuhe, insbesondere solche, die für einen hohen Schutzgrad ausgelegt sind, die Geschicklichkeit und das Tastempfinden der Träger einschränken können. Dies kann besonders bei Tätigkeiten problematisch sein, die feine manuelle Fähigkeiten erfordern, da die Handschuhe die Präzision der Handbewegungen beeinträchtigen können.
- Kein Kontakt mehr zum Arbeitsmaterial: Die Haptik von Holz, das Gefühl dunkler Erde in der Hand - all das geht bei der Verwendung von Arbeitshandschuhen verloren.
- Mögliche allergische Reaktionen: Einige Materialien, insbesondere Latex, können bei bestimmten Personen allergische Reaktionen auslösen. Dies kann von leichten Hautreizungen bis hin zu schweren allergischen Reaktionen reichen. Die Verwendung von Latexhandschuhen, insbesondere in medizinischen Berufen, ist daher zunehmend umstritten.
- Umweltbelastung: Die Herstellung und Entsorgung von Arbeitshandschuhen, insbesondere von Einweghandschuhen, kann erhebliche Umweltauswirkungen haben. Dies betrifft nicht nur die Ressourcennutzung und den Energieverbrauch bei der Produktion, sondern auch die Tatsache, dass viele Handschuhe nicht biologisch abbaubar sind und daher zu Umweltverschmutzung beitragen können.
9. Entwicklungen und Zukunftstrends
Die Zukunft der Arbeitshandschuhe wird stark von technologischen Fortschritten und neuen Materialien geprägt. Einige der aktuellen Entwicklungen konzentrieren sich auf die Integration von Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik in die Herstellung von Arbeitshandschuhen. Diese Technologien ermöglichen eine verbesserte Funktionalität und erhöhte Sicherheit. Beispielsweise könnten Handschuhe mit Sensoren ausgestattet werden, die Druck und Temperatur messen und so den Träger vor potenziellen Gefahren warnen.
Nachhaltigkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt in der Handschuhindustrie. Es gibt einen zunehmenden Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit und den Einsatz von umweltfreundlichen Materialien und Herstellungsverfahren. Dies beinhaltet die Verwendung von recycelbaren Materialien sowie die Verringerung des Wasser- und Energieverbrauchs in der Produktion. Zudem spielen die Regionalisierung und die Beachtung traditioneller Werte eine Rolle, indem lokale Ressourcen genutzt und kurze Lieferwege angestrebt werden.
10. FunFacts zu Arbeitshandschuhen
Hier sind einige interessante und außergewöhnliche Fakten rund um das Thema Arbeitshandschuhe:
- Marktbeherrschung: Das größte Unternehmen für Einweghandschuhe, Top Glove, hat einen Anteil von 26% an der weltweiten Produktion.
- Enormer Anstieg während der Pandemie: Der Absatz von Einweghandschuhen ist im Zeitraum des Coronavirus (März 2020 gegenüber März 2019) um 670% gestiegen. Dies zeigt, wie sehr die Pandemie die Nachfrage nach Schutzausrüstung in die Höhe getrieben hat.
- Asphalt aus Handschuhen: In Italien wird an einem Projekt gearbeitet, um aus gebrauchten Einweghandschuhen und Masken hochwertigen Asphalt herzustellen. Dieses Projekt wird vom Ministerium für ökologische Umgestaltung finanziert und ist ein Beispiel für innovative Recycling-Ansätze.
- Biologische Abbaubarkeit von Latexhandschuhen: Handschuhe aus natürlichem Latex sind biologisch abbaubar und zersetzen sich in etwa 1-4 Jahren. Im Gegensatz dazu sind Handschuhe aus synthetischem Latex nicht umweltfreundlich, da sie nicht biologisch abbaubar sind.
- Geschichte der medizinischen Handschuhe: Der erste Einsatz von Lederhandschuhen in der Medizin war 1758 durch Dr. Johann Waldbaum, um einen Fötus während eines gynäkologischen Eingriffs zu behandeln. Der Dermatologe Joseph Plenk plädierte später für die prophylaktische Verwendung von Handschuhen zum Schutz gegen Handinfektionen. Interessant ist auch, dass die Massenproduktion von sterilen medizinischen Handschuhen erst 1965 mit dem GAMMEX-Handschuh von Ansell begann.
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