Holzböden & Parkett ölen – 3-Schritt-Anleitung, Video, Tipps & Tricks

Stell dir vor, du betrittst dein Zuhause und der erste Blick fällt auf deinen perfekt geölten Holzboden, der in warmen, satten Tönen erstrahlt. Das Ölen eines Parkett- oder Holzbodens kommt von der optischen Wirkung her einer Neuverlegung gleich. Die ursprüngliche Schönheit des Holzes kommt durch das Ölen wieder hervor. Voraussetzung ist eine fachmännische Vorgehensweise. Aber keine Angst - das Ölen von Parkett ist ein Kinderspiel, wenn du unserer 3-Schritt-Anleitung folgst.

Frisch geölter Holzboden
Ein frisch geölter Boden ist eine Freude für die Augen

Kurz zusammengefasst

  • Vorbereitung und Reinigung: Gründliche Reinigung mit speziellen Reinigern vor dem Schleifen und Entfernung alter Beschichtungen durch Schleifen oder Abbeizen.
  • Ölauswahl: Unterschiede zwischen Hartöl, Naturöl und Wachsöl sowie Empfehlungen für verschiedene Holzarten.
  • Techniken und Werkzeuge: Anleitungen zur Verwendung von Schleifmaschinen und Öl-Applikatoren; Tipps zur Nutzung von Pads und fusselfreien Tüchern.
  • Umweltfreundlichkeit und Sicherheit: Verwendung von umweltfreundlichen Ölprodukten, Belüftung, Schutzkleidung und Brandschutzmaßnahmen.
  • Pflege nach dem Ölen: Regelmäßige Pflege und Auffrischung des Bodens, Verwendung geeigneter Produkte zur Reinigung.
  • Fehlerbehebung: Lösungen für ungleichmäßige Ölung und Fleckenbildung durch korrektes Schleifen und Nachölen.

Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

oelen randBenötigte Materialien und Werkzeuge

  • Ein gutes Holzöl, möglichst ökologisch und von hoher Qualität. Siehe Beitrag "Parkettversiegelung".
  • Wenn Riefen vorhanden sind: Fugenkitt
  • Kleiner Pinsel
  • Gummiabstreifer für Öl (alternativ einen Stahlspachtel)
  • Fusselfreier Lappen
  • Handschuhe & Plastik-Überziehschuhe
  • Eimer, halb mit Wasser gefüllt - für die Lappen

Schleifmaschine

Die Schleifmaschine ist das Herzstück der Vorbereitung. Beginne mit einer groben Körnung (z.B. 40) und arbeite dich zu einer feineren Körnung (bis zu 120-150) vor. Wichtig ist, dass du gleichmäßige, überlappende Bahnen schleifst, um eine glatte Oberfläche zu erzielen. Achte darauf, die Maschine gleichmäßig zu führen, um Vertiefungen und Unebenheiten zu vermeiden.

Applikator-Pads

Diese sind ideal für die feine Verteilung des Öls. Sie bestehen aus fusselfreiem Material und verhindern, dass Partikel auf dem Boden haften bleiben. Verwende den Applikator in kreisenden Bewegungen, um das Öl tief ins Holz einzuarbeiten.

Fusselfreie Tücher

Fusselfreie Tücher eignen sich hervorragend zum Nachpolieren und Entfernen von überschüssigem Öl. Sie sollten stets trocken und sauber sein, um eine optimale Aufnahme des Öls zu gewährleisten.

Beitrag: Parkett schleifen Anleitung

Parkett schleifen Anleitung

Parkettschliff mit Maschine

Parkett schleifen – so geht es richtig

Ein makelloser Holzboden ist der Stolz eines jeden Heimwerkers. Doch mit der Zeit hinterlassen Kratzer und Gebrauchsspuren ihre Zeichen. Parkett schleifen ist dann die Geheimwaffe, die den Boden wieder in neuem Glanz erstrahlen lässt. Lass uns gemeinsam in die Welt des Schleifens eintauchen und entdecken, wie du deinem Parkett neuen Glanz verleihst. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um diese Aufgabe mit Bravour zu meistern und deinem Zuhause den besonderen Touch zu verleihen.

In diesem Beitrag wird dir Schritt für Schritt erklärt, wie der verlegte Massivholzboden perfekt oberflächenbehandelt wird. Die Erklärungen gelten sowohl für Parkett als auch für Dielenfußböden.

Hier weiterlesen: Parkett schleifen Anleitung

Vorbereitung und Reinigung

Das Ölen eines Holzbodens erfordert eine sorgfältige Vorbereitung, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Der erste und vielleicht wichtigste Schritt ist die gründliche Reinigung des Bodens. Dies ist unerlässlich, da Schmutz und alte Beschichtungen das Eindringen des Öls ins Holz beeinträchtigen können.

Verwendung von speziellen Reinigern vor dem Schleifen

Bevor du den Schleifprozess startest, solltest du den Boden mit einem speziellen Reiniger für Holzböden behandeln. Solche Reiniger sind darauf ausgelegt, Schmutz, Fett und andere Rückstände effektiv zu entfernen, ohne das Holz zu beschädigen. Eine gründliche Reinigung sorgt dafür, dass das Holz beim Schleifen gleichmäßig bearbeitet werden kann.

Methoden zur Entfernung alter Öl- oder Lackschichten

Falls dein Holzboden bereits geölt oder lackiert ist, müssen diese Schichten vor dem erneuten Ölen entfernt werden. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen:

  • Abschleifen: Dies ist die häufigste Methode. Mit einem Schleifgerät und Schleifpapier verschiedener Körnungen (beginnend mit grobem und endend mit feinem Papier) wird die alte Schicht entfernt. Achte darauf, den Schleifstaub vollständig zu entfernen, bevor du weitermachst.
  • Abbeizen: Für lackierte Böden kann ein Abbeizer verwendet werden, der die Lackschicht auflöst. Dies ist besonders bei dickeren Lackschichten hilfreich. Nach dem Abbeizen muss der Boden gründlich gereinigt werden.
  • Heißluftpistole: Eine Heißluftpistole kann verwendet werden, um die Lack- oder Ölschicht zu erhitzen und abzulösen. Diese Methode erfordert jedoch Vorsicht, um das Holz nicht zu beschädigen.

Ölauswahl

Die Wahl des richtigen Öls ist entscheidend für das Endergebnis. Es gibt verschiedene Ölsorten, die sich in ihren Eigenschaften und ihrer Anwendung unterscheiden.

Unterschiede zwischen verschiedenen Ölsorten

  • Hartöl: Hartöl ist besonders widerstandsfähig und bietet einen guten Schutz gegen mechanische Belastungen und Feuchtigkeit. Es dringt tief ins Holz ein und härtet dort aus, wodurch eine robuste Oberfläche entsteht.
  • Naturöl: Diese Öle sind oft auf Basis von Leinöl, Tungöl oder Sojaöl und sind besonders umweltfreundlich. Sie bieten einen natürlichen Schutz und erhalten die ursprüngliche Optik des Holzes.
  • Wachsöl: Eine Kombination aus Öl und Wachs bietet sowohl eine tiefe Penetration als auch eine schützende Oberfläche. Das Wachs bildet eine zusätzliche Schutzschicht und verleiht dem Boden einen seidigen Glanz.

Empfehlungen für verschiedene Holzarten

Die Wahl des Öls hängt auch von der Holzart deines Bodens ab:

  • Eiche: Hartöl ist ideal für Eichenböden, da es die natürliche Härte des Holzes ergänzt und verstärkt.
  • Buche: Buche neigt dazu, schneller zu verkratzen. Ein Wachsöl kann hier eine gute Wahl sein, da es zusätzlichen Schutz bietet.
  • Kiefer: Naturöle sind hervorragend für Kiefernholz geeignet, da sie die weiche Struktur des Holzes schonen und seine natürliche Farbe betonen.

Umweltfreundliche Ölprodukte und ihre Vorteile

Moderne Holzöle basieren häufig auf natürlichen Inhaltsstoffen wie Leinöl oder Tungöl. Diese Produkte sind biologisch abbaubar und enthalten keine schädlichen Chemikalien, die die Umwelt belasten könnten. Sie bieten nicht nur einen guten Schutz für das Holz, sondern sind auch sicherer für die Anwendung in Innenräumen, besonders wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind.

Schritt 1: Schleifen

schleifen gerade1Je gründlicher der Schliff, umso schöner ist das Ergebnis. Zudem wird das Holz bzw. Parkett wieder gehfreundlicher - vielleicht hast du dir ja schon Splitter beim Barfußlaufen geholt.

Schleifen ist ein unerlässlicher Schritt, um eine glatte und gleichmäßige Oberfläche zu schaffen. Verwende dafür einen Schwingschleifer oder eine Bodenschleifmaschine, je nach Größe der Fläche. Beginne mit einer groben Körnung (ca. 40-60) und arbeite dich bis zu einer feinen Körnung (ca. 120-150) vor.

Schleife auf jeden Fall den alten Belag bis auf das rohe Holz ab. Alles Nähere zum Schleifen an sich im Artikel "Parkett schleifen".

Staubfrei ölen:

Nach dem Schleifen ist es wichtig, den Staub vollständig zu entfernen. Ein Staubsauger mit einem Bürstenaufsatz kann hier sehr hilfreich sein. Anschließend wischst du den Boden mit einem leicht feuchten Tuch ab, um auch die letzten Staubpartikel zu beseitigen. Vor dem Auftragen des Öles muss der Boden wieder völlig trocken sein.

Beitrag: Parkett schleifen Anleitung

Parkett schleifen Anleitung

Parkettschliff mit Maschine

Parkett schleifen – so geht es richtig

Ein makelloser Holzboden ist der Stolz eines jeden Heimwerkers. Doch mit der Zeit hinterlassen Kratzer und Gebrauchsspuren ihre Zeichen. Parkett schleifen ist dann die Geheimwaffe, die den Boden wieder in neuem Glanz erstrahlen lässt. Lass uns gemeinsam in die Welt des Schleifens eintauchen und entdecken, wie du deinem Parkett neuen Glanz verleihst. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um diese Aufgabe mit Bravour zu meistern und deinem Zuhause den besonderen Touch zu verleihen.

In diesem Beitrag wird dir Schritt für Schritt erklärt, wie der verlegte Massivholzboden perfekt oberflächenbehandelt wird. Die Erklärungen gelten sowohl für Parkett als auch für Dielenfußböden.

Hier weiterlesen: Parkett schleifen Anleitung

Schritt 2 (optional): Verfugen

Finden sich im Boden tiefe Riefen? Dann können diese mit einer Mischung aus Fugenkitt und dem Staub der Bodenschleifmaschine repariert werden. Allerdings muss dieser Kit dann wieder völlig trocknen, bevor er wieder plan geschliffen werden kann. In der Regel sind kleinere Fugen unproblematisch zu glätten.

Schritt 3: Das Ölen

Nun zum eigentlichen Ölen: Beginne mit einer kleinen Menge Öl und arbeite dich Abschnitt für Abschnitt vor. Trage das Öl mit einem Ölapplikator, einem Pinsel oder einem fusselfreien Tuch auf. Es ist wichtig, das Öl gleichmäßig zu verteilen und Überschüsse sofort abzuwischen, um Fleckenbildung zu vermeiden.

oel ruehrenZiehe die Vorhänge zu, damit kein direktes Sonnenlicht auf den zu ölenden Fußboden trifft. Zudem trocknet das Öl besser in warmen Räumen, heize den Raum auf mindestens 18 Grad auf. Dann geht es los:

  • Öl gut umrühren.
  • Öl auftragen: Etwas Öl auf den Holzboden gießen und mit dem Gummiabstreifer gleichmäßig verteilen. Bei den Ecken verwende den Pinsel. Es dürfen keine Ölpfützen auf dem Holz stehen.

Arbeite ohne Unterbrechung! Ansonsten entstehen unschöne Kanten beim Ölen.

parkettversiegelung

  • Warte 15 Minuten ab, auf dass das Öl in das Holz einziehen kann. (Lass das Öl gemäß den Anweisungen des Herstellers einziehen, was in der Regel zwischen 15 Minuten und einer Stunde dauert. )
  • Zweite Ölung? Wenn das Parkett bzw. das Holz noch nicht gesättigt scheint, also an einigen Stellen schon sehr trocken ist, öle ein zweites Mal. Lasse auch dieses Öl wieder 15 Minuten einziehen.
  • Nun kommt der fusselfreie Lappen zum Einsatz: Überschüssiges Öl wird nun mit dem Lappen in kreisförmigen Bewegungen abgetragen. Achtung Selbstentzündung: Ölgetränkte Lappen sollten in einem mit Wasser halb gefüllten Eimer gelegt werden.

Vernachlässige auf keinen Fall das sorgfältige Abtragen des überschüssigen Öles. Ansonsten wird dein Holzfußboden lange Zeit "klebrig" sein.

parkett rund 564Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Große Räume

Wenn der Raum über 30 Quadratmeter misst, sollte man abschnittsweise ölen.

Für zusätzlichen Schutz und Glanz kannst du nach der ersten Schicht eine weitere Ölschicht oder ein Wachs auftragen. Dies erhöht die Widerstandsfähigkeit des Bodens gegen Abnutzung und Feuchtigkeit.

fertige oelungWann kann der Boden nach dem Ölen wie genutzt werden?

Die Trocknungszeit variiert je nach Art des verwendeten Öls und den Umgebungsbedingungen. In der Regel sollte der Boden mindestens 24 Stunden unberührt bleiben, bevor er wieder betreten wird. Eine vollständige Aushärtung kann jedoch mehrere Tage dauern.

  • Begehbar: 24 Stunden nach der Ölung
  • Möbel aufstellen: 48 Stunden nach dem Ölen
  • Teppich auslegen: 7 Tage nach der Ölung

Videoanleitungen

Die folgenden Videos veranschaulichen den Vorgang noch einmal:

Parkett sanieren und ölen

Youtube-Video

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Holzböden ölen

Youtube-Video

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Sicherheitsmaßnahmen beim Arbeiten mit Holzöl

  • Belüftung
    Beim Arbeiten mit Holzöl ist eine gute Belüftung unerlässlich. Stelle sicher, dass Fenster und Türen geöffnet sind, um Dämpfe abzuführen und die Luftzirkulation zu fördern.
  • Schutzkleidung
    Trage immer Schutzkleidung, einschließlich Handschuhen und einer Schutzbrille, um Hautkontakt und Augenkontakt zu vermeiden. Einige Öle können Hautreizungen verursachen, daher ist der Schutz besonders wichtig.
  • Brandschutz
    Holzöl ist leicht entflammbar. Halte daher Feuerquellen fern und entsorge ölgetränkte Tücher ordnungsgemäß, um Selbstentzündungen der Tücher und Pads zu verhindern. Diese sollten in einem luftdicht verschlossenen Metallbehälter gelagert und nach Gebrauch sicher entsorgt werden.

Pflege nach dem Ölen

Ein geölter Holzboden benötigt regelmäßige Pflege, um seine Schönheit und Funktionalität zu erhalten. Vermeide aggressive Reinigungsmittel und setze stattdessen auf spezielle Holzpflegemittel. Regelmäßiges Staubsaugen und gelegentliches Wischen mit einem feuchten (nicht nassen) Tuch genügt in der Regel.

Verwende möglichst Öl-Reiniger, wie vom jeweiligen Hersteller empfohlen. Diese Reiniger tragen bei jedem Wischen eine kleine Ölschicht mit auf.

Zur Auffrischung des Bodens kannst du alle paar Jahre eine dünne Schicht Öl auftragen. Dies sorgt dafür, dass der Boden weiterhin gut geschützt bleibt und seine natürliche Optik bewahrt.

Fehlerbehebung

Auch beim Ölen von Holzböden können Fehler passieren. Hier sind einige häufige Probleme und deren Lösungen:

  • Ungleichmäßige Ölung: Dies kann durch ungleichmäßiges Auftragen oder unzureichendes Abwischen des überschüssigen Öls entstehen. Lösung: Schleife den betroffenen Bereich leicht an und trage eine weitere dünne Ölschicht auf.
  • Fleckenbildung: Überschüssiges Öl, das nicht rechtzeitig abgewischt wird, kann Flecken hinterlassen. Lösung: Entferne den Fleck durch leichtes Anschleifen und erneutes Auftragen von Öl.
  • Rutschige Oberfläche: Eine zu dicke Ölschicht kann die Oberfläche rutschig bzw. machen. Lösung: Wische das überschüssige Öl sofort gründlich ab und poliere die Oberfläche.

Zusammenfassung

Das Ölen eines Holzbodens ist eine lohnende Aufgabe, die deinem Zuhause Wärme und Charakter verleiht. Mit der richtigen Vorbereitung, Auswahl des passenden Öls und sorgfältiger Anwendung kannst du sicherstellen, dass dein Holzboden nicht nur gut aussieht, sondern auch langlebig und widerstandsfähig ist. Befolge diese Schritte und genieße das wunderbare Ergebnis deines geölten Holzbodens.

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Öl, Lasur oder Lack – Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Holzschutz mit Öl, Lasur oder Lack

Gemeinsame Eigenschaften Holzöl und Holzlasur

  • Schützen das Holz vor Witterungseinflüssen, Sonnenstrahlen (UV-Strahlung) und Feuchtigkeit.
  • Verlängern die Lebensdauer des beanspruchten Holzes.
  • Lasuren und Öle sind beide transparent bzw. halb-transpartent.
  • Beide gibt es in unterschiedlichen Farbtönen.
  • Beide können für Echtholz eingesetzt werden.
  • Beide fördern die optische Hervorhebung der Holzmaserung.
  • Lasur und Öl können ohne großen Aufwand (reinigen und leicht anschleifen reicht aus) neu aufgetragen werden.
  • Beide sind in bestimmtem Rahmen offenporig und atmungsaktiv, das heißt feuchtigkeitsregulierend, Feuchtigkeit kann aus dem Holz entweichen.

Holzlasur: spezielle Eigenschaften

  • Lasuren haben sind in der Regel farbtongebend, aber auch transparent.
  • Lassen das Holz natürlicher und haptischer wirken.
  • Sogenannte Dünnschichtlasuren dringen tief in das Holz ein und schützen so das Holz bis in den Kern. Dünnschichtlasuren werden gerne für Zäune, Sichtschutz, Gartenhäuser, Hochbeete, Carports und Co. genommen.
  • Dickschichtlasuren hingegen bedecken das Holz mit einer lackähnlichen Schicht. Sie können sogar für maßhaltige Bauteile wie Fenster und Türen genommen werden.

Wichtig zu wissen: die meisten Holzlasuren sind nicht für einen Schutz von Holzböden (Holzfußboden im Haus oder Holzterrasse) geeignet. Für die dortigen Belastungen sind sie nicht konzipiert, denn sie werden eher „weich“ eingestellt, um Bewitterung und Co. zu trotzen. Bei mechanischer Beanspruchung (wie sie beim Fußboden vorkommt) wird die Schutzschicht schnell abgetragen. Nur wenige Holzlasuren sind auch auf mechanische Beanspruchung ausgelegt.

Holzöl: spezielle Eigenschaften

  • Holzöl schützt vor Vergrauung, frischt die Holzfarbe auf und ist lange haltbar.
  • Verleiht dem Holz neuen Glanz, es wird gerne genommen, um verwittertes Holz aufzufrischen.
  • Manche Öle bilden einen aushärtenden Schutzfilm aus Naturharzen und Pigmenten, der auch trittfest ist.
  • Verhindert effektiv die Aufnahme von Feuchtigkeit durch das Holz.
  • Gut geeignet für Terrassendielen und zum Öl passende Holzmöbel bzw. Gartenmöbel.
  • Gut geeignet auch für Holz mit geriffelten Oberflächen.
  • Öl-behandelte Holzoberflächen bleiben angenehm glatt.
  • Jede Holzart hat ihre eigenen Ölvorlieben. Die Produktbeschreibung bzw. der Fachberater gibt Auskunft. Letzterer kann auch aus Erfahrung sagen, welches Öl bei der eigenen Holzsorte den gewünschten Farbeffekt hervorruft – hier gibt es zahlreiche Feinheiten und Unterschiede zu beachten.

Holz richtig ölen

Auch beim Ölen gilt es einige Punkte zu beachten:

  1. Auswahl des richtigen Öls: Es gibt verschiedene Holzöle, jedes mit spezifischen Eigenschaften. Naturöle wie Leinöl und Tungöl sind beliebt für ihre natürliche Ausstrahlung und Umweltfreundlichkeit. Hartöle und Wachsöle bieten zusätzlichen Schutz und sind besonders strapazierfähig.
  2. Das Holz muss sauber, trocken und frei von alten Lacken oder Ölen sein. Vor dem Ölen sollten glatte Holzoberflächen angeschliffen werden, damit das Öl gut eindringen kann.
  3. Öl mit einem Auftragspad, einem sauberen Tuch oder einem Pinsel auftragen. Arbeite es sorgfältig in die Holzfasern ein. Achtung: Weniger ist mehr - das Öl sollte keine schwimmende Schicht auf dem Holz bilden, sondern vollständig einziehen. Zu viel Öl hinterlässt für lange Zeit klebrige Oberflächen.
  4. Warte 10-15 Minuten. Danach wische überschüssiges Öl mit einem sauberen Lappen in Faserrichtung ab.
  5. Ein zweiter Auftrag kann meist nach 3 bis 6 Stunden erfolgen. Für ein tieferes Finish und zusätzlichen Schutz können mehrere dünne Schichten aufgetragen werden. Zwischen den Aufträgen sollte das Öl trocknen und das Holz kann bei Bedarf leicht angeschliffen werden, um eine noch glattere Oberfläche zu erzielen.

Für die vollständige Durchtrocknung brauchen die meisten Öle einige Tage. Weitere Tipps und tiefergehende Erläuterungen finden sich in folgenden Videos:

Kurzes Video: Holz richtig ölen | Tipps vom Tischlermeister

Länge: 5 Minuten

Youtube-Video

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Längeres Video: Holz richtig ölen | Profitipps

Länge: 25 Minuten

Youtube-Video

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Holzschutz mit Lack

  • Bildet eine Schutzschicht über dem Holz, das vor äußeren Einflüssen und Abnutzung schützt.
  • Lack ist in verschiedenen Farben erhältlich. Diese Buntlacke gibt es auch von seidenmatt bis hochglänzend.
  • Lässt in den meisten Fällen die Holzmaserung unter dem Lack verschwinden (Ausnahme: Klarlack).
  • Lack ist tendenziell aufwendiger zu erneuern, da die Tragschicht darunter intakt sein muss. Im Zweifel muss die alte Lackschicht weitgehend abgeschliffen werden, bevor ein Neuauftrag erfolgen kann.
  • Meist nicht für Fußböden oder Terrassendielen ausgelegt, die mechanische Beanspruchung würde den Lack schnell abtragen.

Welchen Lack soll ich wählen?

  • Maßhaltige Holzelemente wie Fenster und Türen brauchen einen robusten Schutz. Hier empfehlen sich lösemittelhaltige Kunstharzlacke.
  • Für tolerantere Holzmöbel werden gerne schnell trocknende, wasserbasierte Acryllacke genommen. Diese Lacke sind lösungsmittelarm und gelten schon als umweltfreundlich. Bei guter Qualität sind sie geruchs- und schadstoffarm.
  • Darüber hinaus gibt es spezielle, als gesundheitlich unbedenklich ausgewiesene Lacke. Diese kannst du sogar zum Lackieren von Kinderspielzeug nutzen.

Zudem musst du dich für einen Lack auf Öl-, Lösemittel- oder Wasserbasis entscheiden:

  • Lacke auf Ölbasis werden heute selten verwendet. Sie sind zwar leicht aufzutragen, aber sehr geruchsintensiv und brauchen zum Aushärten oft Wochen. Zwei bis drei Farbschichten reichen für eine Lackierung aus.
  • Lacke auf Wasserbasis trocknen schneller und riechen weniger. Besonders bei Weichhölzern heben diese Lacke in Form von Klarlack zudem die Maserung des Holzes hervor.
  • Lacke auf Lösungsmittelbasis trocknen sehr schnell und werden gerne dort verwendet, wo eine schnelle und haltbare Aushärtung erforderlich ist. Diese Lacke haften in der Regel besser als wasserbasierte Lacke, sind einfach zu handhaben und liefern gute Ergebnisse. Aber sie enthalten halt die Lösungsmittel ...

Schutz vor Bläuepilz

Fichte oder Tanne sind draußen vom Bläuepilz bedroht. Hiergegen gibt es speziellen Holzschutzgrund.

Umweltfreundlichkeit, Gesundheit

Egal ob Öl, Lack oder Lasur: wir empfehlen, vor allem im privaten Bereich immer nur umweltfreundliche und auf gesundheitliche Unbedenklichkeit getestet Produkte zu verwenden. Achte auf entsprechende Siegel und Testberichte.

Baumstamm entrinden: 8 Techniken im Vergleich

Rinde entfernen, 8 Vorgehensweisen

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Holz wirkt widerspenstig, solange es noch seine Rinde trägt – wie ein Mantel, den es nicht hergeben will. Doch wer aus einem Stamm mehr machen möchte als Kaminholz, kommt ums Entrinden nicht herum. Auch Äste können entrindet werden.

Die Arbeit ist alt wie die Forstwirtschaft selbst, anstrengend und manchmal auch widersprüchlich: Mal gleitet die Rinde fast von selbst, mal wehrt sie sich mit aller Kraft. Dieser Artikel zeigt die gängigen Techniken, ihre Stärken und Schwächen – nüchtern, praxisnah und mit einem Blick für das, was Holz wirklich verlangt.

Wir zeigen acht Möglichkeiten, Baumstämme oder auch Äste zu entrinden. Je nach Gegebenheiten und Ausstattung bei dir vor Ort ist die eine oder andere Weise zu bevorzugen.

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Holz schützen innen: Vorteile und Nachteile der Möglichkeiten in Innenräumen

Holz ist ein echtes Wohlfühlmaterial – es strahlt Wärme, Natürlichkeit und Gemütlichkeit aus und verleiht Räumen eine besondere Atmosphäre. Egal, ob Massivholzmöbel, Dielenböden, Deckenbalken oder Wandvertäfelungen – echtes Holz besticht durch seine einzigartige Optik und Haptik. Trotz der hochwertigen Holzimitate auf dem Markt bleibt die Authentizität von Massivholz unerreicht.

Doch echtes Holz benötigt Pflege und Schutz, um seine Schönheit über Jahre hinweg zu bewahren. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du verhindern, dass Feuchtigkeit, Flecken oder Kratzer deine wertvollen Holzoberflächen beschädigen.

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Holz zu schleifen ist eine Arbeit zwischen Geduld und Konsequenz. Wer glaubt, dass ein paar Striche mit dem Schleifpapier reichen, erlebt oft sein raues Wunder. Der Weg zu einer ebenen, sauberen Fläche führt über drei Etappen, über Staubwolken, leise Zweifel und das leise Summen der Maschine. Der Lohn: Holz, das sich seidig anfühlt, das Öl oder Lack annimmt wie durstiges Papier und das für Jahre Freude macht.

Unser Artikel zeigt, wie du beim Schleifen unterschiedlicher Holzoberflächen richtig vorgehst. Mit vielen Profi-Tipps!

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Wie viel Wasser halten OSB-Platten aus?

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Lukass fragt:

Bei unseren Freunden musste vor kurzem mal die Schornsteinverkleidung erneuert werden. Die Dachdecker hatten gerade die OSB-Platten montiert, da fing es an, in Strömen zu regnen, so dass alle vom Dach runtermussten und es erst Stunden später wieder weiterging. Die Dachdecker meinten, so etwas würde den Platten nichts ausmachen. Stimmt das? :(

Die Antworten lauten wie folgt:

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Holz schützen außen

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Holz schützen außen: Vor- und Nachteile der Möglichkeiten

Holz im Außenbereich ist wie ein ungeschützter Schatz – es verlangt nach Pflege, um den Launen der Natur zu trotzen. Wer möchte, dass Gartenmöbel, Zäune oder Terrassendielen lange schön und stabil bleiben, muss ihnen den nötigen Schutz geben. Hier gibt es diverse Möglichkeiten: von schützenden Ölen über atmungsaktive Lasuren bis hin zu widerstandsfähigen Lacken. Der richtige Holzschutz ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch der Langlebigkeit – und dabei lohnt es sich, genau hinzusehen und das passende Mittel zu wählen.

Hierfür sind spezielle Holzöle, -wachse und -lacke für den Außenbereich geeignet, mit dem die schönen Stücke gestrichen werden sollten. ► Vor- und Nachteile von Lack, Farbe, Lasur und Holzöl ► konstruktiver Holzschutz ► Anleitung Holz ölen ► Umfrage: wie schützt du? 

Hier weiterlesen: Holz schützen außen


Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter arbeitet seit seinem Studium im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Das Bauen-und-Heimwerken-Projekt entstand aus einer Dachdämmungs-CD-ROM, die Peter zusammen mit mehreren Mitstreitern Anfang der 2000er in eine Heimwerker-Seite umwandelte. Als Hausbesitzer, Gartenbetreiber und leidenschaftlicher Holzwerber bereitet es ihm viel Freude, über Heimwerkerprojekte zu recherchieren, Experten zu befragen und sich eine möglichst einfache und anschauliche Umsetzung der Sachverhalte und How-Tos zu überlegen.

https://www.bauen-und-heimwerken.de

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