Heizkörper tauschen: 6-Schritt-Anleitung | Werkzeug & Material | Energiebedarf

Hast du schon mal daran gedacht, deinen alten Heizkörper auszutauschen, aber bist dir nicht sicher, wo du anfangen sollst? Keine Sorge, du bist nicht allein! Der Austausch eines Heizkörpers kann wie eine knifflige Angelegenheit erscheinen, aber mit dem richtigen Know-how und ein paar hilfreichen Tipps wird diese Aufgabe zum Kinderspiel. Stell dir vor, wie wunderbar es wäre, an einem kalten Wintermorgen in ein warmes, gemütliches Zimmer zu treten – und genau das kannst du mit dem passenden Heizkörper erreichen!

So gehst du für den Heizkörpertausch vor ► den richtigen Heizkörper kaufen ► Schritt-für-Schritt-Anleitung ► benötigtes Werkzeug und Material ► Videoanleitung ► Energiebedarf bestimmen ► Förderung

1. Benötigtes Werkzeug und Material

• Schüssel zum Auffangen des Heizkörperwassers
• Einen neuen Heizkörper, der zu den alten Anschlüssen passt und der auf den Raum ausgelegt ist (Daten vom alten Heizkörper verwenden oder einen Fachmann fragen).
• Maßband oder Zollstock
• Wasserwaage und Bleistift
• Schlagbohrmaschine, Dübel und Schrauen für eine eventuell notwendige neue Aufhängung
• Hanf
• Entlüftungsschlüssel
• Dichtpaste
• Wasserpumpenzange
• Schraubenschlüssel: Zum Lösen und Festziehen der Ventile und Anschlüsse.
• Wasserpumpenzange: Hilfreich beim Festziehen von Muttern und für Arbeiten an den Rohrleitungen.
• Maulschlüssel-Set: Für verschiedene Größen von Schraubverbindungen.
• Eimer und Lappen: Zum Auffangen von Wasser, das aus dem Heizkörper austreten kann.
• Heizkörperentlüftungsschlüssel: Für die Entlüftung des Heizkörpers nach der Installation.
• Schraubendreher: Zum Befestigen der Heizkörperhalterungen und zur Demontage alter Halterungen.
• Wasserwaage: Um sicherzustellen, dass der Heizkörper gerade hängt.
• Teflonband: Zum Abdichten der Anschlüsse, um Leckagen zu verhindern.
• Silikondichtmittel: Für zusätzliche Dichtung an Gewinden, wenn nötig.
• Heizkörperhalterungen: Falls der neue Heizkörper andere Halterungen benötigt als der alte.
• Ersatzventile: Für den Fall, dass die alten Ventile nicht mehr verwendet werden können oder sollten.

2. Anleitung Heizkörper tauschen | Schritt-für-Schritt

2.1. 1. Passenden Heizkörper kaufen

Zum reibungslosen Austausch muss ein passender neuer Heizkörper gekauft werden. Dessen Anschlüsse müssen an die vorhandenen Rohre (Abstand und Anschlussgröße) passen. Eventuell investierst du gleich in einen feiner regulierbaren Thermostatkopf.

Folgende Punkte musst du messen:

• Abstand zwischen Vor- und Rücklauf
• Länge, Höhe und Breite des alten Heizkörpers
• Größe der Anschlüsse vom Heizkörper. Achtung: eventuell kannst du diese erst messen, wenn der alte Heizkörper abmontiert wurde. Bei sehr alten Heizkörpern brauchst du vielleicht eine Übergangsmuffe von ¾-Zoll auf 1/2-Zoll.

Nicht jeder Heizkörper ist gleich. Achte darauf, dass der neue Heizkörper die gleichen Anschlüsse wie der alte hat, damit der Austausch problemlos vonstattengeht. Auch die Abmessungen des Heizkörpers sollten passen, damit er nahtlos an die vorhandenen Halterungen montiert werden kann.

Sollten die Rohranschlüsse nicht zum neuen Heizkörper passen, kann ein Fachmann die notwendigen Anpassungen mit verhältnismäßig kleinem Aufwand vornehmen. Alternativ siehst du unten ein Video dazu, wie du diese Anpassungsarbeit selbst erledigen kannst.

Wärmebedarf berücksichtigen

Der erste und wichtigste Aspekt bei der Auswahl eines Heizkörpers ist die Größe. Aber wie groß sollte ein Heizkörper eigentlich sein? Die Größe eines Heizkörpers wird nicht nur durch die Abmessungen, sondern vor allem durch die Heizleistung (gemessen in Watt) bestimmt, die er erbringen kann.

Damit der neue Heizkörper den Raum richtig heizen und trotzdem Energie sparen kann, muss er dem Energiebedarf des Raumes entsprechend gekauft werden. Natürlich in Abstimmung mit eventuellen weiteren Heizkörpern im Raum. Auch hier sollte ein Fachmann die Berechnung durchführen. Zur Ermittlung des ungefähren Bedarfs gibt es die folgenden Faustformeln:

• Neubau oder gut gedämmter Altbau: 100 Watt pro m²
• Schlecht gedämmter Altbau: 150 Watt pro m²
• Bad: Hier hat man es gerne mollig warm, rechne darum ein Zehntel drauf
• Raum mit Dachschräge: minus 20 Prozent Energiebedarf

Beispiel Badezimmer von 15 Quadratmetern in einem gut gedämmten Altbau ohne Dachschräge: 15 x 110 Watt = 1.650 Watt Bedarf. 

Der Platz im Raum

Neben der Heizleistung solltest du auch den verfügbaren Platz im Raum berücksichtigen. Ein Heizkörper, der zu groß ist, kann den Raum optisch erdrücken und den verfügbaren Platz einschränken. Ein zu kleiner Heizkörper hingegen könnte nicht genügend Wärme abgeben. Es ist daher wichtig, den idealen Kompromiss zwischen Größe und Heizleistung zu finden.

Das richtige Design: Funktionalität trifft Ästhetik

Heizkörper sind längst nicht mehr nur funktionale Wärmequellen – sie können auch stilvolle Designelemente sein, die zum Ambiente eines Raumes beitragen. Heute gibt es eine Vielzahl von Designs, Farben und Formen, die sich nahtlos in unterschiedliche Einrichtungsstile einfügen lassen.

• Klassische vs. moderne Heizkörper
  Klassische Heizkörper, wie die bekannten Rippenheizkörper, haben ihren Charme, sind robust und langlebig. Sie passen gut in traditionelle oder rustikale Einrichtungsstile. Moderne Flachheizkörper hingegen sind schlank, unauffällig und in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Sie eignen sich besonders für minimalistische und moderne Wohnkonzepte.
• Vertikale und horizontale Heizkörper
  Neben der klassischen horizontalen Ausrichtung gibt es heute auch vertikale Heizkörper, die sich besonders gut für Räume mit wenig Platz eignen. Ein vertikaler Heizkörper kann beispielsweise in schmalen Fluren oder Badezimmern installiert werden, wo ein horizontaler Heizkörper zu viel Platz einnehmen würde.
• Besondere Designs und Materialien
  Für diejenigen, die etwas Außergewöhnliches suchen, gibt es Heizkörper in besonderen Designs oder aus speziellen Materialien. Glasheizkörper, Heizkörper mit Spiegeloberfläche oder solche in Form von Kunstwerken sind nur einige Beispiele. Diese Heizkörper sind nicht nur funktional, sondern auch echte Hingucker.

Energieeffiziente Heizkörper

Moderne Heizkörper sind oft energieeffizienter als ältere Modelle. Sie nutzen die bereitgestellte Energie besser aus, sorgen dafür, dass weniger Wärme verloren geht und sind damit umweltfreundlicher. Das bedeutet nicht nur, dass der Raum schneller warm wird, sondern auch, dass du langfristig Heizkosten sparen kannst.

Smarte Heizkörper

Ein weiterer Trend sind smarte Heizkörper, die sich in ein Smart-Home-System integrieren lassen. Diese Heizkörper können über eine App gesteuert werden, sodass du die Temperatur in deinem Zuhause auch von unterwegs aus regulieren kannst. Außerdem können sie sich automatisch an deine Gewohnheiten anpassen und so zusätzlich Energie sparen.

Nicht alle Heizkörper sind von Haus aus smart, aber mit einem smarten Thermostatventil kannst du fast jeden Heizkörper nachrüsten. Diese Ventile lassen sich einfach installieren und sind mit den meisten gängigen Smart-Home-Systemen kompatibel. Achte darauf, dass dein System den gewünschten Funktionsumfang bietet und mit deinen vorhandenen Geräten kompatibel ist.

2.2. 2. Wasser ablassen und Zufuhr verschließen

a) Mit Ventil in den Rohren

Wenn du ganz viel Glück has, finden sich am alten Heizkörper in den Rohren Ablass-Ventile. Du musst für die Heizungsmontage dann lediglich Zu- und Rücklauf zuschrauben (meist per Imbus) und dann das Wasser aus dem alten Heizkörper ablassen (dazu dient der Ablass-Schlüssel). 

b) Thermostat auch austauschen?

Das Thermostat-Ventil ist eines der Herzstücke deines Heizsystems. Es reguliert den Wasserfluss zum Heizkörper und damit auch die Wärmeabgabe. Prüfe das Ventil auf Korrosion oder Abnutzungserscheinungen. Ein undichtes oder schwer zu bedienendes Ventil sollte vor dem Heizkörpertausch unbedingt ersetzt werden. Andernfalls könnte es nach dem Austausch zu Wasserschäden oder ineffizienter Heizleistung kommen. Achte dabei auf den richtigen Typ des Ventils – je nach System kann ein Thermostatventil sinnvoll sein, das die Raumtemperatur automatisch reguliert.

Wenn du den alten Thermostaten nicht austauschst, schließe diesen komplett. So kann kein Wasser von oben nachströmen.

c) Der Normalfall: Wasser ablassen

In der Regel wirst du das komplette Heizungssystem ablassen müssen. Dies geschieht am tiefsten Punkt der Heizungsanlage. Manchmal auch da, wo das Wasser aufgefüllt wird.

Schalte hierfür zuvor die komplette Heizungsanlage aus, auch die Umwälzpumpe. Dann musst du alle Heizkörperventile im Haus öffnen, da ansonsten das Wasser nicht ablaufen kann! 

Am leichtesten geht das Ablassen von der Hand, wenn du einen Schlauch am Ablaufventil befestigst und dieses dann in ein Waschbecken oder in einen Ablauf hältst. Im Zweifel geht es auch mit einem großen Eimer, der kann aber schnell voll sein.

Nun öffne die Entlüftungsschraube an allen Heizkörpern.

Beitrag: Heizkörper entlüften

Heizkörper entlüften

Einen Heizkörper entlüften – Kurzanleitung & Video

Kennst du das Gefühl, wenn du an einem frostigen Wintermorgen aufstehst, und obwohl die Heizung auf Hochtouren läuft, bleibt es im Zimmer klamm? Dann liegt wahrscheinlich Luft im Heizkörper vor. Ein Phänomen, das nervig sein kann, aber keine Panik – es lässt sich leicht beheben! Das Entlüften der Heizkörper gehört zu den kleinen Aufgaben, die jeder Heimwerker spielend leicht meistern kann, und die Wirkung ist oft spürbar: mehr Wärme, weniger Energieverschwendung und ein wohliges Zuhause, in dem du dich rundum wohlfühlen kannst. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du das Problem an der Wurzel packst und deine Heizkörper wieder auf Trab bringst.

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2.3. 3. Den alten Heizkörper entleeren und abnehmen

Wenn noch nicht geschehen: Schließe den Thermostaten des alten Heizkörpers komplett. Hierdurch wird der Zulauf geschlossen.

Lass nun noch das Wasser im Heizkörper ab, siehe Bild. Manchmal ist hier kein Hahn aufgeschraubt, dann muss die Mutter gelöst werden.

Schraube danach den Rücklauf auf (eine große Mutter am Heizkörper unten, am besten mit einer Rohrzange) ab. Auch hierbei kommt noch Wasser heraus. Stelle also eine Schüssel unter.

Hilfreicher Helfer

Wenn du nun noch alle Halterungen des alten Heizkörpers gelöst hast, kann dieser von der Wand abgenommen werden. Arbeite hierbei am besten zu zweit, da der alte Heizkörper schwer sein kann. Idealerweise setzt ihr den Heizkörper gleich auf einen Transport-Hund und fahrt diesen nach draußen.

Videoanleitung Heizkörper abnehmen

Länge: 10 Minuten

Neue Heizkörper an alte Rohre: die Gretschenfrage

Passen die vorhandenen Rohre und Anschlüsse zum neuen Heizkörper?

Wenn nein, kommt Anpassungsarbeit auf dich zu. Du musst Rohre verlängern und mit Anschlüssen versehen. Wie du hierfür vorgehen musst, erfährst du im folgenden Video ab Minute vier:

Video: Heizkörper tauschen mit Anpassung der Anschlüsse

Länge: 21 Minuten

Youtube-Video

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Wenn die Anschlüsse passen, machst du wie folgt weiter:

2.4. 4. Befestigung montieren

Nur selten wird die alte Heizkörperbefestigung auch für den neuen Heizkörper passen. Tausche diese dann gegen die für den neuen Heizkörper geeignete Aufhängung.
Anschließend hänge den neuen Heizkörper ein und richte ihn aus. Stelle mit der Wasserwaage sicher, dass der neue Heizkörper in Lot hängt.

Gleich ist es soweit: ein neuer Heizkörper hat viele Freunde

2.5. 5. Neuen Heizkörper anschließen

Wickele nun Hanf um die Gewinde und trage auf den Hanf die Dichtpaste auf. Dann schraube Zu- und Rücklauf fest.

2.6. 6. Wasserzufuhr öffnen und entlüften

Wenn du das komplette Heizungswasser ablassen musstest, fülle dieses zunächst wieder auf. Dann öffnen Sie die Wasserzufuhr am neuen Heizkörper und entlüfte diesen mit dem Entlüftungsschlüssel bis statt Luft nur noch Wasser kommt. Dies muss bei Bedarf für alle Heizkörper vorgenommen werden.

Zum Schluss schalten Sie Heizungsanlage und Umwälzpumpe wieder ein.

3. Videoanleitungen zum Heizkörpertausch

3.1. Ausführliche Anleitung

Länge: 21 Minuten

3.2. Einfache Anleitung

4. Sicherheitsmaßnahmen: Sicherheit geht vor

Der Austausch eines Heizkörpers ist keine Aufgabe, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es gibt einige Sicherheitsmaßnahmen, die du beachten solltest, um Risiken zu minimieren und Schäden zu vermeiden:

• Wasserfluss im Heizkreislauf abstellen
  Bevor du beginnst, ist es absolut notwendig, den Wasserfluss im Heizkreislauf abzudrehen. Dies erfolgt in der Regel am Kessel oder an den Absperrventilen des Heizkreislaufs. Vergiss nicht, auch das Thermostatventil am Heizkörper vollständig zu schließen. Auf diese Weise verhinderst du, dass Wasser aus dem System austritt und möglicherweise Schäden anrichtet.
• Umgang mit heißen Oberflächen
  Falls der Heizkörper noch warm ist, lasse ihn vollständig abkühlen, bevor du ihn anfasst. Heiße Oberflächen können nicht nur unangenehme Verbrennungen verursachen, sondern auch das Arbeiten erschweren. Trage, wenn nötig, Schutzhandschuhe, um deine Hände zu schützen.
• Elektrische Sicherheitsvorkehrungen
  Falls dein Heizkörper eine elektrische Steuerung oder einen elektrischen Heizstab besitzt, stelle sicher, dass die Stromzufuhr unterbrochen ist, bevor du mit dem Austausch beginnst. Dies verhindert Stromschläge und schützt dich vor Verletzungen.

5. Förderung des neuen Heizkörpers

Eventuell kannst du dir den neuen Heizkörper fördern lassen. Schaue bei den entsprechenden Förderprogrammen von BAFA und KFW. Heizkörpertausch läuft unter dem Stichwort „Erneuerung nicht effizienter Wärmeverteilung“ im Förderbereich „Heizen mit erneuerbaren Energien“.

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